Radio Herne
Einigung auf ein "tragfähiges Konzept"
Die Funke-Mediengruppe (vormals WAZ) hat von ihrem Vorhaben, sich aus der Beteiligung an Radio Herne zurückzuziehen, vorerst Abstand genommen. Die für den redaktionellen Bereich zuständige Veranstaltergemeinschaft einigte sich jetzt mit der mehrheitlich zur Funke-Gruppe gehörenden Betriebsgesellschaft auf ein - wie es heißt - "tragfähiges Konzept". Die Herner Nachrichten-Webseite hallo herne veröffentlichte am 30. Juni, dass die Kündigung vom Tisch sei und die Vertragspartner sich geeinigt hätten.Das "tragfähige Konzept" soll bis 2015 halten – dann werden die Sendelizenzen neu vergeben. Bis dahin soll die zum 1. Juli frei gewordene Stelle des Chefredakteurs zwar mit einem der drei in Herne tätigen Lokalfunk-Redakteure besetzt werden, wie Branchenkenner berichten. Die Vergütung soll aber nicht auf Höhe des bislang gezahlten Gehaltes liegen, die Stelle des Redakteurs wird außerdem nicht wieder besetzt. Stattdessen sollen freie Mitarbeiter die Lücke schließen. Auch die Herner WAZ berichtete am 1. Juli über die Personalveränderungen bei Radio Herne.Der DJV-NRW begrüßt ausdrücklich, dass einem erfahrenen Lokalfunker aus dem eigenen Sender die Position des Chefredakteurs angeboten wird. Die Gewerkschaft warnt aber davor, hier einen „Chefredakteur light“ zu schaffen, der bei gleichen Aufgaben- und Arbeitsbelastungen einfach nur weniger verdient. Dass die Betriebsgesellschaft eine komplette Redakteursstelle streicht und auf das Sparmodell Freie setzt, sieht der DJV-NRW äußerst kritisch. Höchste Zeit, mit den Verlegern Vergütungsregeln für Freie im Lokalfunk zu vereinbaren.