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FÜR FESTE LÖHNE FÜR FESTE UND FREIE

Tarifverhandlungen 2024: Kein Wandel ohne Wertschätzung

Tarifverhandlungen Entgelttarifvertrag

Bringt euch unbedingt ein!

Tarifverhandlungen Entgelttarifvertrag

Alle Updates zu den aktuellen Verhandlungen findet Ihr hier.

Aufruf zum Warnstreik im WDR-Studio-Essen am 29. August

29. August 2024

Nur für das Studio Essen:

Zur Durchsetzung insbesondere der folgenden Tarifforderungen

  • Keine Einschnitte in die Honorare von Freien
  • Faire Vergütung für Feste und Freie


ruft der Deutsche Journalisten-Verband NRW die festangestellten und die arbeitnehmerähnlichen freien Journalist:innen sowie die Volontär:innen des Westdeutschen Rundfunks im Studio Essen zum Warnstreik am Donnerstag, 29. August 2024, von 14:00 Uhr bis 21:00 Uhr auf. Aufgerufen sind diejenigen, die am Streiktag am Standort Essen arbeiten würden und arbeitnehmerähnliche Freie, die für den Streiktag einen Auftrag aus dem Studio Essen erhalten haben. Aufgerufen sind auch alle journalistischen Kolleg:innen in technischen Berufen, wie Kameraleute oder Cutter:innen. 


Kommt mit! Macht mit!
Die Streikenden treffen sich 


ab 14:30 Uhr
vor dem Studio Essen
III. Hagen 31, Ecke Vereinsstraße. 
Dort liegen auch die Streiklisten aus.
Für Getränke und Snacks ist gesorgt.

Gegen 14:30 Uhr wollen die Streikenden Tom Buhrow und Gabi Ludwig empfangen, die sich im Rahmen der losen Veranstaltungsreihe „WDR trifft…“ mit 40 Vertreter:innen aus NRW-Wirtschaftsunternehmen im Studio Essen austauschen wollen.

Kein Angebot mehr für die Freien

26. August 2024

Der WDR möchte den arbeitnehmerähnlichen freien Kolleg:innen kein Angebot mehr machen! Geht es nach der Geschäftsleitung sollen die Honorare erst nach der Einigung zum neuen Honorarrahmen erhöht werden.

Lasst Euch jetzt unbedingt nicht spalten und auch nicht in die Irre führen.

Für viele von Euch würde das, was der Sender als neuen Honorarrahmen präsentiert vor allem eines bedeuten: deutliche Einbußen und zunehmende Perspektivlosigkeit.
Der WDR versucht, die Gewerkschaften in diesem Punkt weiterhin zu erpressen. Der Sender behält sich vor, sich nach gar keinem mit den Gewerkschaften gemeinsam beschlossenen Honorarrahmen mehr zu richten, wenn wir nicht bald nachgeben. Es ist klar: Wir brauchen einen neuen Honorarrahmen. Aber wir können keinem zustimmen, der für viele von Euch viel weniger Geld bedeutet.

Es ist wirklich erschreckend, wie wenig Wertschätzung der Arbeitgeber für die Freien erkennen lässt. Aber auch für die Festangestellten sieht die Zukunft wenig rosig aus. Der Sender fokussiert weiterhin eine Abkehr von der Orientierung am Tarifabschluss im Öffentlichen Dienst.
Die nächste Verhandlungsrunde mit dem WDR findet am 2. September statt. Lasst Euch unbedingt nicht auseinanderdividieren und steht zusammen. Ihr müsst jetzt gemeinsam dafür kämpfen, dass alle Festen und Freien die Erhöhung erhalten, die sie verdienen.

Was der WDR den Festen aktuell anbietet (ja, lediglich den Festen!)

Das heutige Angebot des WDR umfasst eine garantierte Tarifsteigerung von 4,71 % ab 1. Oktober 2024 bei einer Laufzeit von 36 Monaten. Weitere 2,46 % lineare Steigerung ab 1. Januar 2026 will der Sender nur dann zugestehen, wenn es zur von der KEF vorgeschlagenen Anpassung des Rundfunkbeitrags kommt. Für die ersten neun Monate des Jahres 2024 bietet der Arbeitgeber als Ausgleich eine Einmalzahlung an. Außerdem soll es 50 Euro mehr für Azubis geben.

Zum Vergleich: Der Abschluss im Öffentlichen Dienst, an dem sich der WDR zuvor traditionell orientierte, hat ein Gesamtvolumen von 11,11 % bei einer Laufzeit von 25 Monaten und enthält unter anderem eine Inflationsausgleichsprämie von 3.000 Euro netto. Ja, der WDR muss sparen - aber ausgerechnet an den Menschen, die den Laden am Laufen halten? Anstatt Euch wertzuschätzen, feilscht die Geschäftsführung selbst in diesen Krisenzeiten um jedes Prozent und beschließen einschneidende Reformen über die Köpfe der Beschäftigten hinweg.

Wir kämpfen also nicht nur um mehr Geld, sondern auch um Respekt und Wertschätzung für die journalistische Arbeit. Zeigt Euch solidarisch und unterstützt die Gewerkschaften - zuallerst auch in Eurem ganz eigenen Sinne!

WDR will Keil in Belegschaft treiben

16. August 2024, Pressemeldung

Der WDR hat in der 6. Verhandlungsrunde am 16. August 2024 zum Vergütungstarifvertrag den Gewerkschaften ein neues Angebot vorgelegt. Er will weiter eine Abkehr von der Orientierung am Tarifabschluss im Öffentlichen Dienst durchsetzen. Der Sender versucht jetzt, festangestellte und arbeitnehmerähnliche freie Beschäftigte auseinanderzudividieren. Denn Freie sollen von einer möglichen Tariferhöhung nicht profitieren.

„Wir finden es sehr bedenklich, dass die Geschäftsleitung versucht, einen Keil zwischen die Festangestellten und die arbeitnehmerähnlichen Freien des WDR zu treiben“, kommentiert DJV-Verhandlungsführer Volkmar Kah. „Das lassen die Kolleginnen und Kollegen nicht zu – und werden auch dagegen kämpfen, dass die Tariferhöhung für die Belegschaft von der gewohnten Orientierung am Tarifabschluss im Öffentlichen Dienst abgekoppelt wird.“

Das heutige Angebot des WDR umfasst eine garantierte Tarifsteigerung von 4,71 % ab 1. Oktober 2024 bei einer Laufzeit von 36 Monaten. Weitere 2,46 % lineare Steigerung ab 1. Januar 2026 will der Sender nur dann zugestehen, wenn es zur von der KEF vorgeschlagenen Anpassung des Rundfunkbeitrags kommt. Für die ersten neun Monate des Jahres 2024 bietet der Arbeitgeber als Ausgleich eine Einmalzahlung an. Außerdem soll es 50 Euro mehr für Azubis geben.

Zum Vergleich: Der Abschluss im Öffentlichen Dienst, an dem sich der WDR zuvor traditionell orientierte, hat ein Gesamtvolumen von 11,11 % bei einer Laufzeit von 25 Monaten und enthält unter anderem eine Inflationsausgleichsprämie von 3.000 Euro netto.

Aber nicht genug, dass das WDR-Angebot weit unter diesem Standard liegt. Der Arbeitgeber macht es auch nur seinen Festangestellten, nicht aber den arbeitnehmerähnlichen Freien. „Wir haben ein Problem damit, zusätzliches Geld in ein veraltetes System zu stecken“, so WDR-Personalchef Kurt Schumacher als Vertreter des Senders. Die Geschäftsleitung möchte zu diesem Zeitpunkt die Honorare für die Freien nicht erhöhen, sondern erst die Einigung zum neuen Honorarrahmen abwarten.

„Es ist wirklich erschreckend, wie wenig Wertschätzung der Arbeitgeber für die Freien erkennen lässt“, betont Volkmar Kah. „Dabei sind es genau die Menschen, die Tag für Tag ganz wesentlich dafür sorgen, dass der WDR ein Programm von hoher Qualität senden kann. Sie werden durch den Ausschluss von diesem Angebot vor den Kopf gestoßen. Erst gestern haben die Kolleg:innen in einem weiteren Warnstreik gezeigt, dass sie für ihre Forderungen als Freie und Festangestellte zusammenstehen. Sie werden sich in diesen Verhandlungen nicht auseinanderdividieren lassen.“

Der gestrige Warnstreik hatte zu spürbaren Programmausfällen beim geführt: Unter anderem war das Morgenmagazin (MOMA), bei dem der WDR federführend ist, auf nur 30 Minuten Livesendung geschrumpft, die danach als Aufzeichnung in Dauerschleife lief. Außerdem fielen im WDR-TV einige „Lokalzeiten“ aus. Im Hörfunk bestreikten die Beschäftigten in der Nacht die Hauptnachrichten, darüber hinaus gab es bei WDR 2 ebenfalls keine „Lokalzeit“.

Aktuelle Tarifinfo zur 6. Verhandlungsrunde mit Vergleichstabelle Öffentlicher Dienst - SWR - WDR: Hier zum Download.

WDR: Warnstreik-Weckruf läutet nächste Vergütungstarifrunde ein

14. August 2024, Pressemeldung

Unmittelbar vor der nächsten Runde der Vergütungstarifverhandlungen für die festangestellten Beschäftigten und die arbeitnehmerähnlichen Freien haben die Gewerkschaften DJV, Ver.di und VRFF für den 15. August erneut zum Warnstreik beim WDR aufgerufen. Die Streikenden aus ganz NRW treffen sich am Donnerstagvormittag in Dortmund und Köln zu zentralen Kundgebungen.

„Wir hoffen, der Arbeitgeber hat die Zeit seit der letzten Verhandlungsrunde am 2. Juli dazu genutzt, sein Angebot stark zu verbessern. Der erfolgreiche fünftägige Warnstreik Mitte Juli und der erneute Weckruf heute sollten für den WDR Grund genug sein, die bisherige Verhandlungstaktik gründlich zu verändern. Es geht um Respekt und Wertschätzung für die Forderungen der Mitarbeiter:innen“, sagt DJV-Verhandlungsführer Volkmar Kah. „Was der WDR bisher vorgelegt hat, ist schlechter als in fast allen anderen ARD-Anstalten und liegt meilenweit von der traditionellen Kopplung an den Öffentlichen Dienst entfernt. Das akzeptieren wir nicht!“

Der eintägige Streik dauert von Donnerstag, 2 Uhr früh, bis Freitag, 2 Uhr. Die Gewerkschaften planen zwei zentrale Kundgebungen: In Dortmund finden sich am Donnerstag um 11 Uhr vor dem Deutschen Fußballmuseum (nahe Hauptbahnhof) die Streikenden aus den Studios Dortmund, Bielefeld, Essen, Duisburg, Münster und Siegen zusammen. Die streikenden Journalist:innen der WDR-Studios Köln, Aachen, Bonn, Wuppertal und Düsseldorf versammeln sich in Köln vor dem 1LiveHaus in der Mörsergasse zum Streikfrühstück und beginnen ab 10 Uhr mit ihrer Kundgebung.

„Die festen und freien Beschäftigten des WDR haben nun mehrfach ganz klar bewiesen, dass sie weiter für ein faires Angebot ihres Arbeitgebers kämpfen werden – der Ball liegt jetzt im Feld des WDR. Höchste Zeit, dass der den Beschäftigten entgegenkommt und ihnen ein reelles Tarifangebot macht“, betont Kah. Die Gespräche zu den Vergütungstarifverhandlungen für Festangestellte und arbeitnehmerähnliche Freie gehen am Freitag in der fünften Runde weiter.

Alles zum Stand der Vergütungstarifverhandlung und der Tarifrunde zum neuen Honorarrahmen und unseren Forderungen finden Sie auf unserer Webseite: www.djv-nrw.de/wdr

 

Aktion am 26. Juli 2024: Weniger Designer-Möbel, mehr Vergütung für die Kolleg:innen?!

Noch bis zum 29. Juli sucht der WDR eine Firma, die die Möbel für das neue Filmhaus liefert. Laut der Ausschreibung will der Sender vor allem eins einkaufen: Designer-Möbel. Wir bieten gerne unsere Unterstützung an! 

Anstatt des angedachten „The Spanish Chair“ für stolze 4.499 Euro pro Stück – und der WDR braucht 36 Exemplare – empfehlen wir einen wie den, den wir heute in Köln zum Vierscheibenhaus vorbeigebracht haben. 36 dieser Sessel kosten lediglich 4.320 Euro. Wie wärs, wenn der WDR die Differenz stattdessen in Euch Kolleg:innen investieren würde? Aktuell laufen die Tarifverhandlungen. Wenn das nicht die perfekte Gelegenheit ist, oder?

Gehaltstarifverhandlungen 2024 und Gespräche zum neuen Honorarrahmen
Geht es nach dem WDR, habt Ihr künftig netto alle weniger Geld in der Tasche. Der Sender hat in den Tarifverhandlungen immer noch kein Interesse daran, auf Eure berechtigten Forderungen einzugehen und Euch eine sichere Zukunft im WDR zu bieten. Stattdessen beharrt er weiter auf seinen Gegenforderungen. Wir als Verhandlungskommission versprechen Euch, für die bestmöglichen Abschlüsse alles zu geben. Aber das geht nicht ohne Eure gemeinsame Schlagkraft. 

5. Verhandlungstermin

WDR will Abschluss wie beim Öffentlichen Dienst ausschließen

2. Juli 20024

In der fünften Runde der Entgelttarifverhandlungen am 2. Juli 2024 hat keine Seite ein neues Angebot unterbreitet.

Die Gewerkschaften haben den Versuch unternommen auszuloten, in welchem Rahmen sich eine Einigung bewegen könnte. Den Gewerkschaften ist es dabei wichtig, nicht vom Öffentlichen Dienst der Länder abgekoppelt zu werden. Der WDR hingegen schloss einen Abschluss auf Niveau des Öffentlichen Dienstes (200 € plus 5,5 Prozent mehr Gehalt bei einer Laufzeit von 25 Monaten) aus.

Die Gewerkschaften legten noch einmal dar, dass die realen Honorare und Gehälter aufgrund der Inflation aktuell sinken. Dazu WDR-Verhandlungsführer Kurt Schumacher: „Der WDR ist für die Inflation nicht zuständig.“

Die nächste Verhandlungsrunde findet am 16. August statt.

Über weitere Aktionen informieren wir Euch in Kürze.

4. Verhandlungstermin

Im Westen nichts Neues:
Betonhaltung des Arbeitgebers

17. Mai 2024

In der vierten Runde der Entgelttarifverhandlungen gab es zwischen dem Arbeitgeber und den Gewerkschaften in keinem Punkt eine Annäherung.
Die Geschäftsleitung blieb bei ihrem Angebot, 2,25 Prozent mehr ab dem 1.1.2024 zu zahlen bei einer Laufzeit von 30 Monaten. „Wir können Ihnen kein erhöhtes Angebot vorlegen“, so Dr. Katrin Vernau.

Unter der Bedingung, dass die von der KEF empfohlene Gebührenerhöhung kommt, hatte der WDR eine weitere lineare Erhöhung in Höhe von 2,46 Prozent zum 1.1.2025 angeboten. Dazu Dr. Vernau: „Wenn nichts kommt, werden wir damit klarkommen müssen.“

Die Gewerkschaften schilderten deutlich die aktuelle Situation der WDR Beschäftigten: Wenn die Inflation steige, die WDR-Mitarbeiter aber gleich viel Geld bekämen bei gleicher Arbeitsleistung, dann würden sie unterm Strich schlechter bezahlt werden als vorher.

Für Freie ist die Situation noch schlimmer. Würden die Gewerkschaften unterzeichnen, was jetzt mit dem vorgeschlagenen Honorarrahmen auf dem Tisch liegt, drohen Kürzungen von 30 % und mehr. Ein Gewerkschafter machte sehr deutlich, dass vor allem Kolleg*innen der unteren Gehaltsklassen die
Inflation spüren würden. Es gäbe schon jetzt Beschäftigte im WDR, die Sorge hätten, ihre Miete oder ihre Nebenkosten nicht mehr bezahlen zu können.
Frau Dr. Vernau kann sich das nicht vorstellen. „Leider ist es nicht möglich, die Inflation als Grundlage zu nehmen für unser Gehaltsangebot.“

Das nächste Treffen zwischen Gewerkschaften und Arbeitgeberseite im WDR findet am 2. Juli statt. Über unsere nächsten Aktionen informieren wir euch in Kürze.

3. Verhandlungstermin

2,25 Prozent für Feste – Laufzeit 30 Monate?

16. April 2024

In der dritten Runde der Entgelttarifverhandlungen hat der WDR ein „Angebot“ vorgelegt: 2,25 Prozent mehr ab dem 1.1.2024 bei einer Laufzeit von 30 (!) Monaten.
Eine weitere Erhöhung soll von Umständen abhängig sein, die die Beschäftigten nicht beeinflussen können.*
Dieses Angebot soll aber nur für die Festangestellten gelten. Für die Freien verwies Dr. Vernau auf die Verhandlungen zum neuen Honorarrahmen. Wenn man dort zu Ergebnissen komme, könne man sich auch das gleiche Angebot für die Freien vorstellen.
Für die Beschäftigten bedeutet das, dass sie nach Vorstellungen der WDR-Geschäftsleitung vorerst keinen angemessenen Inflationsausgleich bekommen, geschweige denn eine tatsächliche Gehaltserhöhung.
Zwischen Mai 2021 und März 2024 sind die Verbraucherpreise um 15,6 Prozent angestiegen, die Gehälter und Honorare der WDR-Beschäftigten jedoch nur um 2,8 Prozent. Die Differenz ist schon jetzt unser Reallohnverlust.
Dr. Vernau: „Wir denken, dass es ein sehr gutes Angebot ist.“
Das nächste Treffen zwischen Gewerkschaften und Arbeitgeberseite im WDR findet am 17. Mai statt. Um unsere gemeinsamen Forderungen zu untermauern, beteiligt euch an den Aktionen eurer Gewerkschaften.


* Unter der Bedingung, dass die von der KEF empfohlene Gebührenerhöhung kommt, bot Dr. Vernau eine weitere lineare Erhöhung in Höhe von 2,46 Prozent zum 1.1.2025 an. Wenn die Beitragserhöhung nicht kommt, gibt es keine weitere Erhöhung.

2. Verhandlungstermin

Wieder nichts als Drohungen!

11. März 2024

In der zweiten Runde der Entgelttarifverhandlungen heute hat der WDR erneut kein Angebot vorgelegt, obwohl die Forderungen der Gewerkschaften schon seit sechs Wochen auf dem Tisch liegen. Stattdessen spielt die WDR Geschäftsführung eine durchsichtige Verzögerungstaktik auf Kosten der inflationsgebeutelten Belegschaft.

Dafür hatte die Arbeitgeberseite sogar eine umfangreiche PowerPoint-Präsentation vorbereitet. Die berechtigten Forderungen der Gewerkschaften nach 10,5% mehr auf Gehälter und Honorare würde den Abbau von rund 420 Vollzeitäquivalenten pro Jahr (VZÄ) bedeuten. „Jeder Euro Tarifsteigerung bedeutet einen Euro Personalabbau.“ Das seien die Rahmenbedingungen, so die WDR-Verhandlungsführerin Dr. Katrin Vernau. „Ich habe nicht mit Massenentlassungen gedroht.“

Genau das stand aber im Raum und rief den heftigen Protest der Gewerkschaften hervor. Nach unserer Ansicht will der Arbeitgeber den Zeitpunkt bis zu einem ersten Angebot weiter hinausschieben. Dafür spricht auch, dass das Haus heute gegen die Absprache den Honorarrahmen zum Thema machte. Natürlich unter dem Aspekt, dass die Lohnsteigerungen eine Einigung beim Honorarrahmen voraussetzen würden. Dieser sollte vereinbarungsgemäß erst Anfang April Thema werden.

Mehrfach haben die Gewerkschaften in den Verhandlungen gefordert, dass die Arbeitgeberseite ein Angebot vorlegt. WDR-seitig kam dazu aber nichts. Außer der unverschämten Aufforderung, die Gewerkschaften sollten selber Einsparpotenziale im WDR aufzeigen. Und auch die Verantwortung übernehmen, wenn Leute betriebsbedingt entlassen werden müssten. Solche Drohungen gehören bei Tarifverhandlungen zum Geschäft. Im WDR war ein solcher Ton bislang nicht üblich.

Die Gewerkschaften DJV, ver.di und unisono weisen diesen Verhandlungsstil nachdrücklich als nicht zielführend zurück. Konstruktive Verhandlungen sehen anders aus!

Das nächste Treffen zwischen Gewerkschaften und Arbeitgeberseite im WDR findet am 9. April statt.

Um unsere gemeinsamen Forderungen zu untermauern, beteiligt Euch an den Aktionen Eurer Gewerkschaften.

1. Verhandlungstermin

WDR zeigt Führungsschwäche

1. Februar 2024

Anstatt mit guten Vorsätzen in das neue Jahr zu starten, hat der WDR bei der gestrigen ersten Tarifrunde vor allem Führungsschwäche bewiesen. Die Gelegenheit, sich als verantwortungsbewusster Arbeitgeber zu präsentieren, ließ der WDR liegen und legte den Gewerkschaften nicht einmal ein Angebot vor.

Viel schlimmer: Die dringend notwendige lineare Erhöhung für Feste und Freie will das Haus an die Verabschiedung eines neuen Honorarrahmens koppeln. Dabei ist es dem WDR in einem Jahr intensiver Verhandlungen zu diesem Thema nicht gelungen, ein für die Kolleg:innen diskutables Modell vorzulegen. Obwohl insbesondere der DJV nach einem ausführlichen Dialog mit den betroffenen Freien sehr konkrete Hinweise gegeben hatte, wo es hakt.

Wer dieses Strukturprojekt, an dem andere Sender über Jahre gearbeitet haben, nun im Laufe einer Entgeltrunde „mal so nebenbei“ durchpeitschen will, hat entweder die strategische Dimension nicht begriffen oder schiebt das Thema nur vor um den Kolleginnen und Kollegen die verdiente Anpassung von Gehältern und Honoraren möglichst lange vorzuenthalten!

Da wirkt es fast nebensächlich, dass sich der Sender wieder einmal hinter den Entscheidungen anderer versteckt und die Verantwortung der KEF in die Schuhe schiebt. Eine Anpassung in einer Größenordnung des Öffentlichen Dienstes, auf den der Sender bei geringen Abschlüssen immer rekurriert, will man sich mit Blick auf die KEF nicht leisten können.

Das sehen wir anders: Auch wenn finanzielle Mittel knapper werden, ohne faire Löhne für die, die den Laden am Laufen halten, geht es nicht. Wer sich gemeinsam erfolgreich für die Zukunft aufstellen möchte, sollte bei denen anfangen, die den Wandel gestalten.

Kein Wandel ohne Wertschätzung : Wir fordern eine faire Vergütung für Feste und Freie!

Wir erwarten von der WDR-Geschäftsführung, dass sie auf die weiterhin angespannte Preisentwicklung und Eure stetige Mehrarbeit mit einer deutlichen Reallohnsteigerung reagiert.

Gerade angesichts des sehr zurückhaltenden Tarifabschlusses im vergangenen Jahr fordern wir eine tabellarisch wirksame prozentuale Erhöhung der Einkommen und effektiv gezahlten Honorare. Ganz konkret haben wir beim Sender in der heutigen ersten Runde eine Vergütungssteigerung von 10,5 Prozent bezogen auf zwölf Monate eingefordert (angelehnt an die Forderung im Öffentlichen Dienst).

In den vergangenen Wochen haben wir mit einigen von Euch Kolleg:innen besprochen, was Euch im WDR derzeit besonders bewegt. Zudem haben sich über 1200 Feste und Freie an unserer großen Umfrage zur Tarifauseinandersetzung beteiligt. Gerade in den Verhandlungen zeigt sich, wie wichtig es ist, dass Ihr uns auf dem Laufenden haltet. Denn so konnten wir heute die folgenden weiteren Forderungen passgenau an den Sender übermitteln:

  • Einführung neuer Arbeitszeitmodelle, die der Lebenswirklichkeit der Kolleg:innen entsprechen:
    • eine verbindliche, großzügigere Altersteilzeitregelung
    • freiwillige Lebensarbeitszeitkonten für eine bessere Work-Life-Balance
    • New-Work-Modelle auch für frei Mitarbeitende
    • Wahlfreiheit bezüglich linearer Gehaltserhöhung oder der Absenkung von Arbeitszeit bei vollem Lohnausgleich
    • eine Verbesserung der Konditionen für die „zusätzlichen fünf Urlaubstage“
  • weniger befristete Stellen, klare Perspektiven für Zeitvertragler und Beschäftigte nach maximal zwei Jahren
  • Anrechnung von Krankheitstagen bei frei Mitarbeitenden ab dem ersten Tag
  • eine deutliche Verbesserung der Bestands- und Kündigungsschutzregelungen für Freie – insbesondere eine früher greifende Absicherung und die klare Definition möglicher Kündigungsgründe
  • die Einführung des METIS-Systems zur Verbesserung der Geltendmachungsansprüche gegenüber der VG Wort
  • Erhöhung der Kilometerpauschale für Feste & Freie
  • Angesichts der aktuellen wirtschaftlichen Entwicklung schlagen wir eine Laufzeit von maximal zwölf Monaten vor.

Bringt Euch unbedingt ein

Wir setzen auch weiterhin auf Eure tatkräftige Unterstützung. Denn ohne Euch geht es nicht. Tarifverträge machen die Zukunft für Euch durch Gehälter und Honorare sowie Rahmenbedingungen planbar. Außerdem schützen sie vor Ungleichbehandlung und Willkür. Deswegen müssen wir uns unbedingt für den Erhalt und die besten Tarifvereinbarungen stark machen. Und je mehr wir sind, desto besser ist die Verhandlungsbasis.

1. Die einfachste Möglichkeit, Euch einzubringen: Erzählt von Euren Forderungen! Egal ob online oder vor Ort, egal ob in Bielefeld, Köln, Wuppertal oder Siegen. Nur so können wir der Geschäftsführung des WDR zeigen, dass wir gemeinsam mit vielen Kolleg:innen hinter unseren Forderungen stehen und es wirklich ernst meinen. Tarifrunden werden nicht am Verhandlungstisch, sondern durch unseren Druck entschieden.

2. Abonniert unseren Broadcast-Channel „WDR-Tarifverhandlungen 2024“ auf Signal. Hier gibt’s immer neue Infos vor und nach der nächsten Verhandlungsrunde.

Für Rückfragen stehen wir Euch jederzeit gerne zur Verfügung. Schreibt uns dazu eine E-Mail oder ruft an.

Eine Verschlechterung Eurer Situation akzeptieren wir nicht. Wir fordern den WDR dringend auf, das gerade begonnene Kasperletheater schnellstmöglich zu beenden. Ihr habt es verdient, ernst genommen zu werden. Und das geht nur mit einem vernünftigen Angebot. Wir freuen uns auf eine schnelle Rückmeldung dazu seitens der Geschäftsführung.