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WDR-Programmdirektionen Hörfunk und Fernsehen

Buhrow benennt Kandidaten

15.11.2013

Schon länger wurde beim WDR über die künftigen Chefs der Programmdirektionen Fernsehen und Hörfunk spekuliert - die Verträge von Verena Kulenkampff (Hörfunk) und Wolfgang Schmitz (Fernsehen) laufen zum 30. April 2014 aus. Gestern bereitete WDR-Intendant Tom Buhrow dem Rätselraten ein Ende und präsentiert seine Vorschläge: Sein Wunschkandiat für die Fernsehdirektion ist WDR-Chefredakteur Jörg Schönenborn. Neue Hörfunkdirektorin soll Valerie Weber werden, die bisher Geschäftsführerin und Programmdirektorin beim Privatsender Antenne Bayern ist.

Schönenborn, den Buhrow „großartigen Journalisten und Programmmanager“ lobte, galt bei vielen als gesetzt. Er war zuvor auch schon als möglicher Kanditat für den Intendantenposten gehandelt worden.

Dagegen wird über die Personalie Valerie Weber im Sender heftig diskutiert. Buhrow stellt sie als „vielseitige, leidenschaftliche und analytische Strategin“ vor, sie sei „eine der erfolgreichsten Radiofrauen in Deutschland“. Für viele feste und freie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des WDR ist der Vorschlag Weber dagegen wenig überzeugend.

Dass sie bisher ausschließlich für privat Hörfunksender gearbeitet hat, ist nicht der alleinige Kritikpunkt. Weber soll bei ihren bisherigen Stationen die Kommerzialisierung vorangetrieben und stark auf Gewinnspiele gesetzt haben, um die Quote zu pushen. Im Netz kursieren verschiedene Zitate, in denen sie sich für Gewinnspiele und Telefonscherze stark macht. Sie stammen aus dem Bericht einer Podiumsdiskussion der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (2006)

Daher stellen viele sich die Frage, welche Strategie Weber als Programmdirektorin eines öffentlich-rechtlichen Senders verfolgen würde. Der DJV-NRW erwartet, dass der WDR mit der Besetzung einer Programmdirektion keine grundlegenden Postionen ändert, wie Geschäftsführerin Dr. Anja Zimmer betont: „Auch in Zukunft soll der WDR-Hörfunk verschiedene Zielgruppen bedienen und seiner Rolle als Informationssender für Nordrhein-Westfalen gerecht werden.“

Ob Buhrow Personalvorschläge wirklich umgesetzt werden, ist allerdings noch offen: Der Rundfunkrat wird über die beiden Personalien am 22. November befinden. Beobachter wollen noch keine Vorhersage machen, wie die Gremienmitglieder entscheiden werden.


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