Start der NRW-Pranger-Tour
Journalisten prangern Westfälischen Anzeiger an
Der Westfälische Anzeiger steht heute in Hamm am Pranger. Gegen 18.30 Uhr startet der DJV-NRW dort seine NRW-„Pranger“-Tour - eine Protestaktion gegen die anhaltende Tarifflucht der Verleger. Auch die Redakteurinnen und Redakteure der Tageszeitung in Hamm werden unter Tarif bezahlt. Verantwortlich dafür ist Herausgeber Dirk Ippen.Erst gestern haben die beiden Kölner Medienhäuser M. DuMont Schauberg und Heinen-Verlag in brutaler Deutlichkeit gezeigt, wozu immer mehr Verlage übergehen: zum Ausstieg aus der Tarifbindung. „Es ist nicht akzeptabel, wie sich immer mehr Verleger aus ihrer Verantwortung stehlen“, sagt Dr. Anja Zimmer, Geschäftsführerin des DJV-NRW. „Und wir sprechen hier von Verlegern, die in ihrer Funktion exponiert für den BDZV stehen.“ Wenn sie keinen Flächentarif mehr wollten, könne man es ihnen auch im eigenen Haus ganz ungemütlich machen.Die Verlierer beim Ausstieg aus geltenden Tarifwerken sind immer die Mitarbeiter. Entweder droht ihnen gleich der komplette Verlust des Arbeitsplatzes oder aber die empfindliche Kürzung ihres Gehalts. Zum Beispiel, wenn sie in eine nicht tarifgebundene Gesellschaft outgesourct werden – ein beliebter Fluchtweg der Verleger. Auch die Redakteure des Westfälischen Anzeigers gehören einer eigenständigen GmbH an, die bei Neueinstellungen untertariflich bezahlt.Dagegen protestieren Journalisten des DJV-NRW heute Abend auf dem Willy-Brandt-Platz am Hauptbahnhof Hamm – mit einer Video-Projektion, die an die Gebäudefassaden geworfen wird. Zentrales Thema ist: Journalismus ist mehr wert!Die „Pranger“-Aktion ist bereits in etlichen anderen Bundesländern gelaufen. Nordrhein-Westfalen bildet den Abschluss der Protest-Reihe. Heute in Hamm, morgen in Münster und Freitag in Dortmund. Angeprangert wird nämlich auch das Medienhaus Lensing, das die Münstersche Zeitung und die Ruhr Nachrichten herausgibt.<link startseite ueber-uns presse pressekontakt.html oswald>Kontakt: Silke Bender, Pressereferentin DJV-NRW