Mehr als 700 WDR-Mitarbeitende streiken
Lautstarker Protest vor sechster Verhandlungsrunde im WDR
Das war laut! Mehr als 700 Mitarbeitende des WDR sind dem Streikaufruf der Gewerkschaften in ganz NRW gefolgt und haben pünktlich zur sechsten Runde der Tarifverhandlungen die Arbeit niedergelegt. Mit einer zentralen Kundgebung in Köln starteten die Streikenden gemeinsam in den Tag.
Dort haben die Streikenden mit Transparenten und Trillerpfeifen die Verhandler des WDR vor dem DGB-Haus empfangen, das Verhandlungsort der seit 14 Uhr laufenden Runde ist. Der Unmut der Belegschaft über das bislang schlechteste Angebot aller Zeiten konnten die Verantwortlichen des Senders so nicht überhören. Protestiert wurde aber zudem auch in den Studios Bielefeld, Essen und Münster.
In Köln wurden die Streikenden vom NRW-Landesvorsitzenden Frank Stach unterstützt. „Die Preise steigen überall und der WDR macht uns auch noch nach fünf Verhandlungsrunden ein nicht akzeptables Angebot. Damit muss endlich Schluss sein. Heute wird weiterverhandelt und die Tarifkommission wird nicht müde, sich dafür stark zu machen, dass Ihr auch in Zukunft Eure Rechnungen bezahlen könnt.“
Aus anderen Teilen des Landes schickten die „Außenposten“ Fotos und Soli-Nachrichten, um sich gegenseitig zu bestärken – auch wichtig für die Kolleginnen und Kollegen im Homeoffice, die ihre Arbeit ebenfalls niederlegen konnten. Diese konnten zwar nicht wie Teilnehmenden in Köln für die Verhandler Spalier stehen und ihrem Unmut vor Ort Ausdruck verleihen, doch zeigten auch sie durch ihre Unterstützung, wie unzufrieden sie mit den bisherigen Angeboten des WDR sind. Bislang konnte noch keine Einigung erzielt werden. Forderung und Angebot liegen dabei mehrere Prozentpunkte auseinander. Und das, obwohl die Inflation mittlerweile zweistellig ist und historische Ausmaße erreicht.
Umso verständlicher, dass die WDR-Mitarbeitenden ihrem Unverständnis im Rahmen des Warnstreiks Luft machten.
Zurzeit läuft die sechste Runde der Tarifverhandlungen. Bislang hat der Sender ein völlig unzureichendes Angebot vorgelegt. Alle Festangestellten und Freien sollen zum 1.12.2022 eine lineare Erhöhung in Höhe von 2,8 Prozent erhalten. Dazu bleibt es bei Einmalzahlungen von jeweils 1.000 Euro in 2022 und 2023, die in dieser Höhe weder einen angemessenen Inflationsausgleich darstellen noch zu einer langfristigen Verbesserung der Gehälter und Honorare der Beschäftigten im WDR beitragen.
Die Gewerkschaften fordern jedoch:
- 5% mehr für Feste und Freie bei einer Laufzeit von 12 Monaten!
- Einen Inflationsausgleich für Alle!
- NEIN zu Verschlechterungen bei Tarifverträgen!
Weiter Informationen zum Streik gibt es unter: www.djv-nrw.de/weilwireswertsind
Kontakt für Rückfragen: Marie Kirschstein, Referat Kommunikation und Marketing, 0211-23399200, marie.kirschstein@djv-nrw.de