Schlag gegen die Meinungsvielfalt im Münsterland
Medienhaus Lensing lässt Mitarbeiter erneut im Stich
Das Medienhaus Lensing verkleinert sein Verbreitungsgebiet – nicht nur im Münsterland, sondern auch im Ruhrgebiet. Der DJV-NRW warnt vor diesem erneuten Schlag gegen die publizistische Meinungsvielfalt. "Mit der beabsichtigten Abgabe der Münsterschen Zeitung an die Unternehmensgruppe Aschendorff beweist Verleger Lambert Lensing-Wolff erneut, was für ein unzuverlässiger Arbeitgeber er ist“, kritisiert der Landesvorsitzende Frank Stach. Vor sieben Jahren hatte er über Nacht die komplette Lokalredaktion Münster ausgetauscht – ein unglaublicher Vorgang in der Medienbranche. Nun lasse er auch die zweite Mannschaft im Stich, die für weniger Geld mit großem Einsatz gearbeitet habe, so Stach. Dass Lensing-Wolff nun nebenher noch verkünde, die Lokalredaktionen Witten und Bochum zu schließen, „das ist vor allem den Mitarbeitern gegenüber eine Unverschämtheit“. Der DJV-NRW appelliert an die Verlegerfamilie Hüffer, sich ihrer Verantwortung für den Zeitungsmarkt im Münsterland zu stellen. Das betrifft auch die Mitarbeiter, die im Falle der Kartellamtsgenehmigung zu Aschendorff wechseln würden. Zweifel an der Sicherheit ihrer Arbeitsplätze sind berechtigt. Erst Ende Juni hatte Aschendorff verkündet, mit den Westfälischen Nachrichten ab Januar 2015 aus dem Flächentarifvertrag auszusteigen. Für den DJV ein skandalöses Vorgehen. „Ich gehe davon aus, dass auch diese Sanierungsfusion vom Bundeskartellamt sehr genau geprüft wird“, erklärt Frank Stach. Lensing-Wolff war bei der Behörde erst vor wenigen Tagen mit der Übernahme von sieben Titeln der Funke-Mediengruppe gescheitert. Stach: „Es kann nicht sein, dass sich die Verlage ihre Verbreitungsgebiete untereinander nach Belieben zurechtstückeln und dann noch als Ziel die Aufrechterhaltung der publizistischen Vielfalt anführen.“
Kontakt: Silke Bender, Pressereferentin DJV-NRW