Mitglied werden
Login Logout Mitglied werden
Warenkorb

Tarifverhandlung Tageszeitung

Fünfte Runde offenbart Spar-Orgie der Verleger

12.11.2013

Die gestrige fünfte Tarifverhandlungsrunde mit den Zeitungsverlegern endete mit keinen guten Nachrichten: Was sie fordern, ist eine Spar-Orgie – und diesen Vorstellungen erteilte der DJV dann auch eine klare Absage.

Die Verlagsvertreter zeigten sich hinsichtlich der von ihnen geforderten Regionalisierung der Gehälter und der neuen Struktur der Berufsjahrstufen unnachgiebig: Sie legten dieses Mal auf Basis ihrer Modelle sogar Zahlen für die künftigen Gehaltshöhen der Redakteurinnen und Redakteure vor. Die Vergütung der Volontäre soll sich dabei zwar nicht verschlechtern, das Volontariat selbst aber nach wie vor verlängert werden.

Bei den im Manteltarifvertrag vereinbarten Sonderzahlungen schweben den Verlegern deutliche Einschnitte vor – so drohen beim Urlaubsgeld Einsparungen von bis zu 20 Prozent und beim Weihnachtsgeld von bis zu 40 Prozent. Besitzstände sollen laut BDZV-Wunschkatalog nur rudimentär gewahrt werden. So würde ein Altredakteur mit einem Gehalt von 4.060 Euro künftig nur 2.750 Euro Urlaubsgeld und 3.400 Euro Weihnachtsgeld bekommen.

Außerdem soll die Zahl der Urlaubstage für alle künftigen Redakteure auf 30 eingefroren werden, nur die Altbeschäftigten behalten ihre jetzigen Urlaubsansprüche.

Weiter im Wunschkatalog des BDZV: Die neuen Tarifverträge sollen bis Ende 2015 laufen, 2014 soll es eine Einmalzahlung in unbekannter Höhe für alle Redakteure geben, 2015 eine Erhöhung von 1,4 Prozent.

DJV-Verhandlungsführer Kajo Döhring fand klare Worte für diese Wunschliste der Verhandlungspartner: „Die Verleger haben ihr Tarifwerk Zukunft als Spardiktat entzaubert. So sichert man nicht die Zukunft des Journalistenberufs.“ Es sei jetzt an den DJV-Gremien, die BDZV-Forderungen zu bewerten – von einem Tarifabschluss sei man jedenfalls noch weit entfernt.

Die Tarifverhandlungen werden am 18. Dezember fortgeführt.Die Verhandlungen wurden in NRW von Warnstreiks flankiert: siehe dazu unsere Pressemitteilung vom 11. November 2013 sowie das Fotoalbum zur Kundgebung in Bielefeld.

Tarif Online-Meldungen