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Unliebsame Berichterstattung

Klage gegen Handelsblatt-Redakteure

07.05.2015

Weil ihm die Berichterstattung nicht behagte, will Peter Löw, ehemaliger Miteigentümer der mittlerweile insolventen Agentur, drei Handelsblatt-Journalisten im Gefängnis ­sehen. Am 5. Mai meldete die Zeitung auf Seite 3 in ­eigener ­Sache, dass Löw seit ­Mona­ten gegen drei Kollegen vorgehe – ­gegen Sönke Iwersen, seit 2012 Investigativ-Chef der Wirtschaftszeitung, gegen Reporter Jan Keuchel und gegen Wolfgang Reuter, der bis vor kurzem das Handelsblatt-Ressort Unternehmen & Märkte leitete.Iwersen und Keuchel hatten sich für dieses Ressort im vergangenen Jahr wiederholt mit dem Finanzgebaren des Investors Löw ­befasst. Dabei ging es um Löws Verhalten im Zusammenhang mit Aktienverkäufen des Unternehmens Gigaset und beim Börsengang der Adler Modemärkte. Dem Handelsblatt zufolge hatten Löws ­Anwälte vergeblich versucht, mittels einstweiliger Ver­fügungen Passagen aus den Artikeln ­untersagen zu lassen. In insgesamt sechs Verfahren entschieden die Gerichte entweder gegen Löws Ansinnen oder dessen Anwalt zog die Anträge nach eindeutigen Hinweisen der Gerichte selbst zurück. Ob der Investor noch Hauptsacheverfahren anstrengen will, ist nicht bekannt. Neben den presserechtlichen Verfahren hat Löw eine strafrechtliche Privatklage wegen Beleidigung, übler Nachrede und Verleumdung gegen die drei Redakteure angestrengt. Medien­berichten zufolge soll der Anwalt in der Klageschrift ein Strafmaß von mehreren Jahren nennen.

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