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Frequenzvergabe

Rundfunkjournalismus gefährdet?

16.10.2013

Die Bundesnetzagentur muss ihre Pläne zur Neuregelung der Funkfrequenzen gründlich überarbeiten. Das hat der Gesamtvorstand des Deutschen Journalisten-Verbands auf seiner heutigen Sitzung in Fulda gefordert, an der auch der Vorsitzende des DJV-NRW, Frank Stach, teilnimmt. Ziel müsse dabei sein, den Bestand der für Rundfunkzwecke genutzten Frequenzen zu sichern.

Hintergrund ist die im Rahmen des Projekts Digitale Dividende 2 geplante Versteigerung des 700-MHz-Bandes, die vor allem für die Mobilfunkanbieter von Interesse ist. Diese Funkfrequenzen werden derzeit von den drahtlosen Mikrofonen genutzt, die bei Veranstaltungen und Rundfunkübertragungen oft in großer Anzahl zum Einsatz kommen. Ein Beispiel: Bei der Landtagswahl in Niedersachsen Anfang des Jahres waren rund 400 Radio- und Fernsehsender vor Ort, die allesamt die Drahtlostechnologie einsetzten. Außerdem wird dieser Frequenzbereich auch für Rundfunkübertragungen benötigt. Nach Einschätzung von ARD und ZDF ist es technisch nicht möglich, das 700 MHz-Band gemeinsam, also durch Rundfunk und Mobilfunk zu nutzen.

Die von der Bundesnetzagentur angebotene Verlagerung der drahtlosen Rundfunkübertragung in andere Frequenzbereiche ist keine Lösung: Nach Meinung von Experten wäre einer Übertragung von Großveranstaltungen zukünftig in der bekannten Form nicht mehr möglich.

„Wir erwarten von der Bundesnetzagentur einen ausgereiften Vorschlag, der die berechtigten Interessen von Mobilfunk und Radio- und Fernsehsendern berücksichtigt“, erklärte DJV-Bundesvorsitzender Michael Konken. „Mehr telefonieren und weniger senden ist keine zukunftsfähige Lösung.“

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