Redakteur*innen in Ostwestfalen: „Und wir streiken weiter!“

Die Tageszeitungsredakteur*innen in Ostwestfalen verlängern ihren Warnstreik noch einmal bis Sonntag einschließlich. Ohne die Aktionen der Journalistinnen und Journalisten vor Ort gehe es in den Verhandlungen nicht weiter, hatte Matthias von Fintel aus der Verhandlungskommission den Streikenden am Dienstag erklärt. Die Ostwestfalen machen weiter, um die Verhandler zu unterstützen und dann in der nächsten Tarifrunde am 4. Juni endlich ein Ergebnis zu erzielen.

 

Nach vier Streiktagen zeigen sich die Tageszeitungen in Ostwestfalen ausge- dünnt, mit viel Eigenwerbung und ganzseitigen Fotoimpressionen, es gibt weniger aktuelle Berichterstattung. „Das ist ein Erfolg der Streikaktionen der Kolleginnen und Kollegen. Die Verleger begreifen jetzt hoffentlich, dass es ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ernst ist, dass sie sich nicht abhän- gen lassen wollen von der allgemeinen Gehaltsentwicklung“, erklärt DJV-NRW-Landesvorsitzender Frank Stach. Seit 15 Jahren liegen die Erhöhungen im Tageszeitungsbereich unter der Inflationsrate, auch das letzte Angebot war niedriger.  Für heute hatten sich die Ostwestfalen Flashmob-Aktionen ausgedacht. In Bielefeld haben etwa 80 Redakteur*innen Zeitungspapierschiffchen zu Wasser gelassen: Am Leineweberbrunnen, am Brunnen am Alten Markt und am Brunnen am Rathaus. Das Motto: „Redakteure im Streik! Damit Qualität nicht untergeht!“ Eine gelungene Aktion, findet Stach. „Das zeigt, worum es hier geht: Ohne journalistischen Nachwuchs, ohne gut bezahlte Kolleginnen und Kollegen mit vernünftigen Arbeitsbedingungen kann es keine journalistische Qualität geben – sie geht dann unter. Das können auch die Verleger nicht wollen!“Die Redakteur*innen dieser Titel in Ostwestfalen sind vom DJV aufgerufen, sich an den Warnstreiks zu beteiligen: Die Glocke, Neue Westfälische, Haller Kreisblatt, Herforder Kreisblatt, Lippische Landes-Zeitung, Mindener Tageblatt, Panorama Verlags- und Werbegesellschaft mbH, Westfalen-Blatt und Zeitungsverlag für das Hochstift Paderborn.  Kontakt: Sascha Fobbe, Pressereferentin, 0172 / 14 51 840