Mahnwache vor russischem Generalkonsulat in Bonn
Starkes Zeichen am Tag der Pressefreiheit
Vor dem russischen Generalkonsulat in Bonn hat der Deutsche Journalisten-Verband, Landesverband NRW (DJV-NRW) gemeinsam mit Medienschaffenden und Bürger:innen am Tag der Pressefreiheit, 3. Mai, ein starkes Zeichen gesetzt. Rund 50 Menschen hatten sich zu einer Mahnwache für „Frieden und Pressefreiheit“ versammelt, um der getöteten Journalist:innen zu gedenken und ein sofortiges Ende des Krieges zu fordern: „Ihr Kriegsherren“, bekräftigte Stefan Lenz vom Landesvorstand des DJV-NRW in seiner Rede, „werdet es nicht schaffen, die Presse- und Meinungsfreiheit abzuschaffen. Ihr Kriegsherren werdet es nicht schaffen, die Freiheit zu zerbomben.“
Die Mahnwache war die zentrale Veranstaltung am Tag der Pressefreiheit des DJV in Nordrhein-Westfalen. Zeitgleich war sie Teil einer bundesweiten Aktion: Vor allen russischen Vertretungen kamen Journalist:innen auf Einladung des DJV zusammen, um gegen den russischen Angriffskrieg zu demonstrieren und ihrer getöteten Kolleg:innen und den zahlreichen Opfern zu gedenken. In der Bonner Waldstraße vor dem Generalkonsulat entrollte der DJV-NRW ein vier Meter langes Transparent. Darauf: Die Porträts von Journalist:innen, die bislang ihr Leben in der Ukraine verloren haben. Vor den Bildern wurden als Zeichen des Respekts und der Trauer Kerzen entzündet und weiße Rosen niedergelegt. „Denn wo aber Gefahr ist, wächst das Rettende auch“, hob Stefan Lenz in seiner Rede hervor. Dies sei nicht einfach nur ein Hölderlin-Spruch, sondern „das erleben wir gerade da, wo wir leben, da, wo wir arbeiten, in Vereinen und Gewerkschaften. Im Land, im Bund, in Europa und in der Welt. Auch hier und heute vor dem russischen Konsulat."
Lied- und Redebeiträge wechselten sich ab. Vor Ort waren Vertreter:innen des Blau-Gelben Kreuzes, des DJV-Bundesverbands, aus den Ortsvereinen in Bonn und Köln, Journalist:innen der Deutschen Welle, unter anderem aus der Ukraine-Redaktion, und viele weitere Medienschaffende umliegender Sender und Zeitungen. „Die Kolleginnen und Kollegen, die in der Ukraine ihr Leben verloren haben, werden nicht vergessen, dazu haben wir heute beigetragen“, sagte DJV-NRW-Geschäftsführer Volkmar Kah, als er die Mahnwache nach rund zwei Stunden beendete. „Und wir haben ein deutliches Signal geschickt, diesen sinnlosen Krieg endlich zu beenden.“
Das Thema Ukraine ist damit für den DJV-NRW allerdings nicht beendet. Neben den Hilfsangeboten, die er für nach NRW geflüchtete ukrainische Medienschaffende aufbaut, steht es auch auf der Tagesordnung für den Gewerkschaftstag 2022, der am Wochenende, am Samstag, 7. Mai, ausgerichtet wird. Die offene Mitgliederversammlung wird sich mit dem Schicksal der Menschen beschäftigen und über weitere Angebote entscheiden. Mehr dazu unter
Fotohinweis: Hao Gui/DJV-NRW
Rückfragen: Marie Kirschstein, Referat für Kommunikation und Marketing, marie.kirschstein@djv-nrw.de, 0211/23399-200