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DJV-Betriebsgruppe im WDR

Diskussion über Personalpolitik und Perspektiven im Sender

07.07.2015

Frank Stach (l.) von der DJV-Betriebsgruppe im WDR im Gespräch mit dem Dortmunder Versicherungs-Personalchef Stephan Tocholski. Foto: sb

Frank Stach (l.) von der DJV-Betriebsgruppe im WDR im Gespräch mit dem Dortmunder Versicherungs-Personalchef Stephan Tocholski. Foto: sb

Aufgrund von befristeten Verträgen ist eine sichere Lebensplanung für viele junge Mitarbeiter im WDR äußerst schwierig. „Ich habe vergessen, seit wann ich beim WDR bin – aber es war immer nur befristet“, ist eine Aussage, die einem zu Ohren kommen kann. Auch hört man manchmal, dass „das gefühlte 368. Jahr“ angebrochen sei und sich Perspektivlosigkeit einschleiche. Die DJV-Betriebsgruppe im WDR hat dieses Thema im Juni aufgegriffen und ein positives Personal-Paradebeispiel ins Kölner Vierscheibenhaus eingeladen.Gast war Stephan Tocholski, Personalchef beim Volkswohl Bund, einem fast 100 Jahre alten Versicherungsunternehmen mit Hauptsitz in Dortmund. Eine Versicherung mit 720 Mitarbeitern und ein Rundfunksender mit rund 6.000 festen und freien Mitarbeitern: Das sind ganz klar zwei Welten. Aber wer sagt, dass die eine nicht Inspiration für die andere sein kann?„Menschen bleiben bei uns sehr lange“, erklärte Tocholski, der selbst schon seit 27 Jahren für die Versicherung tätig ist. Er führte das auf das Schaffen eines guten, familiären Umfelds zurück, in dem Mitarbeiter sich wohl fühlten. „Wir arbeiten ganz selten mit Befristungen – von 720 Mitarbeitern sind derzeit acht oder neun in befristeten Verhältnissen.“ Wichtig sei eine vernünftige Personalplanung. Nur wenn Mitarbeiter angstfrei arbeiten könnten und sich aufgrund eines länger dauerndes Arbeitsverhältnisses sicher fühlten, seien sie auch wirklich engagiert und motiviert.Das Entscheidende, um eine personalfreundliche Kultur in einem Unternehmen zu etablieren, sind für Stephan Tocholski die Führungskräfte. Man könne noch so sehr an netten Rahmenbedingungen für die Mitarbeiter schrauben – etwa mobile Massagen, Sportkurse oder einen Kindergarten anbieten: „Wenn der Mitarbeiter und der Vorgesetzte sich nicht grün sind“, bleibe das Klima schlecht. Daher werden in Tocholskis Unternehmen alle Führungskräfte von Beginn an gecoacht und fortwährend begleitet. „Ohne Begleitung fühlen sich viele überfordert und haben dann keine Akzeptanz bei ihren Mitarbeitern“, erläuterte der Personalchef. Von ihm wollte Frank Stach von der DJV-Betriebsgruppe dann noch wissen, wie der Volkswohl Bund mit Befristungen umgehe, bei denen es keine längerfristige Perspektive gebe. In solchen Fällen, so Tocholski, würden die Betroffenen von Anfang darüber informiert. „Die harte Wahrheit ist besser als ein langsamer Tod.“

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