Novelle WDR-Gesetz
NRW-Lokalradios fordern weniger Werbung im WDR-Hörfunk
Klare Botschaft der Chefredakteure im NRW-Lokalfunk an die Politik: Die geplante Novelle des WDR-Gesetzes sollte genutzt werden, um die Werbezeiten im WDR-Hörfunk zu reduzieren. Wie epd Medien meldet, hat der der Verein der Chefredakteure (VdC) diese Forderung in einem Schreiben an die Fraktionsvorsitzenden und die medienpolitischen Sprecher im nordrhein-westfälischen Landtag bekräftigt.
Bisher dürfen 1Live, WDR 2 und WDR 4 Werbung bringen. Dies möchte der VdC auf eine WDR-Welle und auf 60 Minuten tägliche Werbezeit (statt bisher 90 Minuten) reduziert sehen. Der WDR würde nach ihrer Einschätzung keine Nachteile dadurch erleiden. Dafür würde eine solche Werbereduzierung den Lokalfunk stärken, weil diese sich - anders als der öffentlich-rechtliche Rundfunk - ausschließlich durch Werbeeinahmen finanzieren.
Die Lokalfunk-Chefs erinnern daran, dass die rot-grüne Landesregierung die Werbereduzierung im WDR-Radio bereits im Koalitionsvertrag als Ziel festgelegt hatte. Im Entwurf für das neue WDR-Gesetz findet sich das Vorhaben aber nicht wieder (siehe auch JOURNAL 5/15: "Diskussionsbedarf"). Der Entwurf sieht unter anderem vor, Aufgaben zwischen den Aufsichtsgremien zu verlagern, den Verwaltungsrat zu einem "Expertengremium umzubauen und Kooperationen mit anderen Medien und "Dritten" zu regeln..
Der Gesetzesentwurf wurde nach der ersten Lesung im Landtag (am 30. Sepember) an den Ausschuss für Kultur und Medien überwiesen. Nach den Plänen der Landesregierung soll es in der nächsten Plenarsitzung des Landtags beraten werden und Anfang 2016 in Kraft treten.