Vergabe der zweiten landesweiten UKW-Kette
Neue Radiokette muss Beitrag zum Erhalt lokaler Vielfalt leisten
„Nun müssen die Betreiber des neuen Senders beweisen, dass sie es ernst meinem mit ihrem Engagement für mehr journalistische Vielfalt in NRW. Und sie müssen in der Praxis belegen, dass die neue landesweite Kette tatsächlich das bundesweit einmalige flächendeckende Lokalfunksystem stützt und ihm nicht schadet“, kommentiert Volkmar Kah, Geschäftsführer des DJV-NRW, die heute erfolgte Zulassung von „Radio 345“ durch die Medienkommission der Landesanstalt für Medien (LfM).
Hinter „Radio 345“ verbirgt sich ein Konsortium von elf Bewerbern um die durch die LfM ausgeschriebene so genannte zweite landesweite UKW-Kette. Gemeinsam wollen sie unter Federführung der beiden Hauptgesellschafter Antenne NRW und Radio NRW ab Sommer mit einem Programm für eine junge Zielgruppe on Air gehen. Dabei sollen 24 neue Arbeitsplätze entstehen.
„Das begrüßen wir als DJV ebenso, wie die Absicht des neuen Unternehmens lokale Inhalte von den Lokalradios in einem Volumen von 100.000 bis 150.000 Euro jährlich abzunehmen und perspektivisch, bis 20 % des Gewinns an das Lokalfunksystem abzuführen“, so Kah weiter. Trotzdem bleibe der neue Anbieter natürlich Wettbewerber im Werbemarkt für die NRW-Lokalfunkstationen. Offen seien weiterhin auch zahlreiche Detailfragen: So sei immer noch fraglich, ob alle Lokalsender vom Zukauf journalistischer Inhalte profitieren oder nur diejenigen, die im zukünftigen Verbreitungsgebiet des noch zu gründenden Senders liegen.
Hier komme es darauf an, dass diese Landesmedienanstalt auch in der Umsetzung am Ball bleiben könne und die Vertragspartner die Zusagen auch wirklich einhielten. „Die lokalen Radiostationen in NRW sind nicht nur für die Medienvielfalt enorm relevant, sie sind unverzichtbar, wenn es darum geht, die Menschen vor Ort zu informieren“, betont Kah. „Am Ende muss es gelingen, den Radiomarkt in NRW in seiner Vielfalt zu erhalten und in die digitale Zukunft zu überführen.
Dabei seien insbesondere auch die Player des Lokalfunksystems selbst gefordert, Ideen zu entwickeln. „Sie haben der Entscheidung über die landesweite Kette nun zumindest ein Stück Planungssicherheit, das sie aber auch nutzen müssen“, so der DJV-Landesgeschäftsführer.
Ansprechpartnerin/Kontakt: Marie Kirschstein, 0211/233 99-200