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Funke Mediengruppe

Springer-Deal nicht mit Sparrunden finanzieren

25.07.2013

Es ist das Jahr der Überraschungen bei der Funke Mediengruppe (vormals WAZ): Heute informierte der Verlag seine Mitarbeiter darüber, dass er für 920 Mio. Euro die Berliner Morgenpost, das Hamburger Abendblatt sowie mehrere Programm- und Frauenzeitschriften der Axel Springer AG übernehmen will. Nach vielen harten Einschnitten im Essener Konzern in den letzten Jahren warnt der DJV-NRW davor, den Berliner Deal mit erneuten Sparrunden in NRW und an anderen Standorten zu „finanzieren“.

In einem Brief an alle Mitarbeiter zeigt sich die Geschäftsführung des Funke-Konzerns nahezu euphorisch: Der Erwerb der Springer-Titel eröffne neue Perspektiven, man investiere in Zugpferde, fokussiere sich auf Kernkompetenzen. „Das klare Bekenntnis der Funke-Mediengruppe zu Print sehen wir zunächst einmal positiv“, erklärt der stellvertretende Vorsitzende des DJV-NRW, Uwe Tonscheidt.

Über viele Monate hinweg hätten die Funke-Mitarbeiter jenseits des Sparens keine Strategie gesehen, was zu viel Frust geführt habe. Tonscheidts bittere Erkenntnis: „Für neue Kredite musste bei der Westfälischen Rundschau eine ganze Belegschaft gehen.“ Umso mehr sei es jetzt an den Essener Verantwortlichen, zu zeigen, dass ihnen zur Zukunft des Journalismus mehr einfalle, als Stellen zu streichen. „Das Bekenntnis zu Regionaltiteln und Publikumszeitschriften muss zusammen mit den Mitarbeitern mit Leben gefüllt werden.“

Der DJV-NRW-Vorsitzende Frank Stach teilt die Sorge des DJV-Bundesvorsitzenden Michael Konken um die Arbeitsplätze der betroffenen Kolleginnen und Kollegen (zur Pressemitteilung des Bundesverbands). Auch Stach appelliert an das Funke-Management, alle Mitarbeiter auf dem jetzt eingeschlagenen Weg mitzunehmen, und zwar bundesweit. „Die Mediengruppe hat eine große Aufgabe vor sich“, sagt der Landesvorsitzende. „Sie muss jetzt mit noch mehr Titeln in einem schwierigen Umfeld den Umstieg ins digitale Zeitalter schaffen.“

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