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Presse.Dialog.Ruhr mit Prof. Dr. Julia Frohne, Business Metropole Ruhr

Ruhrgebiet: Bereit für die nächsten Goldenen 20er

02.12.2021

Leicht ist die Aufgabe nicht gerade, die Prof. Dr. Julia Frohne schultern muss. Die Vorsitzende der Geschäftsführung der Business Metropole Ruhr ist für ein Ruhrgebiet zuständig, das Pandemie, Klimakrise und Strukturwandel bewältigen muss. Welche Chancen und Möglichkeiten die Region aufbietet, darüber sprach die „oberste Wirtschaftsförderin“ jetzt auf Einladung des Deutschen-Journalisten Verbands, Landesverband NRW (DJV-NRW) beim Presse.Dialog.Ruhr. Durch den Abend, der als Online-Veranstaltung angeboten wurde, führten Stephan Conrad und Stefan Prott vom Fachausschuss Presse- und Öffentlichkeitsarbeit im DJV-NRW, der auch für die Organisation zuständig zeichnet.

 

Sie ist seit August im Amt, aber sich jetzt schon sicher: „Die Arbeit wird uns so schnell nicht ausgehen.“ Prof. Dr. Julia Frohne will viel anpacken in den kommenden Jahren, um die Region nach vorne zu bringen. Und freut sich auf die interdisziplinäre Arbeit im Dialog mit vielen Projektpartnern, Unternehmen und der Politik. Als Schwerpunkte für die nahe Zukunft nennt Frohne das Thema Fach- und Führungskräfte, regenerative Energien mit Schwerpunkt Wasserstoff sowie die Entwicklung von Brachflächen, um neue Arbeitsplätze zu schaffen.

Von regionaler in nationale und internationale Beachtung kommen
Konkret nach der Rolle der BMR beim Thema Wasserstoff gefragt, sieht Frohne die Stärke in der Verbindungs- und Verknüpfungsrolle: Es gebe eine Vielzahl an Initiativen, Netzwerken und in dem Gebiet tätiger Forschungseinrichtungen. „Wir müssen sehen, dass wir aus dieser punktuellen oder regionalen Betrachtung in eine nationale und internationale Beachtung kommen.“ Dabei werden auf internationalem Parkett bereits konkrete Schritte unternommen. Frohne verweist auf die „Innovation Bridges“, die die Beziehungen etwa nach China festigen.  Aktuell „gehen wir zwei weitere Märkte an, die USA und die Niederlande, weil wir dort vergleichbare Interessen sehen.“

Die internationale Beachtung sei das eine, doch welche Impulse könne die BMR nach innen geben, wollte Moderator Stefan Prott mit Blick auf das „doch recht komplexe Gebilde“ aus mehr als 50 Gebietskörperschaften wissen.  „Wir haben und fördern strukturierte Netzwerke, auf die ich zurückgreifen kann“, erläuterte Frohne, „zum Beispiel durch Treffen der Wirtschaftsförderer, die dann in ihre Kommunen hineinwirken“.  Außerdem werde sie in ihrer alltäglichen Arbeit ständig von drei Gremien begleitet: dem Aufsichtsrat aus der Politik, dem Beirat aus Verbänden, IHKen und Hochschulen und dem Kuratorium aus Unternehmensvertretern. „Das sind alles Menschen, die Lust haben, die Region nach vorne zu bringen.“  Dieser Elan könne gut genutzt werden, um die „Kompetenzen, die wir im Ruhrgebiet haben, sichtbar zu machen.“

Neue Bilder in den Köpfen der Menschen verankern
Dazu gehört auch, allmählich andere Bilder in den Köpfen der Menschen zu verankern. „Unter anderem“, erklärt Frohne, „indem wir auch andere Landmarken verwenden als nur die Industriekultur“. Diese können man mitttransportieren, schließlich sei es das gemeinsame und vielleicht auch größte kulturelle Erbe. Aber man müsse noch stärker auch neue Bilder erzeugen. Mit moderner Architektur könne man zeigen, „dass ist richtig schick hier“. Dies habe man etwa bei der Expo Real schon sehr stark gemacht. Und gezeigt: Das Ruhrgebiet sei modern und genüge gehobenen Ansprüchen, auch internationaler Interessenten. Dann könne man auch mit den Stärken des Ruhrgebiets noch sichtbarer werden. Das reiche von der guten Erreichbarkeit zu Lande, auf der Schiene und im Wasser bis hin zu erfolgreichen Sparten wie der Ressourcen- und Kreislaufwirtschaft oder den kurzen Wegen ins Grüne als weicher Standortfaktor. Es gebe viel Kompetenz, Ideen und Möglichkeiten in dieser polyzentrischen Metropolregion, die sehr bereit sei für die „nächsten Goldenen 20er an der Ruhr“.

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