Nach schwierigen Verhandlungen und Streiks
Tarifeinigung im Lokalfunk NRW erzielt
Mit einer ersten Aktion vor einer Sitzung der Veranstaltergemeinschaften und Chefredakteure in Oberhausen begann am 14. Oktober der Protest der NRW-Lokalfunker für mehr Gehalt. Im November folgten die ersten Streiks seit 1993. Foto: C. Molitor
Die Tarifparteien im NRW-Lokalfunk haben sich auf ein Ergebnis geeinigt: Ab dem 1. Februar 2018 steigen die Gehälter um 1,95 %. Mit dem Dezembergehalt 2017 bekommen Angestellte und Volontäre eine Einmalzahlung in Höhe von 1.000 Euro. Der Gehaltstarifvertrag läuft bis zum 30. Juni 2019.
Nach achtmonatigen Verhandlungen liegt im Tarifstreik des NRW-Lokalfunks ein Ergebnis vor: Mit dem Dezembergehalt 2017 bekommen Angestellte und Volontäre eine Einmalzahlung in Höhe von 1.000 Euro. Teilzeitbeschäftigte und Angestellte, die nach April 2017 im Lokalfunk angefangen haben, erhalten die Einmalzahlung anteilig. Das ist die höchste Einmalzahlung, die bei Lokalfunk-Tarifverhandlungen jemals erzielt worden sind. Und zum ersten Mal bekommen Redaktionsassistentinnen sowie Volontäre dieselbe Summe wie die Redakteure. Ab dem 1. Februar 2018 steigen dann die Gehälter um 1,95 %, der Gehaltstarifvertrag läuft bis zum 30. Juni 2019.
Die Verhandlungen wurden begleitet von verschiedenen Aktionen: Am 14. Oktober trafen sich zahlreiche Kolleginnen und Kollegen in Oberhausen, um bei einer Sitzung der Veranstaltergemeinschaften und Chefredakteure zu protestieren. Im weiteren Verlauf wurden Protestbriefe verschickt und aktive Mittagspausen in Sendern durchgeführt, am 21. November streikten die Belegschaften von Radio Essen, Radio Wuppertal und Radio Köln. Damit konnten unter anderem Angriffe der Arbeitgeberseite auf die Jahressonderleistung für diese Entgeltrunde abgewehrt werden.
„Wir sind froh, dass wir einen Kompromiss gefunden haben, der einerseits die Erwartungen der Lokalfunkerinnen und Lokalfunker berücksichtigt, andererseits den Arbeitgebern ermöglicht, den Flächentarifvertrag fortzuführen“, beschreibt Sascha Fobbe aus der DJV-NRW-Tarifkommission die extrem schwierigen Verhandlungen. „Ohne die Aktionen der Beschäftigten wäre ein Abschluss nicht möglich gewesen“, erklärte ver.di-Verhandlungsführer Christof Büttner.
Die Arbeitgeberseite will schon im kommenden Jahr Strukturfragen in Mantel- und Gehaltstarifvertrag zu beraten. Die Gewerkschaftsseite hat sich dazu bereit erklärt, weil sie hofft, dass die Gespräche in ungekündigtem Zustand der Tarifverträge konstruktiver verlaufen.
Die zuständigen Gremien beider Seiten müssen dem Verhandlungsergebnis noch bis zum 18. Dezember zustimmen, damit der Vertrag in Kraft treten kann.