Kritik an Unwetter-Berichterstattung
Leistung der Journalist:innen nicht schmälern
Nach den starken Unwettern am 14. Juli und in der Nacht auf den 15. Juli wächst die Kritik an der nächtlichen Berichterstattung des Westdeutschen Rundfunks (WDR) in Nordrhein-Westfalen (NRW). Andere Medien aber auch viele User in den sozialen Netzwerken äußern ihren Unmut über fehlende Informationen über die Unwetterlage gerade in den späten Abendstunden des 14. Juli. Der DJV-NRW teilt die Einschätzung, dass eine permanente und verlässliche Versorgung der Bevölkerung mit regionalen Informationen, insbesondere über die linearen Kanäle, gerade in Katastrophenfällen Kernaufgabe des öffentlich-rechtlichen Rundfunks ist. „Ob der WDR dieser Aufgabe ausreichend gerecht geworden ist, muss in Ruhe aufgearbeitet werden – im öffentlichen Diskurs, aber vor allem auch in den Gremien des Senders. Und das wird passieren“, so DJV-NRW-Geschäftsführer Volkmar Kah, der selbst Mitglied des WDR-Rundfunkrates ist.
„Das darf aber nicht die herausragende Leistung der vielen Kolleg:innen auch des WDR abwerten, die seit Beginn des schlimmen Unwetters 24/7 im Einsatz sind, um uns über die Wetterlage und deren Folgen zu informieren“, stellt sich Kah hinter die Journalist:innen in NRW. „Die Frage, ob der WDR für solche Situationen strategisch richtig aufgestellt ist und in den Hierarchien die richtigen Entscheidungen getroffen wurden, darf die Arbeit der Kolleg:innen nicht schmälern.“
Unter anderem der WDR in Wuppertal wurde wegen vermeintlich unzureichender Berichterstattung besonders kritisiert. Dabei teilte der WDR bereits in den frühen Morgenstunden mit, dass dieses Studio selber so stark vom Unwetter betroffen war, dass es ab 3 Uhr in der Nacht nicht mehr senden konnte. „Ob die Kolleg:innen ihrem Informationsauftrag so nachgehen konnten wie es vorgesehen ist, sollte aufgearbeitet werden, wenn das Hochwasser abgeflossen ist und die Bürger:innen in Sicherheit sind. Jetzt geht es erst einmal darum, ihnen den Rücken für ihre Arbeit freizuhalten“, fordert Geschäftsführer Kah.
Kontakt: Marie Kirschstein, Referat für Kommunikation und Marketing, Tel: 0211/23399-200, marie.kirschstein@djv-nrw.de