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Appell an die Bundesregierung

DJV-NRW: Mitarbeitende der Deutschen Welle müssen raus aus Afghanistan

17.08.2021

Der DJV-NRW appelliert an die Bundesregierung, die einheimischen Mitarbeitenden der Deut-schen Welle in Afghanistan außer Landes zubringen. „Die Menschen befinden sich durch ihre Tätigkeit in ganz besonders großer Gefahr. Hier erfüllen Afghanen teilweise seit Jahrzehnten unter ihrem Klarnamen die Aufgabe, gemäß gesetzlichem Auftrag deutschen und anderen Sichtweisen zu wesentlichen Themen vor allem der Politik, Kultur und Wirtschaft ein Forum zu geben. Wir können diese journalistischen Mitarbeiter und ihre Angehörigen jetzt nicht einfach ihrem Schicksal überlassen“, betont der Bundesvorsitzende des DJV, Frank Überall, mit Blick auf die Afghanistan-Redaktion der Deutschen Welle.

Die Deutsche Welle ist der deutsche Auslandsrundfunk mit Standorten in Berlin und Bonn. Dazu arbeitet die Deutsche Welle mit Redaktionen bzw. journalistischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern oder Korrespondentinnen und Korrespondenten vor Ort. Im Fall der Afghanistan-Redaktion handelt es sich um ein Dutzend journalistische Kräfte. Sie berichten, teils seit Jahren, unter ihrem Namen, also nicht unter einem Pseudonym, aus der Region. Daher sind sie und ihre Familien leicht identifizierbar und befinden sich in einer speziellen Gefährdungslage.

Seitens der Bundesregierung ist geplant, deutsche Staatsangehörige und sogenannte Ortskräfte mit Maschinen der Bundeswehr in Sicherheit zu bringen. Unklar ist allerdings, ob alle DW-Mitarbeitenden und ihre Angehörigen den Weg zum Flughafen überhaupt und wenn dann unbehelligt antreten können, da die Taliban die Anfahrtswege sperren und kontrollieren sollen. Zudem verfügen nicht alle Mitarbeitenden über die notwendigen Dokumente wie Reisepässe. Wenn sich die Lage noch weiter zuspitzt, ist nicht gewiss, dass alle Hilfesuchenden das Land wirklich verlassen können. Es geht die Sorge um, dass die Kapazitäten der Bundesregierung nicht ausreichen.  „Wir dürfen die Menschen nicht allein lassen“, appelliert Überall. Den Entscheidern muss bewusst sein, in welcher speziellen Gefährdungslage sich die Menschen vor Ort befinden. Und nicht nur das: Auch die Familien der in Deutschland lebenden und arbeitenden Journalistinnen und Journalisten sollen in Afghanistan in Gefahr sein.  Denn ebenso wie das Team vor Ort, arbeiten auch die Mitarbeitenden in Deutschland unter ihrem Klarnamen.

In den zurückliegenden Tagen habe es intensive Gespräche mit der Bundesregierung gegeben. Doch das Zeitfenster, das den Menschen vor Ort bleibt, ist denkbar kurz: „Wir hoffen, dass die Bundesregierung die DW-Mitarbeitenden bei ihren Evakuierungsbemühungen im Auge behält“, sagt Daniel Scheschkewitz, Vorsitzender des DW-Personalrats. „Und dafür sorgt, dass alle unversehrt aus dem Land herauskommen“.

Ansprechpartner/Kontakt: Volkmar Kah, 0211/233 99-0

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