Gewerkschaftstag 2014
DJV-NRW protestiert gegen Einheitsbrei in der Medienbranche
Foto: Anja Cord
Aktion auf dem Gewerkschaftstag: Die vier Verleger Manfred Braun, Dr. Karl Hans Arnold, Alfred Neven DuMont und Helmut Heinen rühren in ihrem Zeitungsbrei und drücken aufmüpfige, hochkommende Ausgaben wieder zurück. Foto: Anja Cord
Journalismus ist in ständiger Bewegung. Leider entsteht aber immer mehr Einheitsbrei in der Branche, gehen Meinungs- und Medienvielfalt stark zurück. Der DJV-NRW protestiert auf seinem Gewerkschafstag klar gegen Verleger und Medienhäuser, die aus ihren Produkten – guten eigenständigen Marken – einen Einheitsbrei machen.Nicht nur der Journalismus ist in Bewegung, mit ihm ist es auch der DJV-NRW. Das zeigt der heutige Gewerkschaftstag im Kongresszentrum Ruhrturm in Essen. Rund 120 Journalisten aus NRW bestreiten seit 10 Uhr ein dichtes Programm und führen leidenschaftliche Debatten über die Zukunft ihrer Branche.Heftige Kritik wird an den Zeitungsverlegern im Norden Deutschlands geübt, die gestern aus dem erst im April gemeinsam verhandelten Tarifergebnis wieder ausgestiegen sind. Ebenso Schelte für die Tarifflucht vor der eigenen Haustür, besonders für die Verbandsfunktionäre Helmut Heinen und Alfred Neven DuMont, die in Köln eine tariflose Redakteursgesellschaft gründen wollen. Doch auch die Rasenmäher-Methode, mit der der WDR notwendige Einsparungen umsetzen will, macht die Kollegen ratlos.In seinem Impulsvortrag am Vormittag beschäftigte sich Gastredner und Medienjournalist Christian Jakubetz mit den Grundfesten des Berufs. Gedruckt, gesendet, online, offline: Das interessiere längst nicht mehr, Journalismus heute sei digital. „Reden wir lieber darüber, wie Journalismus unter guten Rahmenbedingungen stattfinden kann.“ Seit Jahren setzt sich der DJV genau dafür ein. Heute gilt es mehr denn je, faire Konditionen für alle Journalisten zu schaffen, „in einer Zeit, in der Aufbruch in der Branche herrscht“, wie Landesvorsitzender Frank Stach betonte.Neue Berufsbilder, neue Geschäftsmodelle, neue Erzählformate, neue Plattformen: „Das sind extrem spannende Zeiten im Moment“, so Stach. „Und wir im DJV schauen nach vorne und lassen uns nicht beirren.“ Von vielen Verlagsmanagern könne man das leider nicht behaupten. „Liebe Kreativkürzer aus den Verlagshäusern, die ihr statt auf gute Bezahlung und Qualität auf Outsourcing, journalistische Leiharbeit und Mini-Löhne außerhalb des Flächentarifs setzt: Wir als DJV werden das dauerhaft und konsequent anprangern!“Kontakt: Silke Bender, Pressereferentin DJV-NRW