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Funke-Gruppe setzt Kahlschlag fort

Auch "Unser Vest" wird jetzt zur Mogelpackung

13.04.2013

Foto: DJV-NRW / Bertold Fernkorn

Der DJV-NRW hat heute in Kooperation mit der dju in ver.di gegen den Spar-Wahn der WAZ-Mediengruppe (inzwischen Funke) protestiert. Genau wie die Westfälische Rundschau soll nun auch die WAZ-Lokalausgabe „Unser Vest“ in Recklinghausen vom Konkurrenten am Markt (in diesem Fall der Verlag J. Bauer) gefüllt werden. Das neue Modell des WAZ-Konzerns – die journalistische Mogelpackung – hält Einzug in den bevölkerungsreichsten Landkreis Deutschlands. Lokale Vielfalt ade.
 
Das Verhalten von Gesellschaftern und Geschäftsführern der Funke-Mediengruppe gegenüber ihren Mitarbeitern und Abonnenten stößt in der Medienbranche, der Gesellschaft, der Politik und der Leserschaft längst auf ungläubiges Kopfschütteln. Während das hochbezahlte Management einen Zick-Zack-Kurs fährt, werden Arbeitsplätze konzeptlos vernichtet. Dagegen hat der DJV-NRW heute in Recklinghausen gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen, Bürgerinnen und Bürgern deutliche Zeichen gesetzt:- Gegen das Aus einer unabhängigen und hochwertigen Berichterstattung von neun Redakteurinnen und Redakteuren für die Städte Recklinghausen, Marl, Herten, Haltern am See, Datteln, Waltrop und Oer-Erkenschwick!- Gegen die Dominanz eines einzigen Verlagshauses im bevölkerungsreichsten Landkreis Deutschlands!- Gegen den rücksichtslosen Umgang mit der Presse- und Meinungsvielfalt zugunsten zweistelliger Renditeerwartungen!Von den 40 Teilnehmern der Protestaktion legten sich viele quer: Vor dem WAZ-Haus am Königswall und an drei Orten in der Innenstadt protestierten sie auf dem Boden liegend und mit Zeitungen bedeckt gegen das „Zeitungssterben“. Statt dessen forderten sie den Erhalt der Meinungsvielfalt und den Erhalt der WAZ-Regionalredaktion „Unser Vest“.Vor sieben Jahren verkündete die WAZ das Aus von sieben WAZ-Lokalredaktionen im Kreis Recklinghausen und schuf das Modell der Regionalredaktion. Damals sprachen die Geschäftsführer von Qualitätssteigerung und einer Verbesserung der lokalen Printausgabe: Die besten Geschichten aus den Städten würden in ihr zusammenfließen, das sei Journalismus der Zukunft. Und warum wird der jetzt eingestampft?

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