Verbandstag 2016
Solidarität und Zukunftsfähigkeit im Mittelpunkt
Intensive sachliche Diskussionen, aber auch schwierige Abstimmungen dominierten den Verbandstag in Bonn am 6. und 7. November, auf dem der DJV-NRW mit 40 Delegierten vertreten war. Schon vor dem Start konnte der zweitgrößte Landesverband zwei Erfolge verbuchen: „Mehr Junge und mehr Frauen schickt kein Landesverband auf den Bundesverbandstag“, freute sich der Vorsitzende Frank Stach.
In der Antragsberatung sprachen sich die Delegierten nach einer kritischen Diskussion mit großer Mehrheit dafür aus, dass bei Tarifverhandlungen für Redakteure an Tageszeitungen der Flächentarifvertrag erstes Ziel bleiben soll. Diesen Antrag hatte NRW zusammen mit anderen Verbänden eingebracht.Zweites wichtiges und breit diskutiertes Thema waren die angestrebten Änderungen in den Strukturen des DJV, die den Verband schneller und schlagkräftiger machen sollen. Die Delegierten verabschiedeten die Satzungsänderung, für die Frank Stach als Mitglied der Strukturkommission geworben hatte. Angenommen wurden unter anderem auch die Anträge aus NRW: Damit arbeitnehmerähnliche Freie zum Beispiel bei der Deutschen Welle und dem Deutschlandfunk bei Personalratswahlen mitwählen und gewählt werden dürfen, wird sich der DJV für eine Änderung des Bundespersonalvertretungsgesetzes stark machen.Die Journalistengewerkschaft setzt sich ebenso dafür ein, dass in Medienhäusern Betriebsvereinbarungen zum Arbeiten in sozialen Medien geschlossen werden. Dafür bekommen die Betriebs- und Personalräte Mustervereinbarungen an die Hand.Wegen der intensiven Diskussionen konnten nicht alle Anträge abschließend behandelt werden, der Bundesgesamtvorstand wird sie in seiner nächsten Sitzung beraten. Für die Konkretisierung der angestrebten Strukturreform ermittelten die Delegierten am Montagnachmittag noch ein Stimmungsbild: Sie signalisierten Zustimmung zum Vorschlag des Bundesvorstands.Begonnen hatte der Verbandstag am Sonntag mit einer Solidaritätsaktion für die verfolgten Journalistinnen und Journalisten in der Türkei: 200 weiße Luftballons mit DJV-Logo trugen angehängte Protestpostkarten an die türkische Botschaft in Berlin in die Luft. Zur Unterstützung der Aktion waren Vertreter von amnesty international und Reporter ohne Grenzen sowie der ehemalige Bundesarbeitsminister Norbert Blüm vor Ort. In einem kurzen Gespräch mit dem Bundesvorsitzenden Frank Überall berichtete der türkischstämmige Journalist Baha Güngör den Delegierten später über die Verfolgung der Journalisten und die Bedrohung der Pressefreiheit in der Türkei.Weitere Informationen zum Verbandstag auf den Seiten des Bundesverbands und im kommenden JOURNAL.