DJV-NRW beim Verbandstag in Würzburg
Kölner Journalist Frank Überall als Bundesvorsitzender im Amt bestätigt
Geschäftsführer Volkmar Kah, Bundes-Schatzmeisterin Katrin Kroemer und Landesvorsitzender Frank Stach bei der Beratung der Anträge ins Gespräch vertieft. Unten: Tagungspräsidium mit Nicola Balkenhol, Jörg Protka und Michael Anger. Frank Stach im Gespräch mit dem wiedergewählten Vorsitzenden Frank Überall. Und Ulrike Kaiser, neustes Ehrenmitglied des DJV. Fotos: Anja Cord (1,2,4), Corinna Blümel (3).
Beim DJV-Verbandstag in Würzburg bestätigten die 220 Delegierten den freien Journalisten Prof. Dr. Frank Überall aus Köln mit rund 85 Prozent in seinem Amt. Wie Überall stammt auch die alte und neue Schatzmeisterin Katrin Kroemer aus dem DJV-NRW. Als stellvertretende Bundesvorsitzende wurden die freie Journalistin Kathrin Konyen aus Baden-Württemberg und der Zeitungsredakteur Wolfgang Grebenhof aus Bayern wiedergewählt. Als Beisitzer gehören der Zeitungsredakteur Christoph Holbein aus Baden-Württemberg und der Redakteur Peter Jebsen aus Hamburg erneut dem Bundesvorstand an. Neu gewählt wurde die Pressesprecherin Anne Jacobs aus Berlin.
„Wir werden mit Engagement und frischen Ideen für die Sache des Journalismus und für die Kolleginnen und Kollegen streiten“, versprach Überall nach der Wahl. „Ich bin zuversichtlich, dass der neue Bundesvorstand ein gutes Team wird. Das sind wir den Delegierten, den DJV-Mitgliedern und allen Journalisten in Deutschland schuldig.“
Der Verbandstag im Congress Centrum Würzburg war geprägt durch konstruktive Debatten um medien- und verbandspolitische Themen, die durch ein dreiköpfiges Tagungspräsidium geleitet wurden, das mit Jörg Prostka (Gevelsberg) und Nicola Balkenhol (Köln) durch zwei Delegierte aus NRW besetzt war. Ihnen stand Michael Anger vom Bayerischen Journalisten-Verband zur Seite.Im wichtigsten rundfunkpolitischen Antrag forderten die Delegierten, den öffentlich-rechtlichen Rundfunk weiterzuentwickeln und seine Finanzierung zukunftssicher zu machen. In einem einstimmig beschlossenen Leitantrag setzten sie sich dafür ein, die Staatsferne von ARD und ZDF einzuhalten. Dazu gehöre auch, „eine Karenzzeit zwischen staatsnahen Ämtern und Organfunktionen im öffentlich-rechtlichen Rundfunk von 60 Monaten“ festzulegen. An die Stelle möglicher Schließungen kleiner ARD-Sender setzt der Deutsche Journalisten-Verband die Aufforderung an die Anstalten, effizientere Kooperationen zu erreichen. Ein verbandspolitischer Meilenstein ist die beschlossene Ergänzung des Grundsatzprogramms um den Anspruch auf Diversity in den Gremien: „Der DJV verpflichtet sich, die Vielfalt in seiner Mitgliedschaft zu fördern und auf eine ausgewogene Zusammensetzung der Gremien zu achten“, heißt es dort nun. „Der DJV duldet weder Benachteiligungen oder Abwertungen noch verletzendes Verhalten in Bezug auf Geschlecht, Alter, ethnische Zugehörigkeit, Nationalität, Religion und Weltanschauung, sexuelle Identität oder Behinderung.“Auch die schon vorher geführte Diskussion darüber, den DJV vom Journalisten- zum Medienverband weiterzuentwickeln, bekam durch Impulse junger Delegierter neuen Schwung. „Eine unfassbar gute Idee“, kommentierte der DJV-NRW Landesvorsitzende Frank Stach.Auch die einzige Ehrenmitgliedschaft, die der DJV an diesem Verbandstag verlieh, ging nach NRW: Geehrt für ihr großes Engagement für die Journalistengewerkschaft wurde Ulrike Kaiser (Remscheid), langjährige stellvertretende Bundesvorsitzende sowie ehemalige Chefredakteurin des Fachmagazins „journalist“ und Pressesprecherin des DJV. Sie macht sich heute für die von ihr mitbegründete Initiative Qualität stark.
Ein ausführlicher Bericht über den Verbandstag in Würzburg erscheint im nächsten „Journal“.