VG Wort
Mehr Geld für online und für hohe Print-Auflagen
Die Verwertungsgesellschaft Wort löst dieses Jahr Rückstellungen in dreistelliger Millionenhöhe auf und schüttet sie so rasch wie möglich an die Urheber aus. Möglich wird dies durch Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts, das eine Klage des Verlags C.H. Beck zurückgewiesen am (verkündet am 5. Juni 2018, wenige Tage vor der jüngsten Mitgliederversammlung der VG Wort). Dadurch ist das so genannte Vogel-Urteil des Bundesgerichtshofs von 2016 endgültig rechtskräftig. Ob die Nachausschüttung noch im laufenden Jahr auf die Konten der Autoren kommt, ist wegen der nötigen IT-Vorarbeiten noch nicht sicher.
Unabhängig davon machen die Tantiemen für Online-Texte, die über das Meldesystem METIS von der VG Wort vergütet werden, einen Sprung nach oben. Bei seiner Sitzung am 9. Juni in Berlin genehmigte der Verwaltungsrat eine Erhöhung von 23,80 auf 29,40 Euro. Dieser Betrag wird für jeden Text ab 1.800 Zeichen Länge bezahlt, bei dem im Jahr 2017 mindestens 1.500 Zugriffe gezählt wurden. Bei langen Texten (ab 10.000 Zeichen) genügen 750 Zugriffe. In der Sonderausschüttung für Texte ohne Zugriffszählung – beispielsweise auf Websites von ARD und ZDF – gibt es ebenfalls mehr Geld: Der Sockelbetrag steigt von 10 auf 13 Euro, alle Staffeln um 30 Prozent. Die höchstmögliche Auszahlung an einen Teilnehmer der Sonderausschüttung wird von 960 auf 1.248 Euro angehoben.
Außerdem beschloss die Mitgliederversammlung der VG Wort eine Erweiterung der Auflagenstaffel für die Presse-Repro-Ausschüttung. Die höchste Kategorie liegt nun bei 800.000 Exemplaren (bisher 500.000). Damit erreichen Journalisten, die für Redaktionsgemeinschaften wie RND oder Funke schreiben, bis zum 21fachen (bisher 15fachen) des Mindestbetrags. Ein Text, der in mehr als 800.000 Exemplaren verbreitet wird, bringt also jetzt 40 Prozent mehr Tantieme als nach dem bisherigen Verteilungsplan.
Keine Mehrheit fand in Berlin der Antrag, eine Altersgrenze für Funktionäre einzuführen. Sie hätte dazu geführt, dass Mitglieder der VG Wort nur bis zur Vollendung des 70. Lebensjahres für ein Ehrenamt hätten kandidieren dürfen.
Kontakt/Rückfragen:
Ulf J. Froitzheim, Mitglied des Verwaltungsrats der VG Wort, Vorstandsmitglied des Bayerischen Journalisten-Verbandes, vgwort@ujf.biz