Mehr als 3000 Beschäftigte des ö.-r. Rundfunks bei deutschlandweitem Streiktag
Über 500 WDR-Mitarbeiter*innen setzen in NRW starkes Signal für faire Löhne und gute Arbeitsbedingungen
Mehr als 3000 Beschäftigte im ganzen Bundesgebiet, 530 davon beim WDR, sind dem Aufruf des Deutschen Journalisten-Verbandes zu einem 24-stündigen gewerkschaftlichen Aktionstag mit Warnstreiks bei den ARD-Anstalten nachgekommen.
Die große Zahl der Streikteilnehmer*innen bringt die ARD in Schwierigkeiten. Auch der WDR ist von vielen Programmausfällen und Programmverschiebungen betroffen. So musste unter anderem bereits in den frühen Morgenstunden das vom WDR produzierte ARD-Morgenmagazin früher aufgenommen werden. Die Zuschauer*innen konnten aus diesem Grund die Sendung nicht wie gewohnt live verfolgen. Auch Live nach neun wurde aus der Konserve gesendet. In Köln und in den Außenstudios fehlt es an Moderator*innen, Redakteur*innen und Techniker*innen.
Im Laufe des Nachmittags und Abends werden noch mehr Ausfälle und Verschiebungen erwartet. Die Sendergeschäftsführung bekommt es heute so richtig zu spüren: Ohne die Beschäftigten geht es nicht!
Anlass sind die Tarifverhandlungen, in denen eine Annäherung zwischen den Positionen der Geschäftsführungen und der Gewerkschaften in weiter Ferne ist. „Wir rufen unsere Kolleginnen und Kollegen auf, den Arbeit- und Auftraggebern zu zeigen, dass guter Journalismus seinen Preis hat“, erklärt DJV-Bundesvorsitzender Frank Überall. Ein Spardiktat der ARD auf Kosten der Journalist*innen werde es mit dem DJV nicht geben.
In NRW treffen sich die WDR-Mitarbeiter*innen aller Senderstandorte des Bundeslandes bereits seit heute Morgen auf dem Kölner L.-Fritz-Gruber-Platz und ziehen lautstark mit Trillerpfeifen, Transparenten und Schildern durch die WDR-Studios. Zahlreiche Streikende sind auch aus den Außenstudios des Senders angereist. Die Sonne scheint, die Stimmung ist kämpferisch. Die Streikenden sind sich sicher: Gemessen an den vielen Störungen im Programm, die auch der heutige Streik wieder verursacht hat, müssen die Geschäftsleitungen der ARD-Sender auf die berechtigten Forderungen nach angemessenen Gehältern und Honoraren, guten Arbeitsbedingungen und mehr Wertschätzung eingehen.
„Die Streikenden haben heute in ganz Deutschland und auch hier in NRW ein Zeichen gesetzt, dass die Sendergeschäftsleitungen nicht ignorieren können. Qualitätsjournalismus muss finanziell attraktiv bleiben, damit unsere Journalist*innen ihrer Aufgabe gerecht werden können, die Meinungsvielfalt zu erhalten und die Demokratie zu schützen. Für den DJV-NRW sind faire Arbeitsbedingungen und eine angemessene Honorierung Voraussetzung für einen starken öffentlich-rechtlichen Rundfunk“, sagt DJV-NRW Verhandlungsführer Volkmar Kah.
Fotos und mehr Informationen zu den Protesten in NRW gibt es hier.
Zum bundesweiten Aktionstag können Sie hier mehr lesen.
Kontakt: Marie Kirschstein, Referat Kommunikation und Marketing, 0211/23399-200