Veranstaltung Press- und Öffentlichkeitsarbeit
3. MediaMeeting diskutiert über soziale Netzwerke
Sind die sozialen Netzwerke in einer Krisensituation eher eine Chance oder eine Gefahr? Rund um diese Frage kreiste das Podiumsgespräch auf dem 3. MediaMeeting des DJV-NRW am 21. März in Duisburg. Und wie so oft lag die Antwort irgendwo in der Mitte.Deutlich wurde nämlich zum einen, dass Unternehmen nicht gezwungen sind, im Social-Media-Bereich aktiv zu sein. So berichtete Anja Beckmann von der Agentur Red Mod Communications von einem Betreiber eines Atomkraftwerks, der eine Facebook-Seite eröffnen wollte. Als Kommunikationsprofi riet sie ihm von diesem Schritt ab. Es gebe einfach Themen, die man nur sehr schwer positiv kommunizieren könne bzw. die die gefürchteten Shitstorms schlicht anziehen würden.
Zum anderen wurde an dem Abend im Tagungszentrum "Der kleine Prinz" aber auch Folgendes klar: Wer mit den sozialen Kommunikationskanälen beginnt, sollte sie ernst nehmen, personell gut unterfüttern und in Friedenszeiten unbedingt erste Erfahrungen mit ihnen sammeln.
Sowohl Prof. Dr. Alexander Güttler, CEO der Agentur komm.passion als auch Frank Kopatschek, Kommunikationsleiter der (Loveparade-Desaster-)Stadt Duisburg, nahmen den rund 50 Zuhörern die Angst vor Shitstorms. Güttler sagte: „Ich habe keine Scheu mehr vor Shitstorms. Die, die ich erlebt habe, waren berechtigt.“ Behördensprecher Kopatschek erklärte, dass manche Aufregung im Netz zwar als Shitstorm bezeichnet werde, nicht jede Kritik aber wirklich ein Sturm sei. Und Anja Beckmann unterstrich in diesem Zusammenhang: "Eigene Kanäle für Kritik zur Verfügung zu stellen, ist immer besser." Im Netz werde sowieso über die Unternehmen kommuniziert - seien sie nun "Love Brands" oder "Hate Brands".