RTL Group
Gutes Abschneiden in Deutschland, Probleme in Ungarn
Die aktuellen Geschäftszahlen von RTL zeichnen ein Bild von Licht und Schatten, wie unter anderem der Kölner Stadt-Anzeiger bereichtet: Während RTL Deutschland auf das erfolgreichste Halbjahr aller Zeiten zurückblickt und auch die Geschäfte in den Niederlanden hervorragend laufen, musste die Mutter RTL Group im ersten Halbjahr 2014 einen Gewinneinbruch hinnehmen. International ging das Ergebnis um 2,5 Prozent zurück.
Vor allem die Töchter in Frankreich und Ungarn trugen zum schlechten Ergebnis der Gruppe bei. In Frankreich sind die Werbeeinnahmen eingebrochen. In Ungarn belastet eine neu eingeführte Werbesteueer das Ergebnis massiv. Diese wird nicht nur von RTL als Angriff auf die Pressefreiheit gesehen (siehe auch diese Meldung). Wie der österreiche Standard berichtet, stößt die Werbesteuer auf heftige Proteste der ungarischen Medienunternehmen. Ungarische Zeitungen seien mit leeren Titelseiten erschienen, Fernsehsender hätten kurzzeitig ihr Programm eingestellt. EU-Kommissarin Neelie Kroes kritisiere die Steuer ebenfalls, beurteile die Erfolgaussichten einer Beschwerde von RTL in Brüssel aber vorsichtig. Auch wenn Ungarn versuche, RTL aus dem Land zu treiben, werde damit nicht notwendigerweise EU-Recht verletzt.
Aicht nur in Ungarn dürfte das Geschäft für die Privatender-Gruppe schwierig bleiben. Auch das gute Ergebnis in Deutschland könnte mittelfristig gefährdet sein. Mitte September soll die Video-Plattform Netflix in Deutschland starten und das Geschäft mit den Mediatheken im Internet gefährden. In den USA ist Netflix bereits Marktführer.