DJV-Engagement in der DW zeigt Wirkung
Gegen Machtmissbrauch und Diskriminierung
Eine Task Force, eine neue Dienstvereinbarung und verpflichtende Schulungen – so soll in der Deutschen Welle ein respektvolles Verhalten und die Vermeidung von grenzüberschreitendem Verhalten und Diskriminierung erreicht werden. Grund für die Initiative der Geschäftsleitung war vor allem das Engagement der Personalrät*innen. Vor einigen Wochen sorgte ein Artikel der britischen Tageszeitung Guardian für Aufsehen, der von Machtmissbrauch, sexuellen Übergriffen und Rassismus bei der Deutschen Welle berichtete. Führungskräfte würden das Angst-Klima und die Hetze in den Redaktionen noch zusätzlich befeuern, in dem sie Mitarbeiter*innen, die solche Fällen meldeten, sogar noch einschüchtern, heißt es im Artikel. Den Vorwurf, es seien keine Gegenmaßnahmen ergriffen worden, wies die DW-Leitung zunächst zurück. Über 250 Mitarbeiter*innen unterzeichneten daraufhin einen Brief an Intendant Peter Limbourg, in dem sie kritisierten, dass die DW-Leitung die Kritik an der Führungskultur im Sender herunterspiele. Nun endlich reagiert der Intendant auf die seit mehr als zwei Jahren von der DJV-Betriebsgruppen sowie den örtlichen Personalräten Bonn und Berlin um die Vorsitzenden Daniel Scheschkewitz und Klaus Enderle erhobene Forderung nach einer Dienstvereinbarung Konfliktmanagement. Die Deutsche Welle wird nun im ersten Schritt eine Task Force einrichten, zusammengesetzt aus Vertreter*innen des Bereiches Human Resources, aller Personalräte, der Freienvertretung und den Gleichstellungsbeauftragten. Dort soll sich mit allen Beschwerden befasst werden, die nicht mit Hilfe anderer Anlaufstellen auf Anhieb einvernehmlich gelöst werden konnten. Und auch anonym können die Mitarbeiter*innen künftig Unterstützung erhalten. Eine Konfliktmanagementsoftware soll der Belegschaft ermöglichen, passende Ansprechpersonen zu finden.Darüber hinaus soll es für Führungskräfte verpflichtende Schulungen, u.a. zum Umgang mit grenzüberschreitendem Verhalten und zum Konfliktmanagement gebenDas sind nur einige der zahlreichen Maßnahmen, die die Personalräte mit der Geschäftsleitung für die Belegschaft zur Verbesserung ihrer Situation verhandelt haben. Am wichtigsten ist allen Beteiligten dabei, dass in Zukunft größtmögliche Transparenz über Missstände herrscht, diese sofort gemeldet werden und die Deutsche Welle zu einem offenen und ehrlichen Austausch einlädt. Der DJV beteiligt sich an der Task Force in Form von gewählten Personalräten aus unseren Reihen. Abzuwarten bleibt, ob die jetzigen Maßnahmen ausreichen, oder ob nicht doch eine externe Ombudsperson einen Blick auf die DW werfen muss, sollten sich die bisher aufgeklärten Fälle als die Spitze eines Eisbergs erweisen.. Der DJV-NRW begrüßt, dass die Intendanz nun endlich Ihren Widerstand gegen eine verbindliche Dienstvereinbarung aufzugeben scheint. Schließlich fordert das der DJV in der DW unter Vorsitz von Daniel Scheschkewitz schon seit Jahren. Auf die genaue Formulierung der Dienstvereinbarung wollen sich Geschäftsleitung und die Vorstände der Personalräte schnellstmöglich verständigen. Ansprechpartnerin: Marie Kirschstein, Referat für Kommunikation und Marketing, 0211/23399-200