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DJV-NRW zur neuen Social-Media-Dienstanweisung im WDR

Der Ton macht die Musik

14.02.2022

„Journalist:innen sind Meinungsträger:innen. Das zeichnet sie aus und deswegen werden sie von ihren Arbeitgebern eingestellt. Sie haben ein Recht auf Privatsphäre und Meinungsfreiheit. Dienstanweisungen dürfen nicht zu einer inneren Zensur führen und Druck bzw. Ängste bei unseren Kolleg:innen auslösen, sich zu äußern“, kommentiert Volkmar Kah, Geschäftsführer des DJV-NRW die jüngsten Bemühungen des WDR, den Umgang von Festen wie auch Freien beim WDR auf Facebook, Twitter, Instagram und Co. in eine neue Dienstanweisung zu gießen.

Die ersten Versuche der Anstalt gingen weit an akzeptablen Entwürfen vorbei. So sollte es in der neuen Dienstanweisung neben Vorschriften zu den hauseigenen WDR-Kanälen auch welche zum privaten Umgang der Kolleg:innen in den Sozialen Netzwerken geben. Nach viel konstruktiver Kritik aus der Belegschaft, dem Personalrat und der Redakteursvertretung lagerte man jetzt das Private in eine ergänzende „Empfehlung“ aus und beschränkte die Dienstanweisung dann doch vor allem auf Innerbetriebliches. DJV-NRW-Geschäftsführer Kah begrüßt die Kursänderung, weist allerdings daraufhin: „Der Ton macht die Musik. Entscheidend ist nicht nur, was empfohlen oder angewiesen wird, sondern letztlich wie der Sender mit für ihn problematischen Äußerungen von Mitarbeiter:innen in der Praxis umgeht. Hier erwarten wir als DJV-NRW vom Sender einen weiten Spielraum für die Meinungsfreiheit unserer Kolleg:innen.“

„Dass auch der WDR in den vergangenen Monaten zunehmend mit privaten Äußerungen von redaktionell Mitarbeitenden zu tun hatte, die öffentlich und im Kontext des Senders breit diskutiert wurden, nehmen wir natürlich zur Kenntnis. Und Social-Media-Guidelines gibt es in vielen Medienbetrieben“, so Kah. „Dass man als Journalist:in professionell und umsichtig damit umgehen sollte, ist selbstverständlich. Und auch, dass Inhalte in redaktionellen Social-Media-Accounts Teil des Programms sind. Für sie gelten selbstverständlich dieselben Prinzipien wie für Programmangebote.

Seit Freitag, 11. Februar 2022, ist die neue "Dienstanweisung zum Umgang mit offiziellen WDR-Accounts, WDR-Inhalten und -Logos in Sozialen Medien" in Kraft, ergänzt durch "Empfehlungen zum Umgang mit privaten / persönlichen Accounts in Sozialen Medien".

Kontakt: Marie Kirschstein, marie.kirschstein@djv-nrw.de, Tel: 0211/23399-200

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