DJV-NRW verurteilt Bedrohung und Beleidigung der CORRECTIV-Redaktion
„Diffamierung von Redaktionen gefährdet die Demokratie"
Der Deutsche Journalisten-Verband in NRW (DJV-NRW) stellt sich solidarisch an die Seite der Kolleginnen und Kollegen des Essener Recherchenetzwerkes CORRECTIV und verurteilt deren Bedrohung und Beleidigung aus rechtsextremen Kreisen scharf. „Wer Journalistinnen und Journalisten als politische Krawallmacher, linksextrem oder gekauft diffamiert und sie bedroht, weil sie ihren Job machen, greift die Pressefreiheit an. Das gefährdet die Demokratie“, betont die Landesvorsitzende des DJV-NRW Andrea Hansen.
„Die CORRECTIV-Recherche zu dem rechtsextremen Treffen in Potsdam unter Beteiligung von hochrangigen Vertretern der AfD und der Werteunion hat gezeigt, wie wichtig professioneller Journalismus gerade in diesen herausfordernden Zeiten für die demokratische Gesellschaft ist“, so Hansen weiter. „Die Diffamierungskampagne gegen CORRECTIV ist dabei leicht als politisches Manöver zu durchschauen, mit dem Rechtsradikale den Journalismus als solches angreifen. Wir stellen uns solidarisch an die Seite von CORRECTIV und anderer bedrohter Journalistinnen und Journalisten – und fordern die Innenministerien der Länder auf, den Schutz für sie sicherzustellen.“
Nach der Veröffentlichung der CORRECTIV-Recherche „Geheimplan gegen Deutschland“, die unter anderem einen „Masterplan“ zur massenhaften Deportation von Migrant:innen aufdeckte, sind in den vergangenen Tagen in ganz Deutschland mehr als eine Million Menschen auf die Straße gegangen, um gegen die Pläne und die Bedrohung der Demokratie zu protestieren. Wie die Essener Redaktion berichtet, nehmen seit der Veröffentlichung Hasskommentare, persönliche Beleidigungen und Drohungen aus rechtsradikalen Kreisen gegen einzelne Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu. Dabei tat sich die AfD besonders hervor. Sie forderte unter anderem auf ihrer Website „AfD kompakt“, dass ihnen unliebsame Journalist:innen „in ihre Schranken gewiesen werden“. „Allein diese Formulierung zeigt, was die AfD von der Pressefreiheit in unserem Land hält“, sagt die Landesvorsitzende und stellt klar: „Hass und Hetze gegen die Presse haben keinen Platz in einer demokratischen Gesellschaft.“
Der DJV-NRW stärkt im Job bedrohten Journalistinnen und Journalisten den Rücken: Er bietet seinen Mitgliedern in Bedrohungslagen, wie zum Beispiel bei der Berichterstattung während Demonstrationen, juristische Beratung und Unterstützung durch eine Notfall-Hotline an. Mehr dazu: www.djv-nrw.de/hilfe