Geplante Kürzungen bei Bild in NRW
DJV-NRW fordert Springer zu Bekenntnis zu Mitarbeitenden und Medienvielfalt auf
„Wenn sich ein Verlag digitaler und inhaltlich qualitativ aufstellen möchte, sollte er nicht gleichzeitig Arbeitsplätze abbauen. Medienhäuser müssen zur lokalen Medienvielfalt beitragen anstatt das Redaktionssterben voranzutreiben“, sagt Andrea Hansen, Landesvorsitzende des DJV-NRW, vor den am Montag (19. Juni 2023) verkündeten Plänen des Axel-Springer-Verlags, auch in NRW Standorte zu streichen und Stellen abzubauen. Erhalten bleiben soll der Bild-Standort in Essen. Die Redaktionen in Köln und Düsseldorf sind in Gefahr.
Der DJV-NRW fordert den Springer-Verlag auf, die Zukunft des Verlags gemeinsam mit den Mitarbeitenden und Leser:innen zu gestalten. „Ob im Netz oder auf Papier, wer als Medienunternehmen nur auf Profit aus ist und dabei die Qualitäten seiner journalistischen Mitarbeitenden und den Wunsch nach lokaler Berichterstattung seiner Kundschaft aus den Augen verliert, bekommt dafür die Quittung“, so Hansen weiter.
In Zukunft möchte der Springer-Verlag digitaler werden und dadurch vor allem einsparen. Im Zuge dessen will der Verlag auch Stellen bei der Bild-Zeitung abbauen und Redaktionen schließen, wie er gestern in einer Mail an die Belegschaft verkündete. Die Zahl der Regionalausgaben soll von 18 auf zwölf verringert und einige kleinere Standorte ganz geschlossen werden. Das soll auch Bild-Journalist:innen aus NRW betreffen.
„Wir trennen uns von Produkten, Projekten und Prozessen, die wirtschaftlich nie wieder erfolgreich werden können,“ heißt es in der gestrigen E-Mail des Verlages an die Belegschaft. Dies betreffe auch Personal, deren Aufgabe in der „digitalen Welt“ etwa durch Künstliche Intelligenz ersetzt werde.
„Wir fordern den Springer-Verlag auf, von Stellenstreichungen und Standortschließungen bei Bild abzusehen. Lokale Berichterstattung ist eines der Kaufargumente für Bild-Leser:innen. Leider wird an Information vor Ort oft zuerst gespart”, so Hansen.
Der DJV-NRW steht solidarisch hinter den von der Kündigung bedrohten Journalist:innen und bietet ihnen Unterstützung an. Mitglieder des Verbands können sich an das Justiziariat des DJV in NRW wenden:
Justiziar DJV-NRW
Tel: 0211/233 99-34
E-Mail: information@djv-nrw.de
Für Rückfragen zur Pressemitteilung: Marie Kirschstein, DJV-NRW, Referentin für Kommunikation und Marketing, marie.kirschstein@djv-nrw.de, 0211/233 99-200.