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Westfälische Rundschau

DJV-NRW entsetzt über Kahlschlag bei WAZ-Gruppe

15.01.2013

Die WAZ-Mediengruppe verkauft das Einstellen der Redaktion der Westfälischen Rundschau (WR) als „Sanierung“. Für den DJV-NRW ist der erneute Kahlschlag zu Lasten der Mitarbeiter ein Desaster. 120 Redakteure sind betroffen, eine echte Chance hat der Verlag ihnen nicht gegeben.Selbst der Betriebsrat der Westfälischen Rundschau erfuhr erst kurz vor der heutigen Mitarbeiterversammlung in Hagen von den Plänen der Geschäftsführung: Die Redaktion der WR wird abgewickelt. „Wir sind entsetzt“, erklärt der Landesvorsitzende des DJV-NRW, Helmut Dahlmann. Offensichtlich seien andere Optionen nicht ernsthaft ins Auge gefasst worden. „Hier wird die Medienkrise für einen weiteren Kahlschlag in der nordrhein-westfälischen Medienszene benutzt.“ Erstaunlich sei auch, dass die Maßnahmen nicht mit der SPD-Medienholding ddvg als Mitgesellschafterin abgestimmt waren.Den Titel Westfälische Rundschau will die WAZ-Gruppe auch ohne eigene Redaktion nicht aufgeben: Wie ein leeres Gefäß soll die WR mit den Inhalten anderer Verlage gefüllt werden – Kooperationen sind bereits ab Februar 2013 mit den Ruhr Nachrichten, dem Hellweger Anzeiger, dem Märkischen Zeitungsverlag und der verlagseigenen Westfalenpost geplant. „Eine Zeitung ohne Redakteure – wo gibt es das denn?“, fragt Dahlmann bitter. Es zeige die ganze Armseligkeit und Einfallslosigkeit der WAZ-Manager, wenn jetzt gerade in Dortmund, wo die Westfälische Rundschau eine Traditionszeitung mit sozialdemokratischer Ausrichtung gewesen sei, die Inhalte von den konkurrierenden Ruhr Nachrichten übernommen würden.Der DJV-NRW-Landesvorsitzende ist geschockt, dass die WAZ-Gruppe ihre Mitarbeiter vor vollendete Tatsachen stellt und sie erneut ausbaden lässt, was die Führungsebene verbockt. „Wir beklagen schon seit der großen Entlassungswelle 2009 die eklatanten Fehlentscheidungen in diesem Medienhaus“, sagt Dahlmann. Inzwischen bestimmten wohl nur noch die Kosten das Konzept, spätestens seit im September 2012 das Sparziel „minus 20 Prozent über alle Bereiche” ausgerufen wurde. Wahrscheinlich, so Dahlmanns Mutmaßung, habe auch die neue Gesellschafterstruktur zum Aus der WR beigetragen. Es stellt sich jedenfalls die Frage, welche Rolle in diesem Zusammenhang die Banken spielen.

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