Westfälische Rundschau
Reaktionen auf erneuten Schlag der WAZ-Axt
Am 20.3. verkündete die Geschäftsführung der Funke-Mediengruppe (früher WAZ-Gruppe) den erneuten Abbau von 200 Stellen im Unternehmen. Betroffen ist u.a. die WAZ-Kreisredaktion in Recklinghausen, dort soll bald der Konkurrenzverlag Bauer mit Sitz in Marl die lokalen Inhalte liefern.
Der Bürgermeister der Stadt Marl, Werner Arndt, hat heute "mit großer Bestürzung und in tiefer Sorge um die Arbeitsplätze sowie die Presse- und Meinungsvielfalt" in der Region auf die Nachricht von der beabsichtigen Streichung von 200 Stellen in der WAZ-Gruppe reagiert. Das bedeute einen Verlust von hochwertigen Arbeitsplätzen, für die es keinen Ersatz gebe.
Besonders bezüglich der geplanten Aufgabe der WAZ-Vest-Redaktion bittet er die Konzern-Geschäftsführung nachdrücklich, von den beabsichtigen Veränderungen "Abstand zu nehmen".
Zum Schreiben von Bürgermeister Werner Arndt an die WAZ-Geschäftsführung
Bereits einen Tag vor der Hiobsbotschaft an die Mitarbeiter griff die SPD Marl die seit Wochen kursierenden Gerüchte in einem Brief an die drei Geschäftsführer auf: "Unseres Erachtens liegt die Aufgabe einer qualitativen Tageszeitung in der Auseinandersetzung mit den politischen sowie gesellschaftlichen Entscheidungen vor Ort", heißt es in dem Schreiben. "Sollte Ihre Vest-Redaktion geschlossen werden, würde die professionalisierte Auseinandersetzung über die kommunalpolitische Kultur deutlich ärmer werden."
Zum Schreiben der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Marl und des SPD-Stadtverbandes Marl an die WAZ-Geschäftsführung