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Gefahr von Tarifflucht

Outsourcing bei der Neuen Westfälischen

10.07.2019

Der DJV-NRW kritisiert die gerade bekannt gewordenen Pläne der Neuen Westfälischen, ihre Mantelredaktion in eine neue Gesellschaft auszugliedern. Es ist zu befürchten, dass dabei die Tarifbindung auf der Strecke bleibt. „Outsourcing von Redaktionen verunsichert nicht nur die Mitarbeiter zutiefst, sondern schadet auch der journalistischen Qualität“, argumentiert DJV-NRW Geschäftsführer Volkmar Kah.

Die Verleger von Neuer Westfälischer, Lippischer Landes-Zeitung und Mindener Tageblatt  haben die Gründung einer neuen Gesellschaft bekannt gegeben. Diese soll die drei ostwestfälischen Medienhäuser sowie das Haller Kreisblatt mit überregionalen und regionalen Inhalten für die Printausgaben und digitalen Nachrichtenportale beliefen. Von dem Outsourcing sind ca. 25 Mitarbeiter der NW-Mantelredaktion in Bielefeld betroffen. Die Mitarbeiter sollen in den kommenden Monaten in eine neue Gesellschaft ausgegliedert werden. „Hier ist die Tarifbindung in akuter Gefahr. Darüber hinaus sprechen wir von einer Zerstückelung des Unternehmens, welche eine signifikante Verschlechterung der Arbeitnehmerrechte bedeuten kann.“ Denn eine Tarifbindung der neuen Gesellschaft steht gut informierten Kreisen zufolge in Abrede. „Zudem droht durch die zunehmenden Kooperationen ein weiterer Verlust der Medienvielfalt“, so der DJV-NRW Geschäftsführer.

Auch andere Verlage haben dieses Instrument bereits genutzt, nicht immer mit Erfolg. Bei der Rheinischen Redaktions-Gemeinschaft (RRG) ist es den Gewerkschaften im letzten Jahr gelungen, die Tarifbindung mit einem Haustarifvertrag wieder herzustellen. „Wir werden die Entwicklung in Ost-Westfalen sehr genau beobachten“, so  Volkmar Kah.

Kontakt: Volkmar Kah, Geschäftsführer, Tel.: 0211 233 9 9-210
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