Presse.Dialog.Ruhr mit Prof. Dr. Dr. h. c. Christoph M. Schmidt
DJV-NRW diskutiert die Zukunft des Ruhrgebiets nach der Pandemie
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Wie trifft Corona unsere Wirtschaft? Dieser Frage ist der Online.Presse.Dialog.Ruhr am Montag, 26. April 2021, nachgegangen. Impulsgeber bei dem Netzwerkevent für Pressesprecher:innen und Journalist:innen war Prof. Dr. Dr. h. c. Christoph M. Schmidt, Präsident des RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung, der dem Ruhrgebiet zwar viele „gute Ideen“ attestierte, aber auch Wasser in den Wein gießen musste: Strukturprobleme, schwächelnde Konjunktur oder der demografische Wandel werden das Land noch herausfordern.
Es war zwar nicht das erste Netzwerkevent für Pressesprecher:innen und Journalist:innen des DJV-Fachausschusses Presse- und Öffentlichkeitsarbeit unter diesem Namen. Es war aber der erste Dialog des Fachausschusses, der aus der Düsseldorfer Geschäftsstelle des DJV-NRW heraus via Zoom in die Wohnzimmer der zugeschalteten Verbandsmitglieder übertragen wurde. Und so wurde aus der Diskussionsveranstaltung, die sonst zum Beispiel in der Zeche Zollverein stattfindet, ein interaktives Online-Format mit dem Ziel, den Gedankenaustausch zwischen Medienvertreter:innen und wichtigen Entscheidungsträger:innen in der Region zu fördern.
Zugeschaltet haben sich am Montag, 26. April, dann auch Medienakteur:innen aus dem gesamten Ruhrgebiet, um mit Prof. Dr. Dr. h. c. Christoph M. Schmidt in den Austausch zu treten und Fragen zu diskutieren. Schmidt ist seit 2002 Präsident des RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung in Essen und zugleich unter anderem Inhaber des Lehrstuhls für Wirtschaftspolitik und Angewandte Ökonometrie an der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft der Ruhr-Universität Bochum. Von März 2009 bis Februar 2020 war er Mitglied des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung (der sog. „Wirtschaftsweisen“), von März 2013 bis Februar 2020 dessen Vorsitzender. Außerdem zählt er seit 2020 zu den Mitgliedern des Expertenrats Corona des NRW-Ministerpräsidenten.
Stephan Conrad, Pressesprecher der RAG Montan Immobilien, und Daniel Rustemeyer, Pressesprecher der Stadt Marl, vom DJV-NRW-Fachausschuss Presse- und Öffentlichkeitsarbeit moderierten den Abend. Gemeinsam mit ihrem Gast blickten sie auf die zukünftige wirtschaftliche Situation unseres Landes und gaben dem Ökonomen auch die Gelegenheit aus dem Corona-Expertenrat zu berichten. Die Moderator:innen und die zugeschalteten Gäste interessierte: Welche Folgen erwarten uns aus wirtschaftlicher Sicht angesichts der Corona-Pandemie? Was bewirken die hohen staatlichen Unterstützungszahlungen? Und wie trifft das den Strukturwandel in der Region?
Bis die Probleme in Arbeit und Wirtschaft im Ruhrgebiet gelöst sind, so Schmidt, werde es noch lange dauern. Nicht nur, dass die Konjunktur in der Pandemie in vielen Branchen schwächelt, so stehe ganz Deutschland auch unmittelbar vor prägenden strukturellen Veränderungen wie dem demografischen Wandel, der Digitalisierung und dem Klimawandel. Darauf, wie diese Veränderungen erfolgreich überstanden werden können, müsse auch die Wirtschaft, die Politik und die Bevölkerung im Ruhrgebiet dringend eine Antwort finden, sind sich die Teilnehmenden des Diskussionsabends einig. „Aber es ist ja nicht alles schlecht“ war es dem Referenten wichtig zu betonen. Er begrüßt das große Engagement vieler Unternehmer:innen – auch im Ruhrgebiet: „Viele Unternehmer:innen haben sich wahnsinnig schnell auf die Pandemie eingestellt. Da wurde unverzüglich gehandelt, um Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer vor Ort zu schützen, indem Schichten entzerrt und Sicherheitsvorkehrungen getroffen wurden. Aber auch die Kunden wurden nicht außen vorgelassen. Man schützte sie vor direktem Kontakt und stellte in kürzester Zeit auf Lieferservice um. Das zeigt mir, dass die Betriebe viele gute Ideen haben, um mit der aktuellen Situation umzugehen.“
Nach dem gelungenen Auftakt 2019 mit Dr. Stephan Holthoff-Pförtner, Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten sowie Internationales des Landes NRW, und dem 2020 aufgrund von Corona abgesagten Gedankenaustausch mit Prof. Dr. Uli Paetzel, Vorstandsvorsitzender der Emschergenossenschaft und des Lippeverbandes, zeigen sich die Organisator:innen des Fachausschusses weiterhin überzeugt: „Die Teilnahme der Kolleg:innen an unserem Online.Dialog.Ruhr zeigt, dass dieses Netzwerkformat Akzeptanz findet und erfolgreich fortgesetzt werden sollte. Auch die zukünftigen Hintergrundgespräche stehen dafür, den Dialog zwischen Medienvertretern und Politikern zu fördern. Wir sind davon überzeugt, dass solch eine Online-Veranstaltung auch in Zukunft eine spannende neue Form des Austausches sein kann“, zeigt sich Daniel Rustemeyer im Anschluss an die Veranstaltung zufrieden. Presse.Dialog-Organisator und Moderator Stephan Conrad ergänzt, dass für weitere Veranstaltungen in der Reihe auch gerne auf Referentenvorschläge aus dem Kreis der DJV-Kollegen*ginnen zurückgegriffen werden könnte. Vorschläge werden gerne von Ihm per E-Mail entgegengenommen. (einfach an: stepconrad@aol.com)
Rückfragen: Marie Kirschstein, Referat für Kommunikation und Marketing, Tel: 0211/23399-200