FÜR FESTE LÖHNE FÜR FESTE UND FREIE
Tarifverhandlungen 2024: Kein Wandel ohne Wertschätzung
Weiß der WDR, was er will.
Angebot teilweise zurückgenommen – oder doch nicht?
16. Dezember 2024
In der zehnten Runde der Entgelttarifverhandlungen hat der WDR sein Angebot zur Gehaltssteigerung wiederholt: 4,71% ab 01. Januar 2025 und nochmal 1,23% ab Januar 2026. Aber man wisse nicht, ob das von der politischen Entwicklung bis 2026 auch eingelöst werde, führte WDR-Verhandlungsführer Kurt Schumacher in den Verhandlungen aus. Zu gut deutsch: Was andere ARD-Sender zugesagt haben, hört sich beim WDR keineswegs als belastbar an.
Die Gewerkschaften zweifeln deshalb an, was der WDR in seiner Mitteilung zu den heutigen Verhandlungen schreibt. Dort steht kein Wort von dem Vorbehalt. Weiß der WDR, was er will? Oder sagt er den Gewerkschaften das eine und der Belegschaft das andere?
Der WDR bleibt auch bei seiner Vorgabe, eine Entgelterhöhung für die Freien an den Abschluss des neuen Honorarrahmens zu knüpfen. Die Verhandlungen dazu laufen parallel. Um hier voran zukommen, hatten die Gewerkschaften eine Schlich-tung vorgeschlagen. Die lehnt der WDR weiterhin ab. Der Weg zu einer Einigung beim Entgelt führt für den WDR weiterhin nur über eine Einigung beim Honorarrahmen.
Wir Gewerkschaften sind bei unserer Haltung geblieben, einen Abschluss für die komplette Belegschaft zu erzielen. Ein Abschluss nur für einen Teil der Mitarbeiten-den ist für uns keine Option. Auch der SWR und die anderen ARD-Sender haben im November einen Tarifvertrag für Freie und Feste abgeschlossen. Wir wollen errei-chen, dass der WDR genauso Verantwortung sowohl für die Freien wie auch für die Festen übernimmt.
Um die Mitarbeitenden zu entlasten, überweist der WDR mit dem Dezembergehalt Einmalzahlungen: Festangestellte bekommen 1.800 Euro, arbeitnehmerähnliche Freie 900 Euro und Auszubildende 600 Euro. Diese Abschlagzahlungen sehen wir als ein positives Zeichen des Arbeitgebers, endlich auch einmal den Interessen der Beschäftigten gerecht zu werden.
Im nächsten Jahr will der WDR dann rückwirkend für 2024 noch einmal 1.400 Euro für die Festen, 750 Euro für die Freien und 1.000 Euro für Azubis zahlen. Für die Festen soll es für 2025 eine weitere Einmalzahlung von 1.000 Euro geben, was der WDR als sozialen Aspekt herausstellt.
Das Angebot liegt damit insgesamt weit hinter dem SWR-Abschluss. Dort sind die Einmalzahlungen wesentlich höher. Darüber hinaus wurden beim SWR und den an-deren ARD-Sendern weitere sozialen Komponenten berücksichtigt, von denen in den WDR-Verhandlungen bislang nichts wissen will. Die Gewerkschaften haben diese soziale Komponente als jährlich wiederkehrende Zahlung nachdrücklich eingefordert. Beschäftigte in den unteren Lohngruppen sind härter von der Preisent-wicklung getroffen und würden von einer sozialen Komponente wirklich profitieren. Für uns ist daher nicht nachvollziehbar, warum der WDR seinen Beschäftigten ein schlechteres Angebot vorlegt als die anderen ARD-Anstalten.
Für die nächste Entgelt-Verhandlungsrunde ist der 31. Januar 2025 vorgesehen. Auch zu den Honorarverhandlungen sind weitere Kontakte vereinbart.
Über unsere nächsten Aktionen informieren wir euch in Kürze.
"Wir hoffen, dass der WDR die Beschäftigten jetzt verstanden hat!"
10. Dezember 2024
Die Sportschau musste zu RTL umziehen, die tagesaktuelle regionale Berichterstattung lag überwiegend brach, fast alle Lokalzeit-Hörfunknachrichten fielen aus und Übernahmen überbrückten Sendelöcher: „Der WDR musste sein Programm während des fünftägigen Streiks oft mit der heißen Nadel stricken“, berichtet DJV-Verhandlungsführer Volkmar Kah. „Das war ein erneuter Weckruf, endlich einen fairen Tarifabschluss für Feste und Freie möglich zu machen! Denn die gewohnte Qualität lässt sich nicht ohne motivierte Mitarbeiter:innen halten.“
Insbesondere für die WDR-Landesstudios und in den Hörfunkwellen WDR2 und WDR4 zog der DJV-NRW eine positive Bilanz des Warnstreiks, der am vergangenen Donnerstag begonnen hatte und heute früh um 2 Uhr endete. Die Auswirkungen waren hinter den Kulissen beträchtlich: Es gab kaum aktuelle regionale Berichterstattung und aktuelle Drehs, dafür versendete der WDR vieles aus dem Stehsatz und organisierte da, wo Sendungen streikbedingt ausfielen, zahlreiche Übernahmen.
So kompensierte er beispielsweise den Ausfall der beiden TV-Lokalzeiten Ruhr und Münster durch die Ausstrahlung der Lokalzeiten aus Duisburg beziehungsweise Bielefeld – eine Notlösung mit Themen, die in den ursprünglichen Sendegebieten naturgemäß wenig interessierten. „Der WDR rettete sich teilweise mit Reste-Sendungen“, beschrieb es ein streikender Kollege. Eine länger geplante Havarie-Sendung, mit der sich der WDR für Sendeausfälle wappnen wollte, sollte am Donnerstag in Dortmund gedreht werden. Ironie des Schicksals: Der Dreh fiel streikbedingt aus.
Was sich in ihren Regionen aktuell tat, davon erfuhr das WDR-Publikum an jeden Streiktag weniger, weil der aktuelle Themennachschub streikbedingt fehlte. Und auch das ARD-Flagschiff Sportschau war vom Streik betroffen: Der WDR zog damit vorsichtshalber in ein Studio von RTL in Köln-Deutz, um die Ausstrahlung am Streiksamstag sicherstellen zu können.
„Wir hoffen, dass der Sender nach diesen für ihn sehr stressigen Streiktagen verstanden hat, dass es den festen und freien Beschäftigten ernst ist mit ihrer Forderung nach einem gerechten Honorarrahmen und einem fairen Entgelttarifvertrag, der selbstverständlich auch für Freie gelten muss“, betont Volkmar Kah, Geschäftsführer des Deutschen Journalisten-Verbandes in NRW. „Wir sind weiterhin gesprächsbereit und zu jeder Kraftanstrengung bereit, um noch im Dezember zu einem Abschluss zu kommen, den beide Seiten verantworten können.“
Die Entgelttarifverhandlungen gehen am 16. Dezember in die nächste Runde.
Warum wir streiken: Kein Abschluss ohne die Freien!
5. Dezember 2024
Heute hat ein fünftägiger Streik beim WDR begonnen. Warum haben wir - gemeinsam mit Ver.di und Unisono - zum Streik aufgerufen? Das fassen wir hier für Euch noch einmal zusammen:
Der WDR hat in den laufenden Tarifverhandlungen zum Entgelt und zum Honorarrahmen Bedingungen gestellt, die wir nicht akzeptieren können. Er will bei den Honorarrahmenverhandlungen unbedingt zwei Punkte mit DJV, Ver.di und Unisono vorab vereinbaren. So will er seine mit deutlichen Einschnitten verbundenen Vorstellungen zur Pauschalierung von Tagesreporter:innen im Innen- und Außendienst und zu Rabatten bei Zweitverwertung unbedingt noch in diesem Jahr durchdrücken. Gleichzeitig sollen Verhandlungspunkte, die für die Mitarbeitenden positiv sind – wie die Umsetzung von zukünftigen Effektivhonoraren für alle Honorarziffern, die dann auch mit jeder Erhöhung steigen sollen – dagegen erst im nächsten Jahr verhandelt werden. Ausgang ungewiss! Gleiches gilt für die Forderung nach einem Bestandsschutz für Freie, der Honorarverluste infolge des neuen Honorarrahmens abmildern würde. Aber: Welche realistischen Möglichkeiten hätten die Gewerkschaften noch, ihre Forderung nach Effektivhonoraren und Bestandsschutz durchzusetzen, wenn die für den WDR wichtigsten Forderungen schon längst erfüllt sind? Wir befürchten, dass dies kaum gelingen kann.
Wir wehren uns gegen den Druck, den der WDR zum Vorziehen der beiden Verhandlungspunkte ausübt. Sollten wir dem nämlich nicht nachgeben, sollen die Freien nach dem Willen des WDR bei der Entgelttarifrunde leer ausgehen.
So ein Umgang geht gar nicht!
Obendrein hat der WDR jetzt auch den Vorschlag ausgeschlagen, den wir als Gewerkschaften gemacht haben: Um die Verhandlungen zur neuen Honorarstruktur zu einem zügigen und gütlichen Ende zu bringen, haben wir ein Schlichtungsverfahren vorgeschlagen. Der WDR hat aber selbst dieses am Mittwoch abgelehnt.
Die von der Geschäftsleitung vorgeschlagenen strukturellen Veränderungen würden Honorarverluste für fast alle freien Kolleg:innen bedeuten – und nicht nur für einen kleinen Kreis, wie der Sender verbreiten ließ. Die vom WDR erstmal zurückgestellten Gespräche zu den Effektivhonoraren und zum Bestandsschutz betreffen ebenfalls alle Freien.
Tatsächlich will der WDR bei den tagesaktuellen Fernsehreporter:innen am meisten sparen. Dies ist aber kein sehr kleiner Kreis von Freien, wie der WDR es empfindet, sondern betrifft viele Freie in den Landesstudios. Zudem würden sich die Rabatte für Zweitfassungen auf alle journalistischen Leistungen auswirken.
Wir dürfen die Freien jetzt nicht im Stich lassen. Getrennte Abschlüsse würden bedeuten, dass die Freien vorerst ganz ohne Abschluss blieben. Ein faires Ergebnis für alle kann nur erreicht werden, wenn Festangestellte und feste Freie gemeinsam davon profitieren können. Denn: Freie erstellen gemeinsam mit Angestellten das Programm. Freie gehören im WDR dazu!
Es ist jetzt höchste Zeit, ein deutliches Zeichen zu setzen: Freie gehören im WDR dazu! Wir lassen uns nicht spalten! Seid solidarisch und streikt mit uns!
Aufruf zum Warnstreik im WDR
Zur Durchsetzung insbesondere der folgenden Tarifforderungen
* Keine Einschnitte in die Honorare von Freien
* Faire Vergütung für Feste und Freie
ruft der Deutsche Journalisten-Verband NRW alle festangestellten und die arbeitnehmerähnlichen freien Journalist:innen sowie die Volontär:innen des Westdeutschen Rundfunks an allen Standorten und in allen Redaktionen zum
Warnstreik
von Donnerstag, 05. Dezember 2024, ab 2:00 Uhr
bis Dienstag, 10. Dezember 2024, 2:00 Uhr
auf. Aufgerufen sind auch alle journalistischen Kolleg:innen in technischen Berufen,
wie Kameraleute oder Cutter:innen.
Kommt mit! Macht!
Die Streikenden treffen sich am Donnerstag den 5.12. und am Montag den 9.12. jeweils in Köln und in den unten bezeichneten Landesstudios:
Standort Köln
Donnerstag den 5.12. und am Montag den 9.12.: An beiden Tagen ab 9:00 Uhr vor dem 1LIVE-Haus zum Streik-Frühstück.
Ab 10:00 Uhr gibt es eine Versammlung mit Ansprachen und Erfahrungsberichten von WDR-Mitarbeitenden.
Insgesamt sind am Donnerstag und am Montag folgende Aktionen geplant:
Standort Aachen:
Die Streikenden aus Aachen treffen sich
an beiden Tagen um 9:30 Uhr vor dem Studio.
Standort Bielefeld:
Die Streikenden aus Bielefeld
treffen sich an beiden Tagen um 10:00 Uhr vor dem Studio in Bielefeld.
Standort Bonn:
Die Streikenden aus Bonn
treffen sich am Donnerstag ab 11:00 Uhr vor dem Studio in Bonn und
schließen sich am Montag den Streikenden
in Köln an.
Standort Duisburg:
Die Streikenden aus Duisburg
schließen sich an beiden Tagen den Streikenden in Düsseldorf an.
Standort Dortmund:
Die Streikenden aus Dortmund
treffen sich am Donnerstag ab 10:00 Uhr vor dem Studio in Dortmund.
Standort Düsseldorf:
Die Streikenden aus Düsseldorf
treffen sich an beiden Tagen zur Steikversammlung um 9:30 Uhr vor dem
WDR Landesstudio in Düsseldorf.
Standort Essen:
Die Streikenden aus Essen
treffen sich an beiden Tagen von 11:00 bis 12:00 Uhr am Glühweinstand Feuerwald auf dem Friedensplatz.
Standort Münster:
Die Streikenden aus Münster
treffen sich an beiden Tagen ab 10:00 Uhr vor der Kantine.
Standort Siegen/Arnsberg:
Die Streikenden aus Siegen
schließen sich an beiden Tagen den Streikenden in Köln an.
Die Streikenden aus Arnsberg
treffen sich an beiden Tagen ab 10:00 Uhr im Streikcafé.
Standort Wuppertal:
Die Streikenden aus Wuppertal
treffen sich um 9:15 Uhr auf der Studio-Terrasse.
Von Freitag bis einschließlich Sonntag wird im Home-Office gestreikt. Bitte tragt Euch per E-Mail an information@djv-nrw.de in die Streikliste ein. Gebt auf diesem Wege Bescheid, dass Ihr Eure Arbeit niederlegt. Wichtig ist, sich am Streiktag beim DJV zu melden. Nur dann kann Streikgeld ausgezahlt werden. Wer nicht an einer Versammlung teilnehmen kann, kann sich ebenfalls per E-Mail in die Streiklisten eintragen.
Weitere aktuelle Informationen
sowie Links zu den DJV-Signal-Gruppen für Informationen in Echtzeit gibt es unter www.djv-nrw.de/wdr.
Für Rückfragen steht der DJV-NRW jederzeit zur Verfügung.
Tel: 0211/233 99-0
E-Mail: information@djv-nrw.de
Fragen und Antworten: Warum wir am 28. November die Verhandlungsrunde verlassen haben
3. Dezember 2024
Der WDR hat in einem Schreiben an alle WDR-Mitarbeiter:innen nach der Tarifrunde am 28. November Behauptungen aufgestellt. Damit Ihr im Bilde seid, wie der Stand der Verhandlungen tatsächlich ist, haben wir Euch eine Übersicht zu den häufigsten Fragen rund um dieses Thema zusammengestellt.
Wieso haben DJV, ver.di und unisono am 28. November die 11. Tarifrunde zum Gehaltstarifvertrag demonstrativ verlassen?
Weil wir keinen Abschluss ohne die Einbeziehung der Freien akzeptieren!
Am 28. November haben der DJV, ver.di und unisono die 11. Runde der Gehaltstarifverhandlungen in Köln verlassen. Der vierten Gewerkschaft, VRFF, hat der WDR ein Angebot ausschließlich für die Angestellten gemacht, welches lineare Gehaltssteigerungen vorsieht und sich an den Abschlüssen anderer öffentlich-rechtlicher Sender aus den vergangenen Wochen orientiert. Wir übrigen Gewerkschaften haben das nicht entgegengenommen, weil wir keinen Abschluss ohne die Freien akzeptieren. Schon vor Verhandlungsbeginn hatten DJV, ver.di und unisono die Vertreter:innen der Geschäftsleitung gefragt, ob auch ein Angebot für Freie zu erwarten sei. Das fordern wir seit Beginn der Verhandlungen im Januar ein. Diese verneinten das. Sie blieben bei ihrer Haltung, eine Anhebung der Honorare für freie Mitarbeitende von dem Abschluss eines neuen Honorarrahmens abhängig zu machen.
Wir dürfen die Freien jetzt nicht im Stich lassen! Getrennte Abschlüsse würden bedeuten, dass die Freien vorerst ganz ohne Abschluss blieben. Ein faires Ergebnis für alle kann nur erreicht werden, wenn Festangestellte und feste Freie gemeinsam davon profitieren können. Denn: Freie erstellen gemeinsam mit Angestellten das Programm. Freie und Feste haben gemeinsam mit Streiks solidarisch die Verhandlungen unterstützt. Freie gehören im WDR dazu!
Verweigern die Gewerkschaften einen schnellen Abschluss?
Im Gegenteil: DJV, ver.di und unisono wollen ebenfalls ein schnelles Ergebnis!
Die Gewerkschaften wollen, wie der WDR, einen schnellen Abschluss. Die Vergütungen aller Mitarbeitenden müssen sich endlich erhöhen. Einen solchen Abschluss darf es aber nicht um jeden Preis geben. Um zeitnah zu einem fairen Ergebnis für beide Seiten zu kommen, haben die Gewerkschaften vorgeschlagen, beim Honorarrahmen eine unabhängige Schlichtungsstelle einzuschalten. Ein solches Verfahren, bei dem beide Seiten Kompromisse machen müssen, könnte der Weg zu einem baldigen erneuerten Honorarahmen sein. Und es gibt dem WDR bereits jetzt die Sicherheit, dort zu einem Ergebnis zu kommen.
Wieso sind DJV, ver.di und unisono nicht auf den Vorschlag des WDR zum neuen Honorarrahmen eingegangen?
Weil die Punkte, die für den Sender positiv sind, sofort vereinbart werden sollen – während die Forderungen der Gewerkschaften warten müssen und damit ungewiss bleiben.
Der WDR ist bereit, die Honorare der Freien anzuheben. Allerdings macht er die Erhöhung von Bedingungen abhängig, die für DJV, ver.di und unisono nicht annehmbar sind. Der WDR fordert, dass die Bestandteile eines neuen Honorarrahmens, die dem WDR zugutekommen sollen (Einführung von Tagespauschalen für Reporter:innen und Rabatte für Zweitfassungen), noch dieses Jahr abgeschlossen werden. Verhandlungspunkte, die für die Mitarbeitenden positiv sind, sollen dagegen später besprochen werden.
Die Umsetzung von zukünftigen Effektivhonoraren für alle Honorarziffern, die dann auch mit jeder Erhöhung steigen sollen, will der WDR erst im nächsten Jahr verhandeln. Gleiches gilt für die Forderung nach einem Bestandsschutz für Freie, der Honorarverluste infolge des neuen Honorarrahmens abmildern würde.
Welche Möglichkeiten hätten die Gewerkschaften noch, ihre Forderung nach Effektivhonoraren und Bestandsschutz durchzusetzen, wenn die für den WDR wichtigsten Forderungen schon erfüllt sind? Wir Gewerkschaften befürchten, dass dies kaum gelingen kann.
Betreffen die vom WDR geforderten Einschnitte nur einige wenige Freie?
Nein, die zentralen vorgeschlagenen Veränderungen betreffen alle frei Mitarbeitenden.
Die WDR-Geschäftsleitung wirft den drei Gewerkschaften vor, nur die Interessen einer kleinen Gruppe von Freien zu bedienen. Dies ist unrichtig. Betroffen sind fast alle frei Mitarbeitenden. Die von den WDR-Vertreter:innen geforderte Einführung von Tagespauschalen für Reporter:innen würde Honorarverluste für viele Kolleg:innen bedeuten. Die Einführung von Rabatten für Zweitfassungen betrifft fast alle frei Mitarbeitenden.
Die vom WDR erstmals zurückgestellten Gespräche zu den Effektivhonoraren und zum Bestandsschutz betreffen ebenfalls alle Freien. Tatsächlich will der WDR bei den tagesaktuellen Fernsehreporter:innen am meisten sparen. Dies ist aber kein sehr kleiner Kreis von Freien, wie der WDR es empfindet, sondern betrifft viele Freie in den Landesstudios. Zudem würden sich die Rabatte für Zweitfassungen auf alle journalistischen Leistungen auswirken.
Unser Fazit: Wir lassen uns nicht spalten!
Lasst Euch nicht von solchen halbgaren Informationen des Arbeitgebers beeinflussen! Der WDR versucht jetzt nicht nur, Feste und Freie zu spalten – sondern auch die Freien untereinander. Das dürfen wir nicht zulassen! Nur gemeinsam sind wir stark.
9. Verhandlungstermin: Gewerkschaften wehren sich gegen Spaltung der Belegschaft
28. November 2024
WDR beharrt auf der Vorbedingung, dass die Freienhonorare erst dann erhöht werden, wenn die Gewerkschaften einem absehbar schlechteren neuen Honorarrahmen für die Freien zustimmen. Nicht mit uns! Wir fordern EIN faires Angebot für ALLE.
Was bei SWR, BR oder NDR möglich war, ist beim WDR offenbar nicht möglich, nämlich ganz selbstverständlich Feste und Freie beim Entgelt-Abschluss gleich zu behandeln. In der Tarifrunde heute zu höheren Gehältern und Honoraren hat sich die Verhandlungsgruppe des WDR geweigert, ihre Vorbedingung zu Lasten der Freien aufzugeben. Die Gewerkschaften haben daraufhin den Verhandlungsort verlassen.
Bei SWR, BR und NDR gibt es bereits Tarifabschlüsse. Alle Sender gestehen den Festen und Freien gleichermaßen Einkommensverbesserungen zu. (Zuerst 4,71%, ab Januar 2026 nochmal 1,23%. Darüberhinaus gibt es weitere Verbesserungen.) Nur der WDR beharrt auf der Vorbedingung, dass die Freienhonorare erst dann erhöht werden, wenn die Gewerkschaften einem absehbar schlechteren neuen Honorarrahmen für die Freien zustimmen. Dieses Vorgehen soll Feste und Freie spalten. Das lassen wir nicht zu!
Wir haben von Anfang gesagt, dass wir diese Verknüpfung ablehnen und eine Gleichbehandlung von Festen und Freien fordern. Wir haben auch immer darauf hingewiesen, dass ein neuer Honorarrahmen so komplex ist, dass dafür mehr Zeit erforderlich ist als der WDR meint.
Vor der Verhandlung heute haben die Gewerkschaften ver.di, DJV und unisono deshalb von der Gegenseite gefordert, die Koppelung von Entgelt und neuem Honorarrahmen aufzugeben. Um hier deutlich Geschwindigkeit aufzunehmen und dem WDR eine Sicherheit zu geben, hatten die Gewerkschaften eine Schlichtung zum Honorarrahmen vorgeschlagen. Zu einer Abkehr von seiner starren Haltung war der Sender nicht bereit. Wir bedauern diese Entscheidung gegen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und halten sie für ein extrem schlechtes Vorzeichen für den kommenden Führungswechsel.
Wie geht es weiter? Die Vorbereitungen für die Schlichtung rund um den Honorarrahmen laufen weiter. Für die Entgeltverhandlungen ist noch ein Treffen für den 16. Dezember vereinbart.
Eure Gewerkschaften DJV, ver.di & unisono
8. Verhandlungstermin: Kein Abschluss mit dieser Nummer
17. Oktober 2024
In der achten Runde der Entgelttarifverhandlungen am 17. Oktober 2024 waren die Gewerkschaften verwundert darüber, dass der WDR ein Angebot vorlegt, ohne die Freien mit zu berücksichtigen.
Für den WDR scheint im Moment die Strategie der Trippelschritte zu gelten. Den Festen ist ein Angebot vorgelegt worden, dass nur die Laufzeit verändert: von 36 auf 25 Monate. Die in Aussicht gestellte Erhöhung in Höhe von 2,46 % für die letzten 12 Monate fällt damit weg. Angeboten wurden heute 4,71 Prozent ab 1.10.2024. Für freie Mitarbeiter:innen gilt das Angebot der linearen Erhöhung ausdrücklich nicht. Erst mit Abschluss eines neuen Honorarrahmens soll eine Anhebung erfolgen . Die bisherigen Vorschläge des WDR zu einem neuen Honorarrahmen beinhalten deutliche Verschlechterungen für Freie.
Der WDR bietet als Einmalzahlung 1.750 € für Vollzeitbeschäftigte, für Teilzeitbeschäftigte einen anteiligen Betrag. Damit sollen die sogenannten Leermonate vom 1.1.2024 bis zum 30.9.2024 abgegolten sein. Freie sollen nur die Hälfte der Einmalzahlung, also 875 € bekommen.
Die Gewerkschaften sehen eine Chance im neuen crossmedialen Honorarrahmen. Allerdings kann ein so umfassendes Tarifwerk nicht von jetzt auf gleich auf den Weg gebracht werden. Die Freien deshalb von einem Abschluss auszunehmen, haben die Gewerkschaften daher stark kritisiert. Für uns ist das eine rote Linie.
Beim Angebot selbst bleiben die Gewerkschaften bei ihrer Einschätzung: der WDR würde sich vom Öffentlichen Dienst abkoppeln. Wiedermal schloss die Geschäftsleitung einen Abschluss auf Niveau des Öffentlichen Dienstes (200 € plus 5,5 Prozent mehr Gehalt bei einer Laufzeit von 25 Monaten) aus.
Die nächste Verhandlungsrunde findet Ende November statt.
7. Verhandlungstermin: WDR hält an Abkopplung vom Öffentlichen Dienst fest
30. September 2024
Der WDR versucht weiterhin, Feste und Freie beim Tarifabschluss zu spalten.
Er hat in den Verhandlungen zum Entgelt heute lediglich konkrete Summen für die Einmalzahlungen genannt.
Was ist neu? Der WDR winkt als Ausgleich für die Leermonate mit Einmalzahlungen. Für Feste, Freie und Azubis sieht das so aus: Feste in Vollzeit: 1.750 Euro (Teilzeitbeschäftigte anteilig), arbeitnehmerähnliche Freie: 875 Euro und für Azubis: 700 Euro.
Das weitere Angebot bleibt weitgehend unverändert bei 4,71 % ab 01. Oktober 2024 und weiteren 2,46 % mehr ab 2026. Aber nur, wenn es eine Beitragserhöhung gibt. Für die Freien soll dieser Teil des Angebotes nur gelten, wenn die Gewerkschaften einen neuen Honorarrahmen mit drohenden Nachteilen und Verschlechterungen akzeptieren.
Die Gewerkschaften DJV, ver.di und unisono haben das „Angebot“ nach kurzer Beratung zurückgewiesen. Die Spaltung zwischen Freien und Festen machen wir nicht mit!
Die angebotenen Steigerungen reichen bei weitem nicht für einen Ausgleich der inflationsbedingten Teuerung aus. Wir fordern den WDR auf, endlich ein Angebot in Höhe des Abschlusses des Öffentlichen Dienstes der Länder vorzulegen.
Die nächste Entgeltverhandlung findet am 17. Oktober statt. Über einen neuen Honorarrah-men wird am 29. Oktober weiterverhandelt.
Über unsere nächsten Aktionen informieren wir euch in Kürze!
Aufruf zum Warnstreik im WDR-Studio-Essen am 29. August
29. August 2024
Nur für das Studio Essen:
Zur Durchsetzung insbesondere der folgenden Tarifforderungen
- Keine Einschnitte in die Honorare von Freien
- Faire Vergütung für Feste und Freie
ruft der Deutsche Journalisten-Verband NRW die festangestellten und die arbeitnehmerähnlichen freien Journalist:innen sowie die Volontär:innen des Westdeutschen Rundfunks im Studio Essen zum Warnstreik am Donnerstag, 29. August 2024, von 14:00 Uhr bis 21:00 Uhr auf. Aufgerufen sind diejenigen, die am Streiktag am Standort Essen arbeiten würden und arbeitnehmerähnliche Freie, die für den Streiktag einen Auftrag aus dem Studio Essen erhalten haben. Aufgerufen sind auch alle journalistischen Kolleg:innen in technischen Berufen, wie Kameraleute oder Cutter:innen.
Kommt mit! Macht mit!
Die Streikenden treffen sich
ab 14:30 Uhr
vor dem Studio Essen
III. Hagen 31, Ecke Vereinsstraße.
Dort liegen auch die Streiklisten aus.
Für Getränke und Snacks ist gesorgt.
Gegen 14:30 Uhr wollen die Streikenden Tom Buhrow und Gabi Ludwig empfangen, die sich im Rahmen der losen Veranstaltungsreihe „WDR trifft…“ mit 40 Vertreter:innen aus NRW-Wirtschaftsunternehmen im Studio Essen austauschen wollen.
Kein Angebot mehr für die Freien
26. August 2024
Der WDR möchte den arbeitnehmerähnlichen freien Kolleg:innen kein Angebot mehr machen! Geht es nach der Geschäftsleitung sollen die Honorare erst nach der Einigung zum neuen Honorarrahmen erhöht werden.
Lasst Euch jetzt unbedingt nicht spalten und auch nicht in die Irre führen.
Für viele von Euch würde das, was der Sender als neuen Honorarrahmen präsentiert vor allem eines bedeuten: deutliche Einbußen und zunehmende Perspektivlosigkeit.
Der WDR versucht, die Gewerkschaften in diesem Punkt weiterhin zu erpressen. Der Sender behält sich vor, sich nach gar keinem mit den Gewerkschaften gemeinsam beschlossenen Honorarrahmen mehr zu richten, wenn wir nicht bald nachgeben. Es ist klar: Wir brauchen einen neuen Honorarrahmen. Aber wir können keinem zustimmen, der für viele von Euch viel weniger Geld bedeutet.
Es ist wirklich erschreckend, wie wenig Wertschätzung der Arbeitgeber für die Freien erkennen lässt. Aber auch für die Festangestellten sieht die Zukunft wenig rosig aus. Der Sender fokussiert weiterhin eine Abkehr von der Orientierung am Tarifabschluss im Öffentlichen Dienst.
Die nächste Verhandlungsrunde mit dem WDR findet am 2. September statt. Lasst Euch unbedingt nicht auseinanderdividieren und steht zusammen. Ihr müsst jetzt gemeinsam dafür kämpfen, dass alle Festen und Freien die Erhöhung erhalten, die sie verdienen.
Was der WDR den Festen aktuell anbietet (ja, lediglich den Festen!)
Das heutige Angebot des WDR umfasst eine garantierte Tarifsteigerung von 4,71 % ab 1. Oktober 2024 bei einer Laufzeit von 36 Monaten. Weitere 2,46 % lineare Steigerung ab 1. Januar 2026 will der Sender nur dann zugestehen, wenn es zur von der KEF vorgeschlagenen Anpassung des Rundfunkbeitrags kommt. Für die ersten neun Monate des Jahres 2024 bietet der Arbeitgeber als Ausgleich eine Einmalzahlung an. Außerdem soll es 50 Euro mehr für Azubis geben.
Zum Vergleich: Der Abschluss im Öffentlichen Dienst, an dem sich der WDR zuvor traditionell orientierte, hat ein Gesamtvolumen von 11,11 % bei einer Laufzeit von 25 Monaten und enthält unter anderem eine Inflationsausgleichsprämie von 3.000 Euro netto. Ja, der WDR muss sparen - aber ausgerechnet an den Menschen, die den Laden am Laufen halten? Anstatt Euch wertzuschätzen, feilscht die Geschäftsführung selbst in diesen Krisenzeiten um jedes Prozent und beschließen einschneidende Reformen über die Köpfe der Beschäftigten hinweg.
Wir kämpfen also nicht nur um mehr Geld, sondern auch um Respekt und Wertschätzung für die journalistische Arbeit. Zeigt Euch solidarisch und unterstützt die Gewerkschaften - zuallerst auch in Eurem ganz eigenen Sinne!
WDR will Keil in Belegschaft treiben
16. August 2024, Pressemeldung
Der WDR hat in der 6. Verhandlungsrunde am 16. August 2024 zum Vergütungstarifvertrag den Gewerkschaften ein neues Angebot vorgelegt. Er will weiter eine Abkehr von der Orientierung am Tarifabschluss im Öffentlichen Dienst durchsetzen. Der Sender versucht jetzt, festangestellte und arbeitnehmerähnliche freie Beschäftigte auseinanderzudividieren. Denn Freie sollen von einer möglichen Tariferhöhung nicht profitieren.
„Wir finden es sehr bedenklich, dass die Geschäftsleitung versucht, einen Keil zwischen die Festangestellten und die arbeitnehmerähnlichen Freien des WDR zu treiben“, kommentiert DJV-Verhandlungsführer Volkmar Kah. „Das lassen die Kolleginnen und Kollegen nicht zu – und werden auch dagegen kämpfen, dass die Tariferhöhung für die Belegschaft von der gewohnten Orientierung am Tarifabschluss im Öffentlichen Dienst abgekoppelt wird.“
Das heutige Angebot des WDR umfasst eine garantierte Tarifsteigerung von 4,71 % ab 1. Oktober 2024 bei einer Laufzeit von 36 Monaten. Weitere 2,46 % lineare Steigerung ab 1. Januar 2026 will der Sender nur dann zugestehen, wenn es zur von der KEF vorgeschlagenen Anpassung des Rundfunkbeitrags kommt. Für die ersten neun Monate des Jahres 2024 bietet der Arbeitgeber als Ausgleich eine Einmalzahlung an. Außerdem soll es 50 Euro mehr für Azubis geben.
Zum Vergleich: Der Abschluss im Öffentlichen Dienst, an dem sich der WDR zuvor traditionell orientierte, hat ein Gesamtvolumen von 11,11 % bei einer Laufzeit von 25 Monaten und enthält unter anderem eine Inflationsausgleichsprämie von 3.000 Euro netto.
Aber nicht genug, dass das WDR-Angebot weit unter diesem Standard liegt. Der Arbeitgeber macht es auch nur seinen Festangestellten, nicht aber den arbeitnehmerähnlichen Freien. „Wir haben ein Problem damit, zusätzliches Geld in ein veraltetes System zu stecken“, so WDR-Personalchef Kurt Schumacher als Vertreter des Senders. Die Geschäftsleitung möchte zu diesem Zeitpunkt die Honorare für die Freien nicht erhöhen, sondern erst die Einigung zum neuen Honorarrahmen abwarten.
„Es ist wirklich erschreckend, wie wenig Wertschätzung der Arbeitgeber für die Freien erkennen lässt“, betont Volkmar Kah. „Dabei sind es genau die Menschen, die Tag für Tag ganz wesentlich dafür sorgen, dass der WDR ein Programm von hoher Qualität senden kann. Sie werden durch den Ausschluss von diesem Angebot vor den Kopf gestoßen. Erst gestern haben die Kolleg:innen in einem weiteren Warnstreik gezeigt, dass sie für ihre Forderungen als Freie und Festangestellte zusammenstehen. Sie werden sich in diesen Verhandlungen nicht auseinanderdividieren lassen.“
Der gestrige Warnstreik hatte zu spürbaren Programmausfällen beim geführt: Unter anderem war das Morgenmagazin (MOMA), bei dem der WDR federführend ist, auf nur 30 Minuten Livesendung geschrumpft, die danach als Aufzeichnung in Dauerschleife lief. Außerdem fielen im WDR-TV einige „Lokalzeiten“ aus. Im Hörfunk bestreikten die Beschäftigten in der Nacht die Hauptnachrichten, darüber hinaus gab es bei WDR 2 ebenfalls keine „Lokalzeit“.
Aktuelle Tarifinfo zur 6. Verhandlungsrunde mit Vergleichstabelle Öffentlicher Dienst - SWR - WDR: Hier zum Download.
Impressionen vom WDR-Streik
15. August 2024
WDR: Warnstreik-Weckruf läutet nächste Vergütungstarifrunde ein
14. August 2024, Pressemeldung
Unmittelbar vor der nächsten Runde der Vergütungstarifverhandlungen für die festangestellten Beschäftigten und die arbeitnehmerähnlichen Freien haben die Gewerkschaften DJV, Ver.di und VRFF für den 15. August erneut zum Warnstreik beim WDR aufgerufen. Die Streikenden aus ganz NRW treffen sich am Donnerstagvormittag in Dortmund und Köln zu zentralen Kundgebungen.
„Wir hoffen, der Arbeitgeber hat die Zeit seit der letzten Verhandlungsrunde am 2. Juli dazu genutzt, sein Angebot stark zu verbessern. Der erfolgreiche fünftägige Warnstreik Mitte Juli und der erneute Weckruf heute sollten für den WDR Grund genug sein, die bisherige Verhandlungstaktik gründlich zu verändern. Es geht um Respekt und Wertschätzung für die Forderungen der Mitarbeiter:innen“, sagt DJV-Verhandlungsführer Volkmar Kah. „Was der WDR bisher vorgelegt hat, ist schlechter als in fast allen anderen ARD-Anstalten und liegt meilenweit von der traditionellen Kopplung an den Öffentlichen Dienst entfernt. Das akzeptieren wir nicht!“
Der eintägige Streik dauert von Donnerstag, 2 Uhr früh, bis Freitag, 2 Uhr. Die Gewerkschaften planen zwei zentrale Kundgebungen: In Dortmund finden sich am Donnerstag um 11 Uhr vor dem Deutschen Fußballmuseum (nahe Hauptbahnhof) die Streikenden aus den Studios Dortmund, Bielefeld, Essen, Duisburg, Münster und Siegen zusammen. Die streikenden Journalist:innen der WDR-Studios Köln, Aachen, Bonn, Wuppertal und Düsseldorf versammeln sich in Köln vor dem 1LiveHaus in der Mörsergasse zum Streikfrühstück und beginnen ab 10 Uhr mit ihrer Kundgebung.
„Die festen und freien Beschäftigten des WDR haben nun mehrfach ganz klar bewiesen, dass sie weiter für ein faires Angebot ihres Arbeitgebers kämpfen werden – der Ball liegt jetzt im Feld des WDR. Höchste Zeit, dass der den Beschäftigten entgegenkommt und ihnen ein reelles Tarifangebot macht“, betont Kah. Die Gespräche zu den Vergütungstarifverhandlungen für Festangestellte und arbeitnehmerähnliche Freie gehen am Freitag in der fünften Runde weiter.
Alles zum Stand der Vergütungstarifverhandlung und der Tarifrunde zum neuen Honorarrahmen und unseren Forderungen finden Sie auf unserer Webseite: www.djv-nrw.de/wdr
Aktion am 26. Juli 2024: Weniger Designer-Möbel, mehr Vergütung für die Kolleg:innen?!
Noch bis zum 29. Juli sucht der WDR eine Firma, die die Möbel für das neue Filmhaus liefert. Laut der Ausschreibung will der Sender vor allem eins einkaufen: Designer-Möbel. Wir bieten gerne unsere Unterstützung an!
Anstatt des angedachten „The Spanish Chair“ für stolze 4.499 Euro pro Stück – und der WDR braucht 36 Exemplare – empfehlen wir einen wie den, den wir heute in Köln zum Vierscheibenhaus vorbeigebracht haben. 36 dieser Sessel kosten lediglich 4.320 Euro. Wie wärs, wenn der WDR die Differenz stattdessen in Euch Kolleg:innen investieren würde? Aktuell laufen die Tarifverhandlungen. Wenn das nicht die perfekte Gelegenheit ist, oder?
Gehaltstarifverhandlungen 2024 und Gespräche zum neuen Honorarrahmen
Geht es nach dem WDR, habt Ihr künftig netto alle weniger Geld in der Tasche. Der Sender hat in den Tarifverhandlungen immer noch kein Interesse daran, auf Eure berechtigten Forderungen einzugehen und Euch eine sichere Zukunft im WDR zu bieten. Stattdessen beharrt er weiter auf seinen Gegenforderungen. Wir als Verhandlungskommission versprechen Euch, für die bestmöglichen Abschlüsse alles zu geben. Aber das geht nicht ohne Eure gemeinsame Schlagkraft.
5. Verhandlungstermin
WDR will Abschluss wie beim Öffentlichen Dienst ausschließen
2. Juli 20024
In der fünften Runde der Entgelttarifverhandlungen am 2. Juli 2024 hat keine Seite ein neues Angebot unterbreitet.
Die Gewerkschaften haben den Versuch unternommen auszuloten, in welchem Rahmen sich eine Einigung bewegen könnte. Den Gewerkschaften ist es dabei wichtig, nicht vom Öffentlichen Dienst der Länder abgekoppelt zu werden. Der WDR hingegen schloss einen Abschluss auf Niveau des Öffentlichen Dienstes (200 € plus 5,5 Prozent mehr Gehalt bei einer Laufzeit von 25 Monaten) aus.
Die Gewerkschaften legten noch einmal dar, dass die realen Honorare und Gehälter aufgrund der Inflation aktuell sinken. Dazu WDR-Verhandlungsführer Kurt Schumacher: „Der WDR ist für die Inflation nicht zuständig.“
Die nächste Verhandlungsrunde findet am 16. August statt.
Über weitere Aktionen informieren wir Euch in Kürze.
4. Verhandlungstermin
Im Westen nichts Neues:
Betonhaltung des Arbeitgebers
17. Mai 2024
In der vierten Runde der Entgelttarifverhandlungen gab es zwischen dem Arbeitgeber und den Gewerkschaften in keinem Punkt eine Annäherung.
Die Geschäftsleitung blieb bei ihrem Angebot, 2,25 Prozent mehr ab dem 1.1.2024 zu zahlen bei einer Laufzeit von 30 Monaten. „Wir können Ihnen kein erhöhtes Angebot vorlegen“, so Dr. Katrin Vernau.
Unter der Bedingung, dass die von der KEF empfohlene Gebührenerhöhung kommt, hatte der WDR eine weitere lineare Erhöhung in Höhe von 2,46 Prozent zum 1.1.2025 angeboten. Dazu Dr. Vernau: „Wenn nichts kommt, werden wir damit klarkommen müssen.“
Die Gewerkschaften schilderten deutlich die aktuelle Situation der WDR Beschäftigten: Wenn die Inflation steige, die WDR-Mitarbeiter aber gleich viel Geld bekämen bei gleicher Arbeitsleistung, dann würden sie unterm Strich schlechter bezahlt werden als vorher.
Für Freie ist die Situation noch schlimmer. Würden die Gewerkschaften unterzeichnen, was jetzt mit dem vorgeschlagenen Honorarrahmen auf dem Tisch liegt, drohen Kürzungen von 30 % und mehr. Ein Gewerkschafter machte sehr deutlich, dass vor allem Kolleg*innen der unteren Gehaltsklassen die
Inflation spüren würden. Es gäbe schon jetzt Beschäftigte im WDR, die Sorge hätten, ihre Miete oder ihre Nebenkosten nicht mehr bezahlen zu können.
Frau Dr. Vernau kann sich das nicht vorstellen. „Leider ist es nicht möglich, die Inflation als Grundlage zu nehmen für unser Gehaltsangebot.“
Das nächste Treffen zwischen Gewerkschaften und Arbeitgeberseite im WDR findet am 2. Juli statt. Über unsere nächsten Aktionen informieren wir euch in Kürze.
3. Verhandlungstermin
2,25 Prozent für Feste – Laufzeit 30 Monate?
16. April 2024
In der dritten Runde der Entgelttarifverhandlungen hat der WDR ein „Angebot“ vorgelegt: 2,25 Prozent mehr ab dem 1.1.2024 bei einer Laufzeit von 30 (!) Monaten.
Eine weitere Erhöhung soll von Umständen abhängig sein, die die Beschäftigten nicht beeinflussen können.*
Dieses Angebot soll aber nur für die Festangestellten gelten. Für die Freien verwies Dr. Vernau auf die Verhandlungen zum neuen Honorarrahmen. Wenn man dort zu Ergebnissen komme, könne man sich auch das gleiche Angebot für die Freien vorstellen.
Für die Beschäftigten bedeutet das, dass sie nach Vorstellungen der WDR-Geschäftsleitung vorerst keinen angemessenen Inflationsausgleich bekommen, geschweige denn eine tatsächliche Gehaltserhöhung.
Zwischen Mai 2021 und März 2024 sind die Verbraucherpreise um 15,6 Prozent angestiegen, die Gehälter und Honorare der WDR-Beschäftigten jedoch nur um 2,8 Prozent. Die Differenz ist schon jetzt unser Reallohnverlust.
Dr. Vernau: „Wir denken, dass es ein sehr gutes Angebot ist.“
Das nächste Treffen zwischen Gewerkschaften und Arbeitgeberseite im WDR findet am 17. Mai statt. Um unsere gemeinsamen Forderungen zu untermauern, beteiligt euch an den Aktionen eurer Gewerkschaften.
* Unter der Bedingung, dass die von der KEF empfohlene Gebührenerhöhung kommt, bot Dr. Vernau eine weitere lineare Erhöhung in Höhe von 2,46 Prozent zum 1.1.2025 an. Wenn die Beitragserhöhung nicht kommt, gibt es keine weitere Erhöhung.
2. Verhandlungstermin
Wieder nichts als Drohungen!
11. März 2024
In der zweiten Runde der Entgelttarifverhandlungen heute hat der WDR erneut kein Angebot vorgelegt, obwohl die Forderungen der Gewerkschaften schon seit sechs Wochen auf dem Tisch liegen. Stattdessen spielt die WDR Geschäftsführung eine durchsichtige Verzögerungstaktik auf Kosten der inflationsgebeutelten Belegschaft.
Dafür hatte die Arbeitgeberseite sogar eine umfangreiche PowerPoint-Präsentation vorbereitet. Die berechtigten Forderungen der Gewerkschaften nach 10,5% mehr auf Gehälter und Honorare würde den Abbau von rund 420 Vollzeitäquivalenten pro Jahr (VZÄ) bedeuten. „Jeder Euro Tarifsteigerung bedeutet einen Euro Personalabbau.“ Das seien die Rahmenbedingungen, so die WDR-Verhandlungsführerin Dr. Katrin Vernau. „Ich habe nicht mit Massenentlassungen gedroht.“
Genau das stand aber im Raum und rief den heftigen Protest der Gewerkschaften hervor. Nach unserer Ansicht will der Arbeitgeber den Zeitpunkt bis zu einem ersten Angebot weiter hinausschieben. Dafür spricht auch, dass das Haus heute gegen die Absprache den Honorarrahmen zum Thema machte. Natürlich unter dem Aspekt, dass die Lohnsteigerungen eine Einigung beim Honorarrahmen voraussetzen würden. Dieser sollte vereinbarungsgemäß erst Anfang April Thema werden.
Mehrfach haben die Gewerkschaften in den Verhandlungen gefordert, dass die Arbeitgeberseite ein Angebot vorlegt. WDR-seitig kam dazu aber nichts. Außer der unverschämten Aufforderung, die Gewerkschaften sollten selber Einsparpotenziale im WDR aufzeigen. Und auch die Verantwortung übernehmen, wenn Leute betriebsbedingt entlassen werden müssten. Solche Drohungen gehören bei Tarifverhandlungen zum Geschäft. Im WDR war ein solcher Ton bislang nicht üblich.
Die Gewerkschaften DJV, ver.di und unisono weisen diesen Verhandlungsstil nachdrücklich als nicht zielführend zurück. Konstruktive Verhandlungen sehen anders aus!
Das nächste Treffen zwischen Gewerkschaften und Arbeitgeberseite im WDR findet am 9. April statt.
Um unsere gemeinsamen Forderungen zu untermauern, beteiligt Euch an den Aktionen Eurer Gewerkschaften.
1. Verhandlungstermin
WDR zeigt Führungsschwäche
1. Februar 2024
Anstatt mit guten Vorsätzen in das neue Jahr zu starten, hat der WDR bei der gestrigen ersten Tarifrunde vor allem Führungsschwäche bewiesen. Die Gelegenheit, sich als verantwortungsbewusster Arbeitgeber zu präsentieren, ließ der WDR liegen und legte den Gewerkschaften nicht einmal ein Angebot vor.
Viel schlimmer: Die dringend notwendige lineare Erhöhung für Feste und Freie will das Haus an die Verabschiedung eines neuen Honorarrahmens koppeln. Dabei ist es dem WDR in einem Jahr intensiver Verhandlungen zu diesem Thema nicht gelungen, ein für die Kolleg:innen diskutables Modell vorzulegen. Obwohl insbesondere der DJV nach einem ausführlichen Dialog mit den betroffenen Freien sehr konkrete Hinweise gegeben hatte, wo es hakt.
Wer dieses Strukturprojekt, an dem andere Sender über Jahre gearbeitet haben, nun im Laufe einer Entgeltrunde „mal so nebenbei“ durchpeitschen will, hat entweder die strategische Dimension nicht begriffen oder schiebt das Thema nur vor um den Kolleginnen und Kollegen die verdiente Anpassung von Gehältern und Honoraren möglichst lange vorzuenthalten!
Da wirkt es fast nebensächlich, dass sich der Sender wieder einmal hinter den Entscheidungen anderer versteckt und die Verantwortung der KEF in die Schuhe schiebt. Eine Anpassung in einer Größenordnung des Öffentlichen Dienstes, auf den der Sender bei geringen Abschlüssen immer rekurriert, will man sich mit Blick auf die KEF nicht leisten können.
Das sehen wir anders: Auch wenn finanzielle Mittel knapper werden, ohne faire Löhne für die, die den Laden am Laufen halten, geht es nicht. Wer sich gemeinsam erfolgreich für die Zukunft aufstellen möchte, sollte bei denen anfangen, die den Wandel gestalten.
Kein Wandel ohne Wertschätzung : Wir fordern eine faire Vergütung für Feste und Freie!
Wir erwarten von der WDR-Geschäftsführung, dass sie auf die weiterhin angespannte Preisentwicklung und Eure stetige Mehrarbeit mit einer deutlichen Reallohnsteigerung reagiert.
Gerade angesichts des sehr zurückhaltenden Tarifabschlusses im vergangenen Jahr fordern wir eine tabellarisch wirksame prozentuale Erhöhung der Einkommen und effektiv gezahlten Honorare. Ganz konkret haben wir beim Sender in der heutigen ersten Runde eine Vergütungssteigerung von 10,5 Prozent bezogen auf zwölf Monate eingefordert (angelehnt an die Forderung im Öffentlichen Dienst).
In den vergangenen Wochen haben wir mit einigen von Euch Kolleg:innen besprochen, was Euch im WDR derzeit besonders bewegt. Zudem haben sich über 1200 Feste und Freie an unserer großen Umfrage zur Tarifauseinandersetzung beteiligt. Gerade in den Verhandlungen zeigt sich, wie wichtig es ist, dass Ihr uns auf dem Laufenden haltet. Denn so konnten wir heute die folgenden weiteren Forderungen passgenau an den Sender übermitteln:
- Einführung neuer Arbeitszeitmodelle, die der Lebenswirklichkeit der Kolleg:innen entsprechen:
- eine verbindliche, großzügigere Altersteilzeitregelung
- freiwillige Lebensarbeitszeitkonten für eine bessere Work-Life-Balance
- New-Work-Modelle auch für frei Mitarbeitende
- Wahlfreiheit bezüglich linearer Gehaltserhöhung oder der Absenkung von Arbeitszeit bei vollem Lohnausgleich
- eine Verbesserung der Konditionen für die „zusätzlichen fünf Urlaubstage“
- weniger befristete Stellen, klare Perspektiven für Zeitvertragler und Beschäftigte nach maximal zwei Jahren
- Anrechnung von Krankheitstagen bei frei Mitarbeitenden ab dem ersten Tag
- eine deutliche Verbesserung der Bestands- und Kündigungsschutzregelungen für Freie – insbesondere eine früher greifende Absicherung und die klare Definition möglicher Kündigungsgründe
- die Einführung des METIS-Systems zur Verbesserung der Geltendmachungsansprüche gegenüber der VG Wort
- Erhöhung der Kilometerpauschale für Feste & Freie
- Angesichts der aktuellen wirtschaftlichen Entwicklung schlagen wir eine Laufzeit von maximal zwölf Monaten vor.
Bringt Euch unbedingt ein
Wir setzen auch weiterhin auf Eure tatkräftige Unterstützung. Denn ohne Euch geht es nicht. Tarifverträge machen die Zukunft für Euch durch Gehälter und Honorare sowie Rahmenbedingungen planbar. Außerdem schützen sie vor Ungleichbehandlung und Willkür. Deswegen müssen wir uns unbedingt für den Erhalt und die besten Tarifvereinbarungen stark machen. Und je mehr wir sind, desto besser ist die Verhandlungsbasis.
1. Die einfachste Möglichkeit, Euch einzubringen: Erzählt von Euren Forderungen! Egal ob online oder vor Ort, egal ob in Bielefeld, Köln, Wuppertal oder Siegen. Nur so können wir der Geschäftsführung des WDR zeigen, dass wir gemeinsam mit vielen Kolleg:innen hinter unseren Forderungen stehen und es wirklich ernst meinen. Tarifrunden werden nicht am Verhandlungstisch, sondern durch unseren Druck entschieden.
2. Abonniert unseren Broadcast-Channel „WDR-Tarifverhandlungen 2024“ auf Signal. Hier gibt’s immer neue Infos vor und nach der nächsten Verhandlungsrunde.
Für Rückfragen stehen wir Euch jederzeit gerne zur Verfügung. Schreibt uns dazu eine E-Mail oder ruft an.
Eine Verschlechterung Eurer Situation akzeptieren wir nicht. Wir fordern den WDR dringend auf, das gerade begonnene Kasperletheater schnellstmöglich zu beenden. Ihr habt es verdient, ernst genommen zu werden. Und das geht nur mit einem vernünftigen Angebot. Wir freuen uns auf eine schnelle Rückmeldung dazu seitens der Geschäftsführung.