Gemeinnütziges Recherchebrüo
Drei Millionen Euro für investigativen Journalimus
Die Brost-Stiftung mit Sitz in Essen will investigativen Journalismus fördern. Am 1. Juli verkündete eine Initialförderung CORRECT!V, das erste gemeinnützige Recherchebüro im deutschsprachigen Raum. Die Leitung des Büros wird David Schraven übernehmen, Wächterpreis-Träger und bis Ende Mai Recherche-Chef der Funke-Mediengruppe. Zum Team gehören mehreree Journalisten und Programmierer, die sich auf investigativen, aufklärerischen Journalismus spezialisiert haben.
Mit drei Millionen Euro, verteilt über drei Jahre, will die Stiftung nach den Worten ihres Vorsitzenden Bodo Hombach "eine ambitionierte wie wegweisende Innovation" unterstützen und so '"neue Wege in der Finanzierung einer aufklärerischen wie unabhängigen Publizistik zeigen". Man wolle damit die Spielräume für anspruchsvollen Journalismus auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten erhalten.
Weitere Partner, Zustifter und Spender sollen akquiriert werden. Die Stiftung setze dabei auf die Kooperation mit interessierten Partnern, die ebenfalls glauben, "dass glaubwürdige Informationen unerlässlich für eine lebendige Demokratie sind", erklärte Hombach. Neben Stiftungsgeldern sollen auch Spender von Lesern und Nutzern eingeworben werden.
CORRECT!V versteht sich als eine von vielen Antworten auf die Medienkrise, in der die alten Geschäftsmodelle immer wenigerfunktionieren. "Die Medien haben Probleme, ihrer Wächterfunktion nachzukommen. Hier setzt CORRECT!V an”, erklärte Geschäftsführer und Büroleiter Schraven. Ähnlich wie Vorbilder in den USA, z.B. die Organisation Pro Publica, will CORRECT!V seine investigativen Recherchen und Geschichten nicht nur auf der eigenen Seite correctiv.org veröffentlichen, sondern sie auch anderen Medien kostenfrei zur Verfügung stellen.
Neben eigenen Recherchen will das Team um Schraven auch Weiterbildung anibieten und die Methoden des investigativen Journalismus in Seminaren weitergeben. Sie richten sich an Journlaisten, die ihre Skills in diesen Bereichen verfeinern wollen, aber auch auch an Bürger, Menschen, die selbst für Transparenz sorgen wollen, erläuterte David Schraven bei der Medienversammlung NRW, einer Veranstaltung der Landesanstalt für Medien NRW (LfM) am 1. Juli in Düsseldorf.