Zur Wiederwahl Tom Buhrows als WDR-Intendant
DJV-NRW mahnt Verlässlichkeit an
Tom Buhrow, Foto: WDR
Tom Buhrow, Foto: WDR
Der DJV-NRW gratuliert Tom Buhrow zu seiner heutigen Wiederwahl als WDR-Intendant und wünscht ihm eine glückliche Hand in diesen für klassische Medien schwierigen Zeiten. Der NRW-Landesverband des Deutschen Journalisten-Verbands verbindet mit der Gratulation aber auch Wünsche. „Bei allen notwendigen Sparmaßnahmen wünschen wir uns, dass der Intendant die Qualität des Programms nicht aus den Augen verliert“, sagt DJV-NRW-Geschäftsführer Volkmar Kah. Nur über Qualität könne sich der WDR im Wettbewerb mit anderen Medien behaupten und seine Zukunft als öffentlich-rechtlicher Sender sichern. „Und Qualität erreicht man nur durch motivierte Mitarbeiter. Die brauchen für ihre Arbeit die entsprechenden Rahmenbedingungen.“ 2020 wird Tom Buhrow den ARD-Vorsitz übernehmen: „Auch hier erwarten wir, dass die sicher notwendigen Strukturveränderungen mit Augenmaß angegangen werden und der ARD-Vorsitzende Buhrow dabei auch die Interessen des WDR berücksichtigt.“ Der Kölner Sender trägt derzeit über das normale Maß hinaus solidarisch Verantwortung für das Gesamtsystem. Zunehmend wichtig für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk ist der Interessensausgleich mit privatwirtschaftlich organisierten Medien. „Den Streit mit den Verlegern beilegen zu wollen ist eine gute Idee. Allerdings sollten der WDR und die anderen öffentlich-rechtlichen Sender nicht ohne Not auf Entwicklungsmöglichkeiten im Netz verzichten“, mahnt DJV-NRW-Geschäftsführer Kah an. Der WDR-Intendant hatte jüngst mit der Umstellung des Internetauftrittes (weniger und kürzere Texte, dafür mehr Audio und Video) ein Signal der Kompromissbereitschaft gesetzt. Zu den wichtigsten Aufgaben in naher Zukunft gehört es für den wiedergewählten Intendanten, den Sender für die Zukunft crossmedial aufzustellen. „Wir begrüßen es, dass der WDR wieder an den Verhandlungstisch gekommen ist, um mit uns über die Honorierung in den crossmedialen Arbeitsbereichen zu sprechen“, sagt Kah. Bei seinen drei „Leuchttürmen“ Wirtschaft, Wissenschaft und Sport hatte der WDR ohne seine Tarifpartner Honorierungsmodelle eingeführt. Nun soll es dazu neue Gespräche geben. Kah fordert zugleich die Verlässlichkeit des WDR als Tarifpartner ein, als öffentlich-rechtlicher Sender stehe der Sender seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gegenüber in besonderer Verantwortung. Buhrow müsse den Sparkurs auch intern moderieren und vermitteln. Viele Journalistinnen und Journalisten – egal ob fest oder frei – fühlten sich in letzter Zeit weder strategisch noch emotional wirklich mitgenommen. „Sie sind es, die das Programm maßgeblich gestalten, dafür erwarten sie auch eine faire Bezahlung“, betont Kah. „Bei seiner Wahl 2013 hatte Tom Buhrow angekündigt: ‚Ich bring' die Liebe mit‘. Viele im WDR fragen sich: Wo ist die hingekommen?“, so Kah. „Nun hat Buhrow noch mal sechs Jahre Zeit, sein Versprechen einzulösen.“ Zur Information: Volkmar Kah ist Mitglied des WDR-Rundfunkrats, entsandt vom DJV-NRW.