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Erfolgreiche Warnstreiks im NRW- Lokalfunk

Frühteams im Ausstand - Lokalnachrichten fielen aus

21.11.2017

Gelungene Streikaktionen der Lokalfunker bei (von oben nach unten) Radio Essen, Radio Wuppertal und Radio Köln. (Fotos: Stannies, Fobbe, Kah)

Die ersten Warnstreiks im NRW-Lokalfunk seit mehr als 20 Jahren waren ein Erfolg: Die Frühteams von Radio Wuppertal, Radio Essen und Radio Köln waren am Morgen im Ausstand. Von 8 bis 10 Uhr haben die fest angestellten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Arbeit ruhen lassen. Die Folge: Programmänderungen und ausgefallene Lokalnachrichten.

 

Die Gewerkschaften DJV und ver.di hatten die Beschäftigten dieser drei Sender zum Warnstreik aufgerufen, als erstes deutliches Signal in Richtung der Arbeitgeber.  „Die Hörer von Radio Köln und Radio Wuppertal mussten mit dem Mantelprogramm Vorlieb nehmen – es gab weder lokale Nachrichten noch lokale Inhalte. Wenn die Arbeitgeber nicht bald ein verbessertes Angebot vorlegen, könnte das noch öfter passieren, und zwar auch in anderen Sendern!“ Volkmar Kah, Verhandlungsführer des DJV-NRW, ist mit dem Verlauf der Warnstreiks zufrieden.

Auch bei Radio Essen gab es weniger Lokales im Programm als sonst: Der freiberufliche Morgenmoderator informierte die Hörer um halb 9 und halb 10 darüber, dass die lokalen Nachrichten ausfielen, weil die Festangestellten im Ausstand waren.

Kollegen, die erst später Dienst hatten oder teilweise sogar in Urlaub waren, sind zur Unterstützung der Streikenden zu den Sendern gekommen.  So zeigten die Beschäftigten, dass sie endlich ein vernünftiges Gehaltsangebot der Arbeitgeber erwarten. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mehrerer anderer Lokalfunksender forderten auf Fotos und Videos eine gerechtere Bezahlung und unterstützen so die Warnstreiks auf Facebook und Twitter.

Die Arbeitgeber boten im September bei der letzten Verhandlungsrunde 2,1 Prozent ab dem 1.10.17 bei 24 Monaten Laufzeit oder einmalig 600 Euro bis Mitte 2018. Der letzte Tarifvertrag ist zum 30.4. 2017 ausgelaufen. Der Termin für die nächste Verhandlungsrunde steht noch nicht fest.

Zur Info:

In NRW gibt es 44 Lokalfunksender, für 43 gelten die Tarifverträge. Arbeitgeber sind die jeweiligen Veranstaltergemeinschaften (VGen), dort sitzen ehrenamtliche Vertreter gesellschaftlich relevanter Gruppen. Die Betriebsgesellschaften (BGen) sind für den wirtschaftlichen Teil der Sender verantwortlich. Zusammen bilden VGen und BGen die Tarifgemeinschaft Lokaler Rundfunk (TGL), mit der die Gewerkschaften über Tarifverträge verhandeln.

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