„Glaubwürdigkeit des domradios erhalten“
Kölner Erzbischof Woelki baut Kirchensender um
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Kontakt: DJV-NRW
Der Deutsche Journalisten-Verband in NRW (DJV-NRW) kritisiert Pläne des Erzbistums Köln zur Umstrukturierung des domradios, die darauf hindeuten, dass Kardinal Rainer Woelki seinen Einfluss auf den Sender verstärken will. „Durch ein Hineinregieren in die bisherigen redaktionellen Strukturen würde der Kölner Erzbischof die journalistische Glaubwürdigkeit des Kirchensenders aufs Spiel setzen“, betont DJV-NRW-Geschäftsführer Volkmar Kah.
Unter anderem strebt das Erzbistum Köln einen Wechsel der Trägerschaft des domradios an. Wie der Kölner Stadt-Anzeiger berichtete, teilte der Generalvikar dem Bildungswerk der Erzdiözese Köln als bisherigem Träger in der jüngsten Mitgliederversammlung unvorbereitet mit, dass man ihm die Trägerschaft entziehen werde. An Stelle des Bildungswerks mit den in ihm vertretenen, plural aufgestellten katholischen Verbänden und Organisationen solle eine leichter formbare gGmbH als Träger dienen.
Außerdem stellt der Kardinal dem Vernehmen nach dem domradio-Geschäftsführer Carsten Horn den Leiter der Diözesanstelle für Berufungspastoral an die Seite. Obwohl der Amtsleiter des Erzbistums, Frank Hüppelshäuser, betonte, man tue das alles, um den Sender zu erhalten und wolle das klare journalistische Profil des domradios sogar ausbauen, kann man die abrupten Maßnahmen auch als deutlichen Fingerzeig darauf interpretieren, dass Woelki das bistumseigene Radio von einem journalistischen Medium zu einem unkritischen Verkündigungssender umformen will.
„Es ist nicht nur stillos, den langjährigen Träger ohne Vorwarnung vor vollendete Tatsachen zu stellen und womöglich auch das erfolgreiche Profil des domradios selbstherrlich zu verändern - es ist in Bezug auf die Sendelizenz auch rechtlich fragwürdig, denn die Landesanstalt für Medien NRW hat bei solchen Umstrukturierungen ein gewichtiges Wort mitzureden“, betont Volkmar Kah. „Sollte der Kardinal versuchen, das domradio so stärker auf Bistumslinie zu bringen, würde er der Idee eines professionellen, eigenständigen Kirchenjournalismus einen Bärendienst erweisen. Wir nehmen Woelkis Amtsleiter beim Wort und fordern ihn auf, bei der Umstrukturierung die journalistische Unabhängigkeit der Redaktion zu gewährleisten.“
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