Tarifrunde 2016
DJV fordert 4,5 Prozent mehr für Zeitungsjournalisten
4,5 Prozent mehr Gehalt und Honorar: Mit dieser Forderung geht der DJV in die Zeitungstarifrunde 2016. Das beschloss der Bundesgesamtvorstand als Große Tarifkommission der Journalistengewerkschaft. Der neue Gehaltstarifvertrag soll eine Laufzeit von 12 Monaten haben. Der jetzt noch geltende Tarifvertrag für die rund 13.000 Zeitungsredakteure läuft zum Jahresende aus. Der DJV hofft auf konstruktive Verhandlungen mit dem Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV).
Für diese Tarifrunde hat sich der DJV ein weiteres Ziel gesetzt: Er will spürbare Einkommensverbesserungen für jene Redakteurinnen und Redakteure erzielen, die für die Ausbildung der Volontäre verantwortlich sind, aber dafür nicht mehr als die Hälfte ihrer Arbeitszeit aufwenden. Diese Ausbilder müssen nach dem Tarifvertrag nicht gesondert eingruppiert werden.
"Nachdem die Realeinkommen über den Zeitraum der letzten zehn Jahre gesunken sind, haben die Zeitungsjournalisten Nachholbedarf", begründete DJV-Verhandlungsführer Kajo Döhring die Tarifforderung. Auf dem Gehaltszettel der Redakteure und in der Honorarabrechnung der arbeitnehmerähnlichen Freien müsse künftig ein deutliches Plus stehen - nicht zuletzt wegen der immer stärkeren Arbeitsverdichtung.
Döhring erläutert auch die gefordertern Einkommenszuwächse für die ausnahmslos besonders engagierten Ausbilder: Verleger und Journalistengewerkschaften seien sich absolut einig, welche große Rolle die Ausbildung für den Qualitätsjournalismus spiele. Da dürfe sich die Anerkennung für Ausbilder, die diesen Job oft zusätzlich zu ihrer redaktionellen Hauptaufgabe erledigen, "nicht in einem Händedruck vom Verleger erschöpfen".
Der DJV-Verhandlungsführer forderte die Vertreter des BDZV auf, zügig in die Tarifverhandlungen einzusteigen.