Münstersche Zeitung wird zum Zombie
DJV-Verbandstag kritisiert Aschendorff Verlag scharf
Ausgenommen wie ein toter Fisch: Die Münstersche Zeitung (MZ) wird zum Zombie und erscheint ab Mitte November ohne eigene Redaktion. Der DJV-NRW warnt den Verlag Aschendorff nachdrücklich vor diesem Schritt weg von der Medienvielfalt, mit dem schon die Funke Mediengruppe bei der Westfälischen Rundschau gescheitert ist.Vom DJV-Verbandstag in Weimar ist heute ein unmissverständliches Signal nach Münster gegangen: Die Delegierten forderten die beiden Münsteraner Verleger Dr. Benedikt Hüffer und Dr. Eduard Hüffer auf, sich von dem Modell Zombie-Zeitung zu verabschieden. „Von der Münsterschen Zeitung muss mehr erhalten bleiben als ihr Name“, protestiert Landesvorsitzender Frank Stach. „Diese Masche der Verleger, irgendwelche Inhalte, selbst von Konkurrenten gekauft, einfach ins Blatt zu mischen, muss endlich aufhören.“ Der Leser lasse sich einen solchen einfallslosen Einheitsbrei nicht länger vorsetzen.Die Verleger krempeln aber nicht nur die Medienlandschaft in Münster um, sie setzen auch neue Negativ-Maßstäbe im Umgang mit Tarifen und Mitarbeitern. Aschendorff will aus dem Zeitungstarifvertrag ausscheren und hat die rund 140 Redakteure der Westfälischen Nachrichten (WN) ultimativ aufgefordert, auf die Tarifbindung zu verzichten. Mit Hinweis auf ansonsten drohende Kündigungen wurden ihnen bereits neue Arbeitsverträge zugestellt, die mehr Arbeit, weniger Gehalt und weniger Freizeit bedeuten. Frank Stach: „Das ist unanständig!“Der DJV-Verbandstag fordert den Verlag und insbesondere den Chefredakteur Dr. Norbert Tiemann auf, den WN-Redakteuren nicht mit falschen Informationen und Drohungen die Tarifbindung abzupressen. Unverzüglich soll mit den zuständigen Gewerkschaften über einen Haustarif verhandelt werden.<link startseite ueber-uns presse pressekontakt.html oswald>Kontakt: Silke Bender, Pressereferentin DJV-NRWsiehe dazu auch die Resolution des Verbandstags