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Auslandssender

Die Deutsche Welle wird 60

03.05.2013

Die Deutsche Welle (DW) wird 60. Der deutsche Auslandssender, der sich beim Sendestart am 3. Mai 1953 über Kurzwelle meldete, ist heute ein Multimediaunternehmen, das aus Bonn und Berlin in 30 Sprachen per Radio, Fernsehen und Internet informiert. Auch Facebook, Twitter und Youtube gehören heute zum selbstverständlichen Repertoire der DW.

In sechs Jahrzehnten haben sich nicht nur Technik und Übertragungswege geändert. Auch das Selbstverständnis musste sich immer wieder an wechselnde Realitäten und politischen Vorgaben anpassen. In den Gründungsjahren ging es darum, das über das demokratische Deutschland zu informieren und seinen Weg zurück in die internationale Gemeinschaft medial zu begleiten. Später war es Aufgabe der Welle, überall dort zu informieren, wo Staaten Pressefreiheit und Meinungsvielfalt einschränkten. Entsprechend hatte sie in den Jahren des Kalten Kriegs einen starken Fokus auf die Länder hintern dem Eisernen Vorhang. Heute soll die DW "Brücken der Verständigung" zwischen Völkern und Kulturen schlagen und zum Aufbau einer zivilen Weltgesellschaft beitragen.

Seit einigen Jahren muss sich die Deutsche Welle einem schwierigen Transformationsprozess unterziehen, der von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Bonn und Berlin große Anpassungsleistungen fordert. Das liegt nicht nur an der veränderten Aufgabenzuschreibung, sondern auch am sinkenden Etat, der nicht aus Gebühren kommt, sondern aus dem Bundeshaushalt zugewiesen wird. Von den Hörfunkprogrammen über Kurzwelle musste die DW 2011 nicht nur das deutschsprachige, sondern auch die viele fremdsprachige einstellen. Über Kurzwelle ist sie nur noch in Afrika und in Teilen Asiens zu hören. Statt dessen setzt der Sender auf Partnerstationen und vor allem auf das Internet, wo er u.a. Audio- und Videoformate on-demand, als Podcast und mobil anbietet.

Auch das Auslandfernsehen wurde gestärkt, um dem wachsenden Konkurrenzdruck zu begegnen. Künftig soll die Welle enger mit ARD, ZDF und Deutschlandradio zusammenarbeiten, um durch die Übernahme deutschsprachiger Programme Geld zu sparen. Mit den freiwerdenden Mitteln könnten die Programme in der jeweiligen Landessprache unter anderem in Lateinamerika ausgebaut werden.

Ihr Jubiläum wird die Deutsche Welle am 17. Juni 2013 feiern - mit einem Festakt im Rahmen des dreitägigen Global Media Forum in Bonn. Die internationale Konferenz findet seit 2008 jährlich in Bonn statt, 2013 sollen unter dem Titel „Die Zukunft des Wachstums – Wirtschaft, Werte und die Medien“ interdisziplinäre Lösungsansätze für eine Wirtschaft der Zukunft und deren Kommunikation diskutiert werden. Staatsminister Bernd Neumann, Beauftragter der Bundesregierung für Kultur und Medien, hält die Festrede „60 Jahre Deutsche Welle – Die Zukunft des Auslandsrundfunks: Werte für eine globalisierte Welt“. Für die ARD spricht der Vorsitzende Lutz Marmor, Intendant des Norddeutschen Rundfunks.

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