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400 Medienschaffende beim Journalistentag des DJV-NRW in Dortmund

Journalistentag 2022: Der Wahrheit verpflichtet

19.11.2022

In Dortmund ist soeben der Journalistentag 2022 des Deutschen Journalisten-Verbandes, Landesverband NRW zu Ende gegangen. Rund 400 Medienschaffende waren beim großen Branchentreff dabei. Einen intensiven Akzent setzte der starke Impuls von Journalistin und Grimme-Preisträgerin Katrin Eigendorf (ZDF) zum diesjährigen Schwerpunktthema „Der Wahrheit verpflichtet“. NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst sprach den anwesenden Journalisti:nnen per Video-Grußwort seine Anerkennung aus: „Danke, dass Sie sich für die Wahrheit einsetzen, sich der Wahrheit verpflichtet fühlen und für die Wahrheit arbeiten.“

Schon in seiner Eröffnungsrede stimmte der Landesvorsitzende des DJV-NRW, Frank Stach, die Teilnehmenden in der vollen Aula der Sparkasse-Akademie am Phoenix-See auf das Thema ein: „Unsere Gesellschaft hat die Meinung zum Fetisch erhoben, nicht aber die Fakten. Kurzum: die Wahrheit steht immer noch auf dem Spiel.“  In dieser Gemengelage komme aber gerade Journalist:innen eine besondere Rolle zu „Wir sind Vermittler, Erklärer und Entdecker von Wahrheiten.“

Vermitteln und Erklären gehört zur Hauptaufgabe von Katrin Eigendorf, Paul Ronzheimer (Bild) und Jan Jessen (NRZ), die mit Moderator Horst Kläuser über Kriegs- und Krisenberichterstattung, vor allem jetzt aus der Ukraine sprachen: „Es ist ein Informationskrieg, wie wir ihn noch nie erlebt haben“, sagte Jessen. Eigendorf sprach gar vom „am besten dokumentierte Krieg aller Zeiten“. Doch wie ist es, vor Ort zu sein und zu überprüfen? Eigendorf sprach von „schmerzhaften Eindrücken, die einen manchmal schlecht schlafen lassen“.

Die Wahrheit war auch ein Thema in der Session zu Kommunikationsstrategien im Umgang mit Klimawandel und Energiewende. „Was mich wütend macht“, sagte Özden Terli, Wettermoderator und Journalist (ZDF), „ist, dass die Klimakatastrophe nicht richtig in den Köpfen ankommt.“ Und doch: „Wir sind alle der Sache da draußen ausgesetzt“. Journalist:innen, aber auch „Normalpersonen“ können gemeinsam etwas erreichen, wenn sie darüber sprechen.

Journalistische Vielfalt, militärische Expertise in Redaktionen, New Work, die starke Radiolandschaft in NRW oder nicht weniger als die Zukunft des Lokaljournalismus waren weitere Themen, die ihre Zuhörerschaft fanden. Gerade in ländlichen Gebieten, so Klaus Schrotthofer, Geschäftsführer der NW-Mediengruppe in Bielefeld, sei die Zustellung der Zeitung hochgradig gefährdet und mitunter wirtschaftlich nicht mehr darstellbar. „Da wünsche ich mir von der Politik mehr als Verständnis für unsere Situation, da wünsche ich mir konkrete Aktionen.“

Doch der Blick richtete sich nicht nur nach außen, sondern auch nach innen: WDR-Verwaltungsratsvorsitzende Claudia Schare sprach unter anderem mit Medienjournalist Steffen Grimberg über die Reform des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Denn auch das gehört zur Wahrheit: Die Vorgänge der zurückliegenden Wochen und Monate gehen nicht spurlos an den Beschäftigten vorbei. Doch der Reformprozess sei schwierig, die Arbeit daran dauere. Wie Grimberg es formulierte: „Die ARD ist so etwas wie die Bundesrepublik im Kleinen.“

„Es war toll, nach einer so langen Corona-Pause wieder mit so vielen Kolleginnen und Kollegen zusammenzukommen“, sagte Frank Stach nach der Veranstaltung. „Das macht wieder Lust auf mehr und wir freuen uns schon auf den Journalistentag 2023.“

Der Deutsche Journalisten-Verband, Landesverband NRW vertritt als Gewerkschaft und Berufsverband die Interessen von mehreren tausend Mitgliedern. Einmal im Jahr richtet der DJV-NRW seinen Journalistentag aus. Dieser ist einer der größten Branchentreffs bundesweit.  Mehr Informationen zum DJV-NRW unter: www.djv-nrw.de

Rückfragen und Kontakt:

Mareike Weberink, Referat Kommunikation und Marketing, 0211/2339930, mareike.weberink@djv-nrw.de

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