Türkei
DJV protestiert gegen Cumhuriyet-Unrechtsurteile
Der Deutsche Journalisten-Verband protestiert gegen die Unrechtsurteile gegen Journalisten der regierungskritischen Zeitung Cumhuriyet, die ein türkisches Gericht am heutigen Mittwoch gesprochen hat. Danach werden Chefredakteur Murat Sabuncu und Reporter Ahmet Sik jeweils zu siebeneinhalb Jahren Gefängnis verurteilt. Der Geschäftsführer des Blattes Akin Atalay soll für sechseinhalb Jahre eingesperrt werden. Das Gericht hielt die Cumhuriyet-Journalisten für schuldig, eine terroristische Vereinigung unterstützt zu haben. „Das sind Willkürurteile einer Justiz, die nicht der Gerechtigkeit, sondern nur noch den Allmachtsphantasien des türkischen Despoten Erdogan verpflichtet ist“, kritisiert DJV-Bundesvorsitzender Frank Überall. Spätestens mit dem heutigen Urteil sei klar, dass sich trotz der Freilassung von Deniz Yücel an der Unterdrückung der Pressefreiheit und der Journalisten in der Türkei nichts geändert habe. Der DJV-Vorsitzende erwartet von den europäischen Demokratien, dass sie sich vehement für die unverzügliche Freilassung der Cumhuriyet-Journalisten einsetzen: „Die Kollegen haben nichts anderes gemacht, als kritisch und unabhängig zu berichten. Das ist kein Verbrechen, sondern die Aufgabe aller Journalistinnen und Journalisten.“