Zeitungstarifverhandlungen
DJV weist Verlegerangebot als Provokation zurück
Als Provokation hat der Deutsche Journalisten-Verband das Angebot des Bundesverbandes Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) in der Tarifrunde für die 13.000 Zeitungsjournalisten in Deutschland zurückgewiesen. Die Verleger hatten zuvor eine Verlängerung des Gehaltstarifvertrags auf bis zu 30 Monate gefordert. Für die gesamte Laufzeit sollten die Redakteursgehälter um insgesamt 2,4 Prozent erhöht werden. Die erste Gehaltssteigerung sollte zum 1. August erfolgen. Der Manteltarifvertrag sollte um ein weiteres Jahr verlängert werden. Eine Aussage über die Freien-Honorare trafen die Verleger nicht. Eine überproportionale Anhebung der Einkommen junger Journalisten lehnte der BDZV zunächst ab. Der Aufstieg in die jeweils nächste Berufsjahrstufe soll nach dem Willen der Verleger an die erfolgreiche Teilnahme an einer Weiterbildungsmaßnahme gebunden werden. Der DJV fordert 4,5 Prozent mehr Einkommen für Redakteure und feste Freie sowie mindestens 200 Euro mehr für junge Journalisten bei einer Laufzeit des neuen Tarifvertrags von 12 Monaten. „Eine Erhöhung um 0,96 Prozent im Jahr ist eine große Enttäuschung“, erklärte DJV-Verhandlungsführer Kajo Döhring. Das bedeute echten Reallohnverzicht, der durch nichts zu rechtfertigen wäre. „Für einen Beutezug über die Gehaltszettel der Kollegen stehen wir nicht zur Verfügung.“ Mit Blick auf die Fortsetzung der Tarifverhandlungen machte Döhring klar, dass der DJV nicht über Strukturfragen des Gehaltstarifvertrags verhandeln werde. Damit erteilte er möglichen Veränderungen an der Berufsjahrstaffel eine Absage: „Weiterbildung ist gut und wichtig, aber sie muss mit adäquaten Angeboten der Arbeitgeber konform gehen.“Die dritte Runde der Tarifverhandlungen für die Zeitungsjournalisten soll am 12. März in Stuttgart stattfinden.