Verlage
MDS erwartet für 2013 ausgeglichenes Ergebnis
Nach einem Verlust von 112 Millionen Euro im Jahr 2012 erwartet der Kölner Verlag M. DuMont Schauberg (MDS) für 2013 wieder ein ausgeglichenes Ergebnis. Das hat Verlagschef Christoph Bauer in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung erklärt (erschienen am 21. Februar). Bauer, seit Jahresanfang Vorstandsvorsitzender bei MDS, warnte davor, "endlos" am Journalismus zu sparen. "Ein gutes journalistisches Produkt kann nicht mit immer weniger Geld betrieben werden, dann sollte man besser prüfen, ein völlig anderes Produkt zu machen." Mit Sparen alleine könnten die Verlage nicht in die Zukunft gehen. "Wir haben nicht das Problem, dass wir schlechten Journalismus machen. Aber wir müssen eine Strategie entwickeln, damit wir die Titelvielfalt, die wir haben, erhalten können."Zugleich räumte der Manager ein, dass MDS wie andere Verlage auf die Entwicklungen bei Auflagen und Anzeigen mit starken Kosteneinsparungen reagiert habe. Neue Maßnahmen seien nicht geplant, „aber ich kann heute auch nichts ausschließen“. Die Tageszeitung sei "die Formel 1 des Journalismus". Man müsse sich fragen, was eine Tageszeitung heute besser könne als die Medien, die in den vergangenen fünfzig Jahren hinzugekommen seien.Nach Bauers Einschätzung sind das nicht Nachrichten und Unterhaltung, aber überraschenderweise auch nicht die "Vertiefung". Für die sei "vielleicht das Internet das beste Medium". Die Tageszeitung könne "Orientierung geben und diese mit einer Haltung versehen. Die Auswahl der Themen, die Bewertung von Sachverhalten, die Meinung – das sind die wesentlichen Leistungen der Zeitung, egal ob sie gedruckt wird oder digital erscheint." NAch Bauers Einschätung bleibe die Tageszeitung das journalistische Leitmedium, "und zwar über den Horizont hinaus, den wir heute überblicken können".Trotz der Verluste, die aus dem missglückten Engagement bei der Frankfurter Rundschau (FR) resultieren, will Bauer auch weitere Zukünfe nicht ausschließen. „Wenn es sinnvolle Akquisitionsmöglichkeiten gibt, werden wir diese mit Augenmaß prüfen.“ In einem Markt, der sich so stark verändere, müsse man entweder aussteigen oder „gegebenenfalls über Innovationen und Akquisitionen wachsen“.