RRG-Tarifverhandlungen
Gewerkschaften wollen Landesschlichterin einschalten
In der Auseinandersetzung um die Anerkennung der Flächentarifverträge für die Rheinische Redaktionsgemeinschaft (RRG) wollen die Gewerkschaften die Landesschlichterin NRW einschalten. Diesen Vorschlag unterbreitete die Verhandlungskommission von ver.di und DJV in der zehnten Gesprächsrunde, die heute in Köln stattgefunden hat. Die Arbeitgeberseite legte sich nicht fest, ob sie diesem Vorschlag folgt. Man sei mit dem Verfahren nicht vertraut und werde sich in den nächsten Tagen informieren. Die Arbeitgeberseite will sich zum Vorschlag, die Landeschlichterin einzuschalten, in der nächste Woche äußern. Die Gewerkschaften räumen der Arbeitgeberseite diese Zeit ein und werden vorerst nicht zum Streik aufrufen.
Die Arbeitnehmervertreter sind in den vergangenen vier Verhandlungsrunden seit Januar zunehmend zu der Überzeugung gelangt, dass eine Einigung mit der Arbeitgeberseite allein auf dem bisherigen Verhandlungsweg nicht möglich ist. Die Reaktion der Arbeitgeberseite auf ein weitreichendes zweites Angebot, das die Gewerkschaften heute offiziell vorgelegt haben, bestätigte diese Einschätzung. Die Arbeitgeberseite wies den Kompromissvorschlag zurück.
Dieses Angebot der Gewerkschaften sieht vor: - Anerkennung des kompletten Redakteurs-MTV für alle derzeit in der RRG Beschäftigten - Anerkennung des kompletten Redakteurs-GTV für alle derzeit in der RRG Beschäftigten - Anerkennung des Redakteurs-MTV für alle, die künftig in der RRG beschäftigt werden mit Ausnahme der Regelungen zum Urlaubs- und Weihnachtgeld (insgesamt künftig statt bisher 13,5 nur noch 13,2 Gehälter) - Anerkennung des Redakteurs-GTV für alle, die künftig in der RRG beschäftigt werden bei Verzicht auf die letzte Gehaltsstufe ab 15. Berufsjahre. Zu diesem Zeitpunkt gibt es ein obligatorisches Gehaltsgespräch.
- Komplette Anerkennung von MTV und GTV für alle Sekretärinnen und Sekretäre in der RRG, auch die, die künftig eingestellt werden.
Ein neuer Verhandlungstermin steht noch nicht fest.Zur Info: Die RRG ist eine gemeinsame, bisher tariflose Tochtergesellschaft, in der die Verlagshäuser M. DuMont Schauberg (heute DuMont) und Heinen-Verlag 2014 ihre Außenredaktionen von Kölner Stadt-Anzeiger und Kölnischer Rundschau zusammengeführt hatten. Dort sind etwa 100 Menschen beschäftigt, die teils unterschiedliche Gehälter für die gleiche Arbeit bekommen: Beschäftigte, die vom Kölner Stadt-Anzeiger und der Kölnischen Rundschau in die RRG GmbH gewechselt waren, werden weiter nach ihren alten Tarifen bezahlt, neu eingestellte Beschäftigte arbeiten unter schlechteren Bedingungen.