Tarife Tageszeitungen
Immer noch kein Gehaltsangebot, aber Sachdiskussion
Ohne ein Gehaltsangebot der Vertreter des Bundesverbands Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) endete am 30. Oktober in Frankfurt/Main die vierte Runde der Verhandlungen über neue Tarifverträge für die rund 14.000 Redakteurinnen und Redakteure an Tageszeitungen.Die BDZV-Repräsentanten beharrten auf ihrer Forderung, Gehalts- bzw. Honorarerhöhungen von der regionalen Kaufkraft der Zeitungsstandorte abhängig zu machen. Dennoch nannte DJV-Verhandlungsführer Kajo Döhring die Verhandlungen „im Wesentlichen konstruktiv“. Es sei gelungen, mit dem BDZV in die Sachdiskussion um Einzelthemen einzusteigen.Dazu gehörte etwa die Verlegerforderung nach einer längeren Befristung von Redakteursverträgen über das Limit von zwei Jahren hinaus. Döhring: „Wir haben klar gemacht, dass wir bei unserem Nein zu längeren Zeitverträgen bleiben.“ Eine Absage erteilte der DJV auch der Forderung nach einer Absenkung des Urlaubsanspruchs auf einheitlich 30 Tage für alle Beschäftigten in den Redaktionen. „Hier besteht zwar juristisch notwendiger Handlungsbedarf“, räumte Döhring ein, „aber nicht nach dem Rasenmäherprinzip.“ Er halte ein differenziertes Modell für sinnvoll, über das noch zu sprechen sei.Keine Annäherung gab es zwischen Verlegern und Gewerkschaften beim Weihnachts- und Urlaubsgeld. Der BDZV wiederholte seine Position, nicht dynamische Obergrenzen festzuschreiben und die Sonderzahlungen auf diese Weise einzufrieren. Ein verhandlungsfähiges Modell stand jedoch nicht zur Diskussion.DJV und dju kamen überein, in Kürze ihre gemeinsamen Positionen für den künftigen Manteltarifvertrag zu formulieren. Die Tarifrunde wird am 11. November in Berlin fortgesetzt.