Interview des European Journalism Observatory
Journalisten als Feindbild
"Immer häufiger werden Journalistinnen und Journalisten in Deutschland Ziel von Anfeindungen, Hass oder Angriffen. Studien und offizielle Informationen der Regierung zeigen: die Anlässe für Grenzüberschreitungen sind ebenso divers wie die Täter. Im Jahr 2020 wurde auch Berichterstattung über die Corona-Pandemie zum Risikofaktor."
So beginnt der Bericht "Journalisten als Feindbild" des European Journalism Observatory, für den die stellvertretende Landesvorsitzende des DJV-NRW, Andrea Hansen, und DJV-NRW-Geschäftsführer Volkmar Kah mit Johanna Mack gesprochen haben.
252 Straftaten, so heißt es in dem Bericht, richteten sich im Jahr 2020 in Deutschland gegen Medien und Medienschaffende, wie die Bundesregierung Ende Januar auf Anfrage der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen bekannt gab. „Journalisten sind gewohnt, Beobachter zu sein, aber immer häufiger wird man unfreiwillig zum ‚Vertreter der Gesellschaft‘ oder ‚des Systems‘“, beobachtet Volkmar Kah, Geschäftsführer des Deutschen Journalisten-Verbands NRW. „Journalisten sind ein ausgemachtes Feindbild.“ Die Anfeindungen kämen aus verschiedenen Richtungen, oft von „extremistischen Rändern“ jeglicher Gesinnung, so Kah – „oder von Leuten, die sich falsch dargestellt fühlen“. Als ein Reizthema hat sich dabei im vergangenen Jahr die Corona-Berichterstattung herauskristallisiert. Demonstrationen zählten zu den gefährlichsten Situationen für Journalisten in Deutschland, bekräftigt auch die stellv. Landesverbandsvositzende Andrea Hansen.
Das Thema Gewalt gegen Journalist*innen beschäftigt den DJV-NRW stark. So sehr, dass eigens dafür ein eigener Bereich auf der Webseite geschaffen wurde. Dort finden sich Informationen über das Engagement des DJV-NRW, auch auf politischer Ebene, Tipps für den journalistischen Alltag sowie - falls notwendig - der direkte Draht zu unserer Rechtsberatung.
Zum Interview und zur Themenseite Gewalt gegen Journalist*innen.